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Kompakt-Vans/Micro-Vans - Hoch hinaus

  • Unterschiede in Größe und Preis
  • Positiver Trend in puncto Sicherheit

Das Angebot an Mini- und anderen Vans wird immer vielfältiger. Es gibt sie vom Kleinwagenformat bis zur gehobenen Mittelklasse. Eine erste Testserie über die kleineren Brüder von Renault Espace & Co haben wir im November 2000 veröffentlicht. Sie werden als Kompakt-Vans, noch kleinere Modelle als Micro-Vans bezeichnet. Mit den diesmal präsentierten sechs Modellen ist das Angebot weitgehend abgedeckt. Es finden sich darunter so unterschiedliche Fahrzeugkonzepte wie der Opel Agila, der Audi A2 oder der PT Cruiser von Chrysler.

Die typischen Kompakt-Vans – Vorbild: Renault Scenic – sind etwa 4,2 bis 4,3 Meter lang. Bei der Entwicklung des Nissan Tino oder des Daewoo Tacuma ist der Scenic ganz offensichtlich Pate gestanden. Deutlich kleiner (3,5 Meter lang) sind die Zwillinge Opel Agila und Suzuki Wagon – sie sind baugleich, allerdings mit unterschiedlichen Motoren ausgestattet. Dazwischen liegt der Audi A2, das erste Aluminium-Auto in Großserie; er wird als direkter Konkurrent zur Mercedes A-Klasse angesehen. Ziemlich alleine steht hingegen das letzte der diesmal vorgestellten Modelle da: Der Chrysler PT Cruiser, der stilistisch an die 40er- und 50er-Jahre erinnern will, hat keinen direkten Konkurrenten, wird aber jedenfalls als Van beworben.

Vom Opel Agila bis zum Cruiser

Die Größenunterschiede müssen bei jedem Modellvergleich berücksichtigt werden. So wird der Kofferraum von Opel und Suzuki im Vergleich zu den kompakten Vans zwar mit „weniger zufriedenstellend“ gewertet, für die Außenabmessungen eines Kleinwagens aber sind die Ladekapazitäten durchaus respektabel. Auch bei der Beförderung von Personen muss zwischen den gewohnten (knappen) Fünfsitzern unterschieden werden und jenen Modellen, die nur für vier Personen zugelassen sind. Ähnliches gilt für die – beträchtlichen – Preisunterschiede: Für einen PT Cruiser ist mit 300.000 Schilling mehr als doppelt so viel hinzulegen wie für einen Opel Agila oder Suzuki Wagon. Unterschiedlich sind nicht zuletzt auch die Ausstattungsdetails der sechs Modelle. Einheitlich ist lediglich die Ausrüstung mit Fahrer- und Beifahrerairbag, Servolenkung, Zentralverriegelung sowie Wegfahrsperre.

Um und Auf beim Van ist die Laderaumkapazität. Da ist der Fiat Multipla (aus der ersten Testserie) das Maß aller Dinge. Trotz seiner Länge von lediglich 4 Metern bietet er Platz für bis zu 2000 Liter Gepäck (gemessen wird die maximale Beladung mit genormten Blöcken bis zum Dach bei umgelegten bzw. ausgebauten Sitzen). Opel/Suzuki schaffen lediglich 1300 Liter. Im Fiat kann auch die größte rechteckige Box untergebracht werden – was beim Transport von Möbelstücken oder Haushaltsgeräten positiv zu Buche schlägt. Ein Quader mit einem Volumen von 1250 Litern hat im Multipla Platz, dagegen muss man im A2 mit einer 670-Liter-Box das Auslangen finden. In der vorliegenden zweiten Testserie wurden die Ladekapazitäten von Nissan Tino und Daewoo Tacuma am besten bewertet. Im Vergleich zur ersten Testserie landen die beiden allerdings nur im Mittelfeld.

Passive Sicherheit

In der passiven Sicherheit erreichen alle sechs Modelle akzeptable Werte. Drei sind serienmäßig mit Seitenairbags ausgestattet. Nissan und Chrysler kommen auf einen Wert von 10,5 im nach oben offenen Sicherheitsrating. Sie sind damit die sichersten unter den Micro- und Kompakt-Vans. Die niedrigeren Werte von Audi, Suzuki und Opel (8 bis 8,5) sind vor allem auf ihr geringeres Gewicht zurückzuführen. Bei der Kindersicherheit ist zu beanstanden, dass es nach wie vor keinen einheitlichen ISOFIX-Standard gibt, jeder Hersteller bietet ein eigenes System an.

Aktive Sicherheit

Auch in der aktiven Sicherheit sind die Ergebnisse überwiegend positiv. Die meisten Autos benötigten aus einer Geschwindigkeit von 100 Stundenkilometern rund 40 Meter bis zum Stillstand. Lediglich für Opel und Suzuki beträgt der entsprechende Bremsweg 46 Meter. Das Fehlen des ABS beim Suzuki wirkte sich beim Bremsentest nicht aus, da die Testpiloten ohnehin versuchen, die Bremsen möglichst nicht zu blockieren.

