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Bahnfahren: Sparen mit KONSUMENT - Günstig auf Schiene

, aktualisiert am

Der Standardtarif der ÖBB ist teuer. Aber es gibt viele Möglichkeiten, weit billiger mit der Bahn zu reisen.

Vorteilscard halbiert den Ticketpreis

Mit einer ÖBB-Vorteilscard fährt man gegenüber dem ÖBB-Standard-Tarif ein Jahr lang ermäßigt: um 50 Prozent bei Selbstbedienung an Fahrkartenautomaten, via Internet und Handy; um 45 Prozent billiger an der Bahnhofskasse, übers Callcenter (Tel. 05 17 17) und (nur im Fernzug!) beim Schaffner.

Vorteilscards sind unterschiedlich teuer

Die Vorteilscard Classic ist mit 99,90 Euro am teuersten. Für weite Bevölkerungs­teile gibt es sie billiger: Für Eltern mit Kindern unter 15 Jahre gibt es die Vorteilscard Familie und für junge Menschen bis zum 26. Geburtstag die Vorteilscard <26 – beide um 19,90 ­Euro. Mit der Vorteilscard Familie fahren die Eltern zum Halbpreis und die Kinder kostenlos, wenn zumindest ein Erwachsener und ein Kind gemeinsam reisen. Die Bundesländer Niederösterreich, Oberösterreich und Tirol bieten dort wohnhaften Familien die Vorteilscard Familie kostenlos – in Kombination mit dem jeweiligen Bundesland-Familienpass. Im Burgenland kostet diese Kombi 9,90 Euro.

Vorteilscard für Senioren und ...

Menschen ab dem 60. Lebensjahr zahlen 26,90 Euro für die Vorteilscard Senior. Das Alterslimit wird derzeit in Zweijahresschritten um je ein Jahr angehoben – ab 1.1.2022 beträgt es dann 65 Jahre. Gratis ist die Vorteilscard Senior für Senioren, die eine Ausgleichs- oder Ergänzungszulage beziehen.

... für mobilitätseingeschränkte und blinde Menschen

Für mobilitätseingeschränkte Menschen gibt es die Vorteilscard Spezial um 19,90 Euro, für blinde Menschen die Vorteilscard Blind um 18,90 Euro.

Nur Vorteilscards Familie, Senior, Spezial und Blind berechtigen in den Verkehrsverbünden der Bundesländer (ausgenommen Wien) zur Ermäßigung auch auf Bussen.

Westbahn zum Halbpreis

Die Jahreskarte für Vielfahrer

Mit der Österreichcard gibt es eine Jahreskarte, mit der unbegrenzt oft mit Zügen der ÖBB sowie einiger Privatbahnen gefahren werden kann. Sie umfasst auch alle Begünstigungen einer Vorteilscard. Die Österreichcard Classic kos­tet 1.640 Euro (1. Klasse: 2.190 Euro). Mit der Österreichcard Familie um 1.750 Euro (1. Klasse: 2.350 Euro) reisen bis zu zwei Erwachsene und Kinder bis zum 16. Geburtstag – jede berechtigte Person kann auch alleine fahren. Österreichcard <26 und Österreichcard Spezial (für Mobilitätseingeschränkte und Blinde) kosten 999 Euro (1. Klasse: 1.290 Euro), die Österreichcard Senior 1.150 Euro (1. Klasse: 1.610 Euro).

Für die Jugend billiger

In den Sommerferien bieten sowohl die ÖBB als auch die meisten Verkehrsverbünde in ihrem Verbundgebiet den Jugendlichen günstige Sommer­tickets an. Im Verkehrverbund Ostregion (VOR) erhalten Jugendliche mit einem gül­tigen Schüler- oder Lehrlingsausweis um 60 Euro die Jahreskarte „Top-Jugend-Ticket“, die zum Fahren auf allen VOR-Linien – inklu­sive Wiener Linien – berechtigt.

Westbahn zum Halbpreis

In den zwischen Wien und Salzburg verkehrenden Westbahn-Zügen ist der Halbpreis der ÖBB der Standard-Tarif. Das macht die Westbahn-Züge für Bahnreisende ohne ÖBB-Vorteilscard besonders attraktiv.

Als Gruppe billiger

Die ÖBB haben Er­mäßigungsangebote für Gruppen. Mit dem Einfach-Raus-Ticket fahren zwei bis fünf ­Personen um 32 Euro. Es ist einen Tag lang in Zügen des Nah- und Regionalverkehrs der ÖBB und der Raaberbahn gültig (R- und REX-Züge bzw. S-Bahn); unter der Woche ab 9 Uhr, Samstag, Sonn- und Feiertag ganztägig. Das Einfach-Raus-Radticket um 39 Euro inkludiert auch die Fahrradmitnahme.

