Zum Inhalt

Autotest - SUVs: Toyota RAV4, Suzuki Grand Vitara, BMW X3 - Groß im Kommen

  • Immer mehr Autofahrer verlangen nach SUVs
  • Drei Bestseller im Test

SUVs liegen im Trend. Mit dem Kürzel für Sports Utility Vehicle werden Fahrzeuge bezeichnet, die Allradantrieb und eine größere Bodenfreiheit aufweisen – die Bezeichnung Geländewagen ist heute schon fast ausgestorben. Laut einer Umfrage wünschen sich 38 Prozent der Autofahrer einen Wagen mit Allradantrieb. In der Zulassungsstatistik erreichen

Steigender Marktanteil

SUVs einen Anteil von gut 10 Prozent – Tendenz steigend, trotz zuletzt rückläufiger Gesamtabsatzzahlen. Branchenexperten meinen, dass nicht einmal die neue NoVA, die sich an den CO2-Emmissionen orientiert, dem SUV-Boom etwas anhaben kann.

Was spricht für diese Fahrzeugklasse? Kaum ein Geländewagenbesitzer wagt tatsächlich einen Ausritt ins Gelände, das bevorzugte Terrain ist der Großstadt-Asphalt. Bequemer Einstieg, aufrecht sitzen können, das Sicherheitsgefühl – das sind die Argumente, die für einen SUV sprechen. Der – permanente – Allradantrieb macht sich zwar bereits in Kurven (geringere Gefahr des Ausbrechens von Front oder Heck) und auf nasser Fahrbahn positiv bemerkbar. Nur: Die wenigsten

Permanenten Allradantrieb

SUVs haben permanenten Allradantrieb. Und um wirklich geländegängig zu sein, würde es einer speziellen Geländeuntersetzung bedürfen, was ebenfalls die Ausnahme ist.

Marktführer unter den SUVs ist der Toyota RAV4, gefolgt von Hyundai Tucson, Suzuki Vitara, BMW X3 und Nissan Qashqai. Wir präsentieren hier die Testergebnisse von drei Bestsellern, der Qashqai wurde bereits im September-Heft 2007 vorgestellt. Auf Seite 35 rechts unten finden Sie eine Liste weiterer SUVs, die getestet wurden, darunter auch die Premium-SUVs VW Touareg und Audi Q7.

 

 

Toyota RAV4 2.0 VVT-i Komfort

Preis 29.970 Euro
Fünftüriger SUV der Mittelklasse
Motor: Benzin, 1998 ccm, 112 kW
Maße (LxBxH in mm): 4395x1815x1685

Testurteil: 59 %
durchschnittlich

Foto: Toyota
Verbrauch weniger zufriedenstellend (im Testdurchschnitt 8,8 l)
Abgaswerte sehr gut
Technik durchschnittlich
Komfort gut
  • Positiv: leichte Bedienung, geräumiger Kofferraum, vorne viel Platz
  • Negativ: hoher Benzinverbrauch, hakelige Schaltung, holprige Federung

Wegen seiner Beliebtheit wird der RAV4 als Golf des SUV-Segments bezeichnet. Der neue Allradantrieb verteilt die Antriebskräfte variabel und stufenlos zwischen Vorder- und Hinterachse. Getriebeuntersetzungen oder Sperren für den Geländeeinsatz gibt es aber nicht. Der 2,0-Liter-Benzinmotor sorgt für ausreichenden Vortrieb, mit 8,8 l Super ist der Verbrauch allerdings zu hoch. Etwas besser die Dieselversion 2.2 D-Cat, sowohl in puncto Fahrleistungen wie auch Verbrauch (7,0 l).

Wegen des geraden Hecks und der großen Innenraumhöhe lassen sich im Kofferraum selbst sperrige Dinge gut verstauen, das Volumen mit umgeklappten Rücksitzen bis zur Fensterunterkante erreicht 850 l, was Klassendurchschnitt ist.

Das Design erinnert kaum an einen Offroader. Der Kofferraum ist geräumig

Der Federung fehlt es an Feinschliff, der Wagen neigt zum Tuckern, Bodenwellen werden ungefiltert an die Insassen durchgereicht, die Sitze sind überdies zu straff gepolstert. Die Fahrstabilität hingegen ist in Ordnung (ESP serienmäßig).

Foto: Toyota
Die rechts angeschlagene Hecktür
ist in engen Parklücken hinderlich.

Toyota gilt als servicefreundlich. Laut Herstellerangaben werden nur langlebige Verschleißteile verbaut. Man kann mit einem stabilen Restwertverlauf rechnen, beim Diesel ist die Wertstabilität höher.

Suzuki Grand Vitara 1.9 DDiS executive

Fünftüriger Geländewagen der Mittelklasse
Preis: 30.390 Euro 
Motor: Diesel, 1870 ccm, 95 kW
Maße (LxBxH in mm): 4470x1810x1685

 

Testurteil: 48 %
durchschnittlich

Foto: Suzuki
Verbrauch weniger zufriedenstellend (im Testdurchschnitt 8,0 l)
Abgaswerte gut
Technik durchschnittlich
Komfort durchschnittlich
  • Positiv: geländetauglich, stabile Karosserie, vorne viel Platz
  • Negativ: hoher Verbrauch, lauter und rauer Motor, Rückwärtsgang schwer einzulegen

Der Vitara ist ein richtiger Geländewagen mit stabilem Leiterrahmen, in schwerem Gelände lässt sich die Geländeuntersetzung zuschalten. Dank permanentem Allradantrieb gibt es kaum durchrutschende Räder; sperrbares Mittendifferenzial. Stark untersteuernd, dennoch weitgehend gutmütiges Kurvenverhalten. Insgesamt macht der Vitara eher in unwegsamem Gelände als auf befestigten Straßen eine gute Figur.

Der Kofferraum ist von klassenüblicher Größe, er fasst 400 l, bei vorgeklappten Rücksitzen sind es 740 l. Große Ladeöffnung, nachteilig ist die rechts angeschlagene Hecktür. Vorne sitzt man geräumig, besonders große Kopffreiheit.

Motor läuft rau und vibriert

Der Motor läuft rau und vibriert vor allem bei niedriger Drehzahl; hoher Verbrauch. Bremsen gut dosierbar, aber recht langer Bremsweg (42 m). Auf Asphalt ist der Federungskomfort mäßig, bereits kleinere Unebenheiten versetzen den Aufbau in starkes Wippen.

Das Modell hat im Crashtest vier von fünf Sternen erreicht, erhebliche Deformation im Fußraum. Drei Sterne in der Fußgängersicherheit belegen, dass auch bei Geländewagen Schutzmaßnahmen möglich sind. Besonders die Vorderkante der Motorhaube ist aber noch zu hart gestaltet.

BMW X3 2.5si Steptronic

Fünftüriger SUV der Mittelklasse
Preis: 48.000 Euro
Motor: Benzin, 2497 ccm, 160 kW
Maße (LxBxH in mm): 4569x1853x1674

Testurteil: 65 %
gut

Foto: BMW
Verbrauch nicht zufriedenstellend (im Testdurchschnitt 10,4 l)
Abgaswerte sehr gut
Technik gut
Komfort gut
  • Positiv: solide Verarbeitung, kräftiger Motor mit hoher Laufkultur, intelligenter Allradantrieb
  • Negativ: extrem hoher Verbrauch, unkomfortable Federung, hohe Anschaffungs- und Unterhaltskosten

Mit ein paar Extras zahlt man für den X3 schnell einmal über 50.000 Euro – für ein Fahrzeug dieser Klasse am oberen Limit. Das hoch entwickelte xDrive-System garantiert auch abseits befestigter Straßen optimalen Vortrieb. Mit seinem sportlich abgestimmten Fahrwerk fährt sich der SUV zudem fast so dynamisch wie ein normaler Pkw.

Gute Fahrleistungen

Der 2,5-Liter-Sechszylindermotor zeigt gute Fahrleistungen, wenn es ihm auch in niedrigen Drehzahlbereichen etwas an Durchzug mangelt. Der Verbrauch (10,4 l) ist viel zu hoch, in der Stadt schluckt der X3 14,2 Liter. Die gute Wertstabilität mag über die hohen Anschaffungs- und Betriebskosten hinwegtrösten.

