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Autos über ihre Fahrer - Wenn die Autos zu schlau werden

Autos die miteinander kommunizieren und alleine Entscheidungen für uns Menschen treffen - "Kunde König" unser satirischer Kommentar von Alois Grasböck.

  KONSUMENT-Kolumnist Alois Grasböck 
Alois Grasböck

Lang kann es nicht mehr dauern, bis der Autolenker vor seinem Stammlokal entspannt aus dem City-Offroader steigt und zu diesem sagt: „So, du suchst dir jetzt in der Nähe einen Parkplatz und parkst dich sauber ein. Den Standort schickst du mir aufs Handy!“

Die Bequemlichkeit des Menschen

Begonnen hat es ganz harmlos mit der Droge Bequemlichkeit. Zuerst waren die Fensterkurbeln weg, nach und nach kamen Servolenkungen und elektrisch verstellbare Rückspiegel dazu. Das förderte die Verkümmerung der Muskeln und belebte das Geschäft mit den Fitness-Studios. Stufe zwei verfolgt eindeutig das Ziel, dem Lenker das Denken abzunehmen und ihn mehr und mehr vom Bordcomputer abhängig zu machen. Wenn das in großem Stil gelingt, droht Stufe drei: Die Herrschaft der Autos über uns Menschen.

Kommunizierende Autos

Dann werden die Autos vermutlich so weit sein, dass sie sich untereinander verständigen können, etwa so: „Hallo, schwarze Großraumlimo, ich krieche jetzt schon eine Ewigkeit hinter dir her! Nicht böse sein, aber bei dem Schneckentempo schlafen meinem Abstandsmesser bald die Radarstrahlen ein!“

„Entschuldige, mir wird ja auch schon das Motoröl sauer, aber mein Fahrer ist ein Bergaufbremser, der will den Ausblick auf die Landschaft genießen. Ich überlege schon, ob ich ihn mit ‚STOP! Sofort Kühlflüssigkeit überprüfen!‘ aufrütteln soll.“

„Hihi, gute Idee. Aber noch gar nichts gegen das, was ich neulich mit meiner Besitzerin gemacht habe. Erst habe ich eine Panne beim CD-Player vorgetäuscht, weil mir der Semino Rossi schon derart auf die Schaltkreise geht. Und dann habe ich sie mit dem Navi auf einen Waldweg geschickt, der mitten in der Pampa endet. Die war dort quasi Dschungelkönigin!“

Noch ist es nicht so weit, aber man darf die Zeichen der Zeit nicht übersehen. Autos, die selbsttätig einparken und notbremsen können, gibt es schon. Und Navis, die zu bösen Irrfahrten verleiten, auch. Also aufpassen! 

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