Einbruchsicherheit

Fortschritte können in der Einbruchsicherheit festgestellt werden. Immerhin drei der sechs Modelle erreichten ein gutes Resultat. Der Profi-Autoknacker schaffte es in keinem der drei Fälle, ohne Gewaltanwendung eine der fünf Türen zu öffnen. Üblicherweise schafft er das in wenigen Sekunden, beispielsweise waren die Türen des Chrysler Cruiser in 4 Sekunden geknackt, die Heckklappe in 14 Sekunden.

Kompakt-Vans/Mikro-Vans

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Audi A2
Audi A2 Audia A2: Dank Leichtbauweise nur 970 kg schwer und niedriger Verbrauch (7,1 Liter). Die Kehrseite davon ist die relativ geringe passive Sicherheit. Bestwerte beim Handling. Wenig Platz und daher nur beschränkt Van-tauglich. |
Nissan Almera Tino
Nissan Almera Tino Nissan Almera Tino: Klassischer Kompakt-Van, liegt nur knapp hinter den Klassenbesten – vor allem wegen der schlechteren Ladekapazität und dem hohen Benzinverbrauch. Positiv: Vielseitigkeit, Komfort, geringe Fahrgeräusche, passive Sicherheit. |
Chrysler PT Cruiser
Chrysler PT Cruiser Chrysler PT Cruiser: Auffälliges Retro-Design, die Funktionalität steht erst an zweiter Stelle. Für seine Größe ein mickriger Kofferraum. Eineinhalb-Tonner mit fast 10 Liter Benzinverbrauch. Aber Sieger im Bremsentest und bei passiver Sicherheit. |
Suzuki Wagon
Suzuki Wagon Suzuki Wagon: Preiswerter Van auf Kleinwagenbasis. Der stärkere Motor verschafft ihm einen hauchdünnen Vorsprung vor dem Stallkollegen Opel. Langer Bremsweg. Pluspunkte: hoher Laderaum, Einbruchsicherheit und Benzinverbrauch. |
Opel Agila
Opel Agila Opel Agila: Das „Herz aus Österreich“ findet im Klassenvergleich die schlechteste Bewertung. Im Vergleich zum Suzuki geringere Motorgeräusche und etwas höherer Fahrkomfort. Schwache Heizung und Ventilation. Im Übrigen wie Suzuki. |
Daewoo Tacuma
Daewoo Tacuma Daewoo Tacuma: Hoher Benzinverbrauch, von dem die Motor-Performance allerdings nicht profitiert. Sein großes Plus ist der Innenraum: viel Platz für Passagiere und – mit Abstrichen – fürs Gepäck, was auch bei den Testern gut ankam. |
Audi A2
Nissan Almera Tino
Chrysler PT Cruiser
Suzuki Wagon
Opel Agila
Daewoo Tacuma

Technik

Kraftstoff-verbrauch

Passive Sicherheit

Einbruch-sicherheit

Insgesamt wurden 15 Micro- und Kompakt-Vans getestet (siehe dazu: Weitere Artikel - "Minivans" und "Kompakt-Vans"). Die meisten Modelle erreichten zwischen 5.000 und 6.000 (von 10.000 möglichen) Punkte.

Alles Van. Es gibt vielfältige Van-Konzepte auf Kleinwagen- und Kompaktwagenbasis. Von 3,50 Metern Länge (Opel/Suzuki) bis 4,35 Meter (Daewoo Tacuma), für vier bis sieben Personen und mit sehr unterschiedlichen Ladekapazitäten. Zu Preisen zwischen 145.000 und 300.000 Schilling.

Knappe Ergebnisse. Klassensieger wurde Citroën Picasso mit hauchdünnem Vorsprung vor dem Original – Renault Scenic. Kaum schlechter schneidet Toyota Yaris Verso ab, obwohl er in Preis und Abmessungen eher als Kleinwagen zu werten ist.

Rund 6 Schilling pro km. Die Kilometerkosten liegen meist um 6 Schilling. Konkurrenzlos die 4,80 Schilling für Opel Agila/Suzuki Wagon – Grund ist der deutlich niedrigere Anschaffungspreis. Eher Liebhaberei stellen dagegen die 7,50 Schilling für den Chrysler Cruiser dar.

Audi: Porsche Austria GesmbH & Co, Vogelweiderstraße 75, A-5020 Salzburg, (0662) 46 81-0

Chrysler Austria GmbH, Felmayergasse 2, A-1210 Wien, (01) 251 50-0

Daewoo Motor Austria GesmbH, Concord Business Park 1, B3, A-2320 Schwechat, (01) 701 41-0

Nissan Österreich GesmbH Nfg. KG, Hainburger Bundesstraße 1, A-2320 Schwechat, (01) 701 80-0

Opel Austria GmbH, Groß-Enzersdorfer Straße 59, A-1220 Wien, (01) 288 99-0

Suzuki Austria Automobil HandelsgmbH, Wasserfeldstraße 15, A-5020 Salzburg, (0662) 46 63-600

Ausstattungsdetails, Angaben zur Berechnung der Kilometerkosten sowie zu den Prüfmethoden schicken wir Ihnen gerne kostenlos zu: Tel: (01) 588 770.

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