Trotz der kompakteren Abmessungen ist der Kofferraum größer (420 bzw. 765 l) und auch der Innenraum kaum kleiner als der des größeren Bruders X5, der immerhin fast 30 cm länger ist. Bedienung und Ergonomie sind vorbildlich, Pedale und Schalthebel optimal angeordnet. Vorne hat man ein großzügiges Raumgefühl, für zwei Personen ist auch hinten ausreichend Platz.

Das Fahrwerk ist straff abgestimmt, so werden die Insassen auf schlechten Straßen häufig harten Stößen ausgesetzt, die auch die komfortablen Sitze kaum mildern können.

Neu im Kleinwagensegment

Renault Twingo 1.2 Expression

Preis: 9490 Euro

Foto: Renault

Vierzehn Jahre lang hat der Twingo mit unkonventionellem Äußeren und vielen praktischen Details seine Fans begeistert, der Nachfolger kann zumindest in seiner Basisversion nicht richtig überzeugen. Mit 9500 Euro ist er zwar günstig, dafür gibt’s allerdings nicht allzu viel Auto: nur zwei Front-Airbags, kein ESP, keine verschiebbare Rückbank, keine Ausstellfenster hinten. Positiv zu vermerken sind das gute Raumangebot vorne, ein ordentlicher Kofferraum (210 l), gutmütiges Kurvenverhalten und die zuverlässigen, gut dosierbaren Bremsen. Negativ sind vor allem der für diese Klasse zu hohe Benzinverbrauch (6,2 l), die unpraktische Bedienung, die bockige Federung, das laute Motorengeräusch bei Überlandfahrten und das mäßige Abschneiden im Elchtest (Heck bricht aus). Insgesamt kommt der Twingo nur auf 52 Prozent der möglichen Punkte. Seine Konkurrenten haben besser abgeschnitten: Citroën C1 1.0 mit 60 %, VW Fox 1,2 mit 64 %.

Weitere SUVs im Test

(B-Benzin, D-Diesel, Testurteil in %)

Mittelklasse

   
Chevrolet Captiva B 52 %
Honda CR-V 2.2i CTDi  D 67 %
Hyundai Santa Fe 2.2 CRDi 4 WD D 60 %
KIA Sportage 2.0 CRDi Active D 56 %
Mitsubishi Outlander 2.0 D 62 %

Obere Mittelklasse/Oberklasse

   
Audi Q7 3.0 TDI Quattro D         67 %
BMW X5 3.0 d Steptronic D 67 %
KIA Sorento 2.5 CRDi Motion D 58 %
Mercedes ML 320 CDi 4Matic D 66 %
Subaru B9 Tribeca B 52 %
Volvo XC90 D 64 %
VW Touareg V6 FSI Tiptronic B  62 %

 

Aktuelle SUVs: Mehr zum Thema

  • Die Testergebnisse dieser und aller anderen Modelle der letzten Jahre finden Sie unter Auto Extra. Ebenfalls dort einzusehen: die Ergebnisse der Crashtests sowie die Testkriterien.

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

Das könnte auch interessant sein:

Sommerreifen Test: Die besten Reifen 2024 premium

Sommerreifen Test: Die besten Reifen 2024

Im Sommerreifentest 2024 schickten wir die Dimension 215/55 R17 ins Rennen. Eine Dimension, die für SUV der unteren Mittelklasse sowie für Mittelklasse-Autos passend ist. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen.

Autokindersitze Test 2023 - 26 neue Modelle premium

Autokindersitze Test 2023 - 26 neue Modelle

2 von 26 Autokindersitzen des aktuellen Tests können wir nicht empfehlen. Sie haben einen Bezugsstoff, der Naphthalin enthält. Dieser Schadstoff steht im Verdacht krebserregend zu sein.

Test Sommerreifen: Die sichersten Reifen 2023 premium

Test Sommerreifen: Die sichersten Reifen 2023

Zum 50-Jahr-Jubiläum haben wir die Testkriterien überarbeitet. Umweltauswirkungen haben nun einen größeren Stellenwert. Verglichen haben wir 50 Reifen der Dimension 205/55 R16.

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang