Digitalkameras - Für jeden Anspruch

Mehr Pixel für Anspruchsvolle

Trotzdem sollten Sie gut überlegen, ob Sie einen „Pixelriesen“ brauchen. Die Antwort lautet ja, wenn Sie ein Amateurfotograf mit gehobenen Ansprüchen sind, wenn Sie die Bilder aufwendig am Computer nachbearbeiten und Ausschnitte machen oder wenn Sie Vergrößerungen auf Papier im Format 20 x 30 und darüber anfertigen (lassen).

Im Normalfall sind Sie mit vier bis fünf MP bestens bedient (mit steigender Pixelanzahl steigt ja auch der Speicherplatzbedarf). Zum Festhalten privater Erinnerungen genügen sogar 3 MP, und selbst die preisgünstigen 2-MP-Kameras liefern mindestens bis zum Bildformat 10 x 15 ansehnliche Ergebnisse. Unabhängig von der Auflösung, muss man freilich immer hinzufügen: sofern die Optik gut ist und die kamerainterne Software mitspielt. Auf die Angaben der Hersteller oder der Anbieter ist diesbezüglich kein Verlass, sondern nur auf objektivierte Ergebnisse, wie sie aus unseren praxisnahen Kameratests hervorgehen.

Von Diskontware raten wir ab

Von Diskontware müssen wir deshalb abraten. Viele No-Name-Produkte liefern trotz beeindruckender technischer Daten nicht die erwartete Qualität. Wenn Sie sparen möchten, dann besser mit einem Markenprodukt aus der vergangenen Saison (siehe Infografik ).

Viele Digitalkameras können zusätzlich Kurzvideos aufzeichnen, einige davon mit Ton. Die Bildqualität ist grundsätzlich bescheiden; wenn Sie trotzdem Wert darauf legen, sollten Sie hier auf eine Auflösung von wenigstens 640 x 480 Pixel und eine Bildfrequenz von mindestens 15 Bildern pro Sekunde achten.

Kamera-Kategorien und Zielgruppen

Wie viel eine Kamera „kann“ hängt nicht zuletzt davon ab, zu welcher der folgenden Kategorien sie gehört. Zugleich spricht jede Kategorie eine andere Zielgruppe mit anderen Bedürfnissen und Erwartungen an:

Pocketkameras: Sie sind klein, leichtgewichtig und doch vollwertige Fotoapparate – Zoomobjektive (dreifach optisch) inklusive. Da Automatisierung Trumpf ist, sind die individuellen Einstellmöglichkeiten sehr beschränkt. Das Hauptanwendungsgebiet sind Schnappschüsse (aber Achtung auf die Auslöseverzögerung!) und Erinnerungsfotos.

Kompaktkameras: Sie sind mindestens doppelt so schwer wie die Pocketmodelle, aber nicht in jedem Fall teurer. „Kompakt“ bezieht sich weniger auf die Handlichkeit, sondern ist vielmehr ein Hinweis darauf, dass auf relativ kleinem Raum sehr viele Funktionen untergebracht sind. Entsprechend größer sind die manuellen Gestaltungsmöglichkeiten. Man kann kreativ sein, muss aber nicht.

Superzoom-Kameras: Sie vereinen Kompaktheit mit hoher Bildqualität, optischem Sechs- bis Zwölffach-Zoom, viel händischer Einflussnahmemöglichkeit und relativ günstigen Preisen. Sie sind für ambitionierte Hobby-Fotografen die bessere Alternative zu den digitalen Spiegelreflexkameras. Separat erhältliche Vorsatzlinsen ersetzen bei den Superzoom-Modellen die Wechseloptik.

Spiegelreflexkameras: Sie erfüllen ihren eigentlichen Zweck bei Spezialanwendungen mit (semi-)professionellen Ansprüchen. Auch sollte man das nötige fotografische Wissen haben oder es sich ernsthaft aneignen wollen. Das Vorhandensein einer Objektiv-Kollektion ist natürlich ein Argument für Umsteiger von der analogen auf die digitale Spiegelreflexwelt. Voraussetzung ist, dass die Objektive dafür geeignet sind und exakt passen (Verlängerungsfaktor bei der Brennweite beachten).

Sucher und Display

Die meisten Digitalkameras verfügen über einen optischen Sucher (Durchsichtsucher) und einen LCD-Monitor. Der Sucher hat fallweise den Nachteil, dass der gezeigte Ausschnitt und der aufgenommene Bildausschnitt stark voneinander abweichen. Trotzdem sind Sucher ein sinnvolles Detail, denn bei sehr hellem Umgebungslicht ist es meist nicht mehr möglich, auf dem Display etwas zu erkennen. Einfachere LCD-Displays sind zudem oft recht „pixelig“, wodurch die Beurteilung der Schärfe schwierig wird.

Schwenkbare Displays

Praktisch sind schwenkbare Displays. Sie erleichtern beispielsweise Überkopf-Aufnahmen. Worauf Sie bei der Auswahl auf jeden Fall achten sollten, das ist die Größe des Displays selbst und die Größe der darauf aufscheinenden Zahlen und Buchstaben (Menüführung).

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So fallen die Preise

Wer sich für ein älteres Modell entscheidet, spart Geld. Wir haben die Preisentwicