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ÖBB-Tickets - Die Kartentricks

Wenn Sie auf Flexibilität Wert legen, ist es nicht egal, wie Sie Ihr Ticket erstehen.

Die ÖBB bieten mittlerweile eine ganze Reihe von Möglichkeiten, um zur gültigen Bahnfahrkarte zu kommen. Die breite Palette suggeriert allerdings eine Wahlfreiheit, die bei näherer Betrachtung nur mit beträchtlichen Einschränkungen existiert. Vor allem, wenn Ihnen der Preis nicht egal ist, Sie den Reisetag kurzfristig und spontan festlegen wollen oder Sie für den Fall einer unvorhergesehenen Verschiebung Ihrer Reise den bereits bezahlten Fahrpreis gerne wieder hätten. In all diesen Fällen ist es nicht egal, wie Sie Ihr Ticket besorgt haben.

Am Schalter:
persönlich und alles

In immer mehr kleineren Bahnhöfen sind die Fahrkartenschalter nur noch wenige Stunden am Tag offen oder bereits ganz geschlossen. Sehr zum Bedauern vieler Bahnkunden, die den persönlichen Kontakt am Bahnhof, Beratung inklusive, den Tücken neuer Technologien vorziehen und dafür gerne auch gelegentliche Wartezeiten in Kauf nehmen. Am Fahrkartenschalter gibt es das ganze Sortiment, inklusive – an größeren Bahnhöfen – Auslandsfahrkarten. Bezahlt werden kann mit Bargeld, VorteilsCard mit Zahlungsfunktion, Kredit- und Bankomatkarte oder Quick-Card.

Automaten:
Bonus für Stammkunden

Mit Jahres- und Währungswechsel haben die ÖBB die neue Automatengeneration mit Touch-Screen-Bedienung in Betrieb genommen. Sie können weit mehr als die alten Automaten und sind auch benutzerfreundlicher – wenn man sich erst einmal in aller Ruhe mit ihnen vertraut gemacht hat. Das lohnt sich für VorteilsCard-Fahrer auch finanziell: Sie erhalten am Automaten 5 Prozent SelbstBucherBonus, wie das neuerdings ÖBB-offiziell heißt, also weiterhin die 50%-VorteilsCard-Ermäßigung und nicht nur 45 Prozent, wie am Schalter. Diese Automaten bieten erstmals die Möglichkeit, nicht nur Fahrkarten für den Nahverkehr, sondern für alle Ziele in Österreich zu lösen. Die Zahlungsmöglichkeiten sind die gleichen wie am Fahrkartenschalter. 

MobilitätsCallCenter:
mit Vorlaufzeit

Bei entsprechender Vorausplanung können Fahrkarte, Platzreservierung etc. für Bahnfahrten (nicht nur für Österreich) auch telefonisch oder per E-Mail geordert werden: beim MobilitätsCallCenter:
05-1717. Drei Tage Postweg sind zumindest einzukalkulieren. Garantie übernehmen die ÖBB keine, dass die Karte binnen dieser Frist auch einlangt. Sie wird entweder per Nachnahme zugeschickt (Versandkosten: 4,30 Euro). Oder, bei Bezahlung via Kreditkarte oder Abbuchungsauftrag, eingeschrieben, wobei sich die Versandkosten auf 1,80 Euro verringern. Die Fahrkarte wird ins Haus geliefert. Nachteil: Man muss zu Hause sein oder die Zusendung vom Postamt abholen.

Internet-Buchung:
nur für Stammkunden

Bequem zu Hause, am eigenen Computer aus dem Internet (unter www.oebb.at) die Fahrkarte ausdrucken – dieses Service bieten die ÖBB derzeit nur VorteilsCard- Besitzern. Und nur für Reisen innerhalb Österreichs. Bei der Eingabe sollte man sich konzentrieren und sich seines Reisetags sicher sein. Eine Erstattung für einmal ausgedruckte Fahrscheine gibt es nicht. Zu leicht könnte der auf Normalpapier ausgedruckte Fahrschein gefälscht, kopiert etc. werden, meint man bei den ÖBB. An einer Lösung für „Normal“-Kunden wird noch getüftelt. VorteilsCard-Kunden profitieren beim virtuellen Fahrkartenschalter zu Hause auch finanziell: Auch beim Internetkauf erhalten sie den SelbstBucherBonus. Bezahlt wird mit Kreditkarte oder VorteilsCard mit Zahlungsfunktion.

In der Trafik:
kein Storno möglich


Seit etwa einem halben Jahr gibt es auch in den etwa 800 Trafiken, die Mitglied beim Trafiknet, einer Internetvernetzung österreichischer Trafikanten, sind, die Möglichkeit, ÖBB-Fahrkarten zu kaufen. Dieses Service, das das Vertriebsnetz der Bahn mit einem Schlag deutlich vergrößerte und den Trafikanten eine neue Verdienstquelle erschloss, führt allerdings ein Mauerblümchendasein. Denn da dieser Vertriebsweg nur eine Sonderform des Internetverkaufs ist, unterliegt er auch dessen Einschränkungen: nur für VorteilsCard-Besitzer, keine Stornomöglichkeit des einmal gelösten Tickets.  Den Trafikanten ist es freigestellt, eine kleine Bearbeitungsgebühr zu verrechnen.

Handy-Ticketing: nur mit A1

Der Kauf einer papierlosen Fahrkarte via Handy ist der ideale Weg zur Fahrkarte für spontane Zeitgenossen: Kurz vor Reiseantritt kann das Ticket für eine einfache Fahrt auf jeder ÖBB-Strecke per SMS erworben werden. Als Fahrausweis gilt die am Handy-Display sichtbare SMS-Antwort. Jeder mit A1-Handy kann dieses Service nützen. Großer Wermutstropfen:  es wird derzeit nur von A1 angeboten. Diese Form des Ticketkaufs ist die einzige, bei der es noch eine Mindestkilometer-Bedingung gibt: es werden in jedem Fall mindestens 71 km in Rechnung gestellt. Bezahlt wird über die Telefonrechnung. VorteilsCard-Kunden erhalten auch hier den SelbstBucherBonus.

Im Zug: beim Schaffner mit Aufpreis

Auch beim Zugbegleiter im Zug (oder in schaffnerlosen Regionalzügen beim Triebfahrzeugführer) können sowohl Standardpreis- als auch Vorteilspreis-Fahrkarten innerhalb Österreichs gekauft werden. Ohne Aufpreis, wenn an der Einstiegsstelle keine Möglichkeit zum Fahrkartenkauf bestand. Ansonsten mit einem Aufpreis von 2,10 Euro – damit erkauft man sich einen Komfortgewinn, der auch nicht zu verachten ist: Weder Anstellen vor einem Schalter oder Automaten, noch Anruf irgendwo, noch Besitz oder Kenntnis einer modernen Technologie ist nötig. Ab Mitte 2002 wird der Fahrausweisverkauf beim Triebfahrzeugführer übrigens durch Fahrausweisautomaten im Zug ersetzt.

Nicht gefahren: (kein) Geld zurück!

Eine Verschiebung der Reise wird schwierig bzw. teuer, wenn die Fahrkarte erst einmal gekauft ist. Denn (fast) alle Fahrkarten sind nur am gewählten Geltungstag gültig. Nur bei von den ÖBB selber ausgestellten Fahrkarten gibt es ein wenig Spielraum: Ab einer Entfernung von 101 km sind sie drei Tage gültig. Und bei Fahrkarten ab 101 km für Hin- und Rückfahrt muss die Hinfahrt spätestens am dritten Tag ab Gültigkeit, die Rückfahrt spätestens nach einem Monat angetreten werden. Bleibt also oft nur der Versuch, die nicht genützte Fahrkarte zurückzugeben, um das ausgelegte Geld wieder zu bekommen. Hier schauen technophile Bahnbenützer grundsätzlich durch die Finger: Per Handy-Ticketing oder Internet gelöste Tickets werden grundsätzlich nicht erstattet.

Stammkunden schlechter gestellt

Ansonsten wird eine ÖBB-Fahrkarte, wenn sie vor dem ersten Geltungstag bei einem größeren Bahnhof zurückgegeben wird, zur Gänze erstattet. Fahrkarten für Fahrten ins Ausland auch noch am ersten Geltungstag. Bei einer späteren Rückgabe verrechnen die ÖBB eine Bearbeitungsgebühr von 7,20 Euro pro Fahrkarte. Wenn man mit Bahngutscheinen statt Bargeld zufrieden ist, wird nur die halbe Bearbeitungsgebühr von 3,60 Euro in Abzug gebracht. Merkwürdigerweise sind Stammkunden, sprich Besitzer einer VorteilsCard, schlechter gestellt: Für ihre ermäßigten Fahrscheine ist eine Erstattung nur vor dem ersten Geltungstag vorgesehen – danach nicht mehr. Das mögen die Stammkunden wohl zu Recht eigenartig finden.

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