Ein Gruppenticket gibt es ab zwei Personen, es ist je nach Personenanzahl um 5 bis 30 Prozent rabattiert. Rabattstaffelung: 2 oder 3 Personen = 5 Prozent Rabatt, 4 oder 5 = 10 Prozent, 6 oder 7 = 15 Prozent, 8 Personen = 20 Prozent, 9 Personen 25 Prozent und 10 oder mehr Per­sonen 30 Prozent. Kinder (6 bis 15 Jahre) zahlen den halben ermäßigten Fahrpreis. Vorteilscard-Besitzer erhalten keinen zusätzlichen Gruppenrabatt.

Lockangebot SparSchiene

SparSchiene-Tickets – Österreich und Europa – sind kon­tingentierte Tickets zum Schnäppchenpreis. Frühzeitiges Buchen erhöht die Erfolgschance. Man muss sich für einen bestimmten Zug und Reisetag festlegen. Die Verfügbarkeit von SparSchiene-Tickets für einen gewünschten Reisetermin kann auf www.oebb.at abgefragt werden. SparSchiene-Tickets sind bis 3 Tage vor dem Reisedatum erhältlich. Kinder (bis zum vollendeten 15. Lebensjahr) fahren – meist – gratis mit.

SparSchiene Österreich

Ab 9 Euro bieten die ÖBB SparSchiene-Österreich-Tickets für Strecken in Österreich, die länger als 150 km sind und zumindest teilweise in einem ÖBB-Fernzug zurückgelegt werden. Diese Tickets sind nur online buchbar, ab sechs Monate vor der Fahrt, und es gibt für sie weder Umtausch noch Fahrpreiserstattung.

Billiger ins Ausland

SparSchiene-Europa-Tickets gibt es ab 19 Euro, online und an ÖBB-Personenkassen, meist ab 92 Tage im Voraus, Nachtverbindungen teilweise ab 180 Tage vorab. Fahrpreiserstattung bis einen Tag vor dem ersten Geltungstag möglich, ­allerdings gegen Abzug von 29 Euro (keine Erstattung bei Tickets für Nachtreisezüge und Intercitybusse). Bei SparSchiene-Europa-­Tickets ist beim Kauf der Ticket-Nutzer anzugeben und es kann nur die genannte Person damit reisen.

Eine Vorteilscard vergünstigt bei grenz­überschreitenden Bahnreisen die Strecke im Ausland um 25 Prozent. Für Fahrten in Städte der drei Nachbarländer Tschechien, Slo­wakei, Ungarn gibt es günstige EURegio-Tickets. Der Preis umfasst Hin- und Rückfahrt (binnen 4 Tagen). Beispiele: Wien–Znaim 16 Euro, Graz–Budapest 33 Euro. In Nah­verkehrszügen die Fahrräder mitzunehmen ist mit dem EURegio-Ticket kostenlos.

Leserreaktionen

SparSchiene rasch ausverkauft

Mit der SparSchiene der ÖBB, die wir seit Langem nutzen, machen wir in letzter Zeit weniger gute Erfahrungen. Als meine Frau und ich das letzte Mal zu unserer Tochter nach Köln fuhren, habe ich am Westbahnhof am ersten Tag des Verkaufes (3 Monate vor Reiseantritt!) um zirka 8 Uhr(!) kein Ticket mehr zum Mindestpreis erhalten und musste daher schon acht Stunden nach Verkaufsbeginn einen teureren Tarif akzeptieren.

Früher bekam ich den günstigen Tarif oft noch drei Wochen vor Reiseantritt! Begründung des Bahnbediensteten: Der Verkauf beginnt jeweils um 0 Uhr und da schlagen eben schon Reisebüros und andere Firmen zu. Ist das im Sinne der ÖBB(-Kunden)?

Franz Schachinger
Wien
(aus KONSUMENT 2/2013)

Die ÖBB meinten dazu:

Das Produkt SparSchiene ist bei unseren Kunden sehr beliebt und kann über verschiedenste Vertriebskanäle gebucht werden. Wir haben ein starkes Plus bei den Fahrgästen, das betrifft Nah- und auch Fernverkehr. Natürlich sind die günstigsten und attraktivsten Tickets am schnellsten vergriffen. Wir können das SparSchiene-Kontingent nicht beliebig erweitern, da wir wie ein vorsichtiger Kaufmann auf die Wirtschaftlichkeit unserer Züge achten müssen. Die Tickets haben in den einzelnen Vertriebskanälen aber einen unterschiedlichen Vorverkaufsstart: Online startet der Vorverkauf 180 Tage vor der Fahrt, am Ticketschalter bei Nachtverbindungen ebenfalls 180 Tage und bei Tagesverbindungen sind es drei Monate vor der Fahrt. Ab dem Zeitpunkt der Freischaltung greifen alle nationalen und internationalen Buchungsstellen darauf zu. Natürlich sind die günstigsten und attraktivsten Tickets am schnellsten vergriffen. Reisebüros müssen bei Online-SparSchiene-Tickets, genauso wie Einzelpersonen, bei der Buchung den Namen des Reisenden angeben.

Großeltern diskriminiert

Mit dem Tiroler Familienpass (Vorteilscard Familie) dürfen nur Eltern mit Kindern fahren, nicht die Großeltern. Da muss das Kind (ab 6 Jahren) den normalen Kindertarif bezahlen, auch wenn die Großeltern eine Vorteilscard für Senioren haben. Fährt meine Mutter mit meiner Tochter innerhalb von Tirol mit der ÖBB, muss meine Tochter ganz normal den Kindertarif bezahlen. Fährt meine Mutter mit meiner Tochter mit den ÖBB in ein anderes österreichisches Bundesland, gilt die Vorteilscard Familie. Offenbar werden die Großeltern in den anderen Bundesländern den Eltern gleichgestellt. Hier gehört eine österreichweit einheitliche Regelung her!

Gabi Suitner
Zirl
(aus KONSUMENT 1/2013)

Leider ist dieses Problem nicht auf Tirol beschränkt: Großeltern mit Vorteilscard Senior können ihr Enkelkind mit der Vorteilscard Familie nur dann kostenlos mitnehmen, wenn das Fahrtziel außerhalb des jeweiligen Verkehrsverbundgebietes liegt. Innerhalb eines Verbundgebietes (meist das jeweilige Bundesland) muss für Kinder in Begleitung ihrer Großeltern trotz Vorteilscard Senior und Vorteilscard Familie eine Kinderfahrkarte bezahlt werden.

Die Redaktion

Nicht wirklich attraktiv

Schade, dass es für Gelegenheitsreisende im Erwerbsalter kein attraktives Angebot gibt. Die Vorteilscard Classic ist sehr teuer und rentiert sich nur, wenn man schon vorher weiß, dass man sie oft verwenden wird. Die SparSchiene funktioniert nur auf Fernstrecken, schränkt viel zu sehr ein und birgt ein hohes Risiko, den gesamten Zahlungsbetrag zu verlieren. Auch sind diese Tickets knapp kontingentiert. Bei mir gewinnt der Pkw.

User "OttoPeter"
(aus KONSUMENT 1/2013)

Mühsamer Weg zum Online-Ticket

Ich habe bisher meine Fahrkarten übers Internet gebucht und ausgedruckt, um mich nicht beim Automaten anstellen zu müssen. Seit der Neugestaltung der Seite ist es um vieles umständlicher zum Online-Ticket zu kommen. Die neue Bahn rühmt sich ihrer Kundenfreundlichkeit und beweist mit ihrer Ticketingseite genau das Gegenteil. Offensichtlich sollen die Bahnfahrer davon abgehalten werden, über das Internet ein Ticket zu kaufen.

User "konecky"
(aus KONSUMENT 1/2013)

Versteckte Verteuerung für Pensionisten

Durch die vor einigen Monaten erfolgte Umprogrammierung der Fahrkartenautomaten wird bei diesen und an den Schaltern vorrangig der Verbundtarif (VVNB) berechnet. Da der VVNB aber für die Vorteilscard Senior nur 40 % Ermäßigung gewährt, hat sich für Pensionisten in Niederösterreich und im Burgenland der Fahrpreis entsprechend verteuert.

User "abambo"
(aus KONSUMENT 1/2013)

Westbahn unschlagbar

Das Westbahn-Angebot zwischen Salzburg und Wien ist im Normaltarif unschlagbar: Halbpreis ohne Vorteilscard! Und zusätzlich für ÖAMTC-Mitglieder noch einmal 10 Prozent Rabatt.

User "conz"
(aus KONSUMENT 1/2013)

Nicht für Senioren

„Vorteilscard halbiert den Ticketpreis“ stimmt seit einigen Monaten leider nicht mehr für Inhaber der Vorteilscard Senior in Niederösterreich und im Burgenland! Seit einer Umprogrammierung der Fahrkartenautomaten im vergangenen Sommer wird für die Preisberechnung der Tarif des Verkehrsverbundes Niederösterreich–Burgenland (VVNB) verwendet.

Dieser Verbund gewährt allerdings Inhabern der Vorteilscard Senior nur 40 % Ermäßigung, sodass an den Automaten, aber auch am Fahrkartenschalter trotz gegenteiliger Auslobung im Internet und in den ÖBB-Broschüren der Preis nur mehr um 40 % und nicht um 50 bzw. 45 % ermäßigt wird.

Name der Redaktion bekannt
(aus KONSUMENT 12/2012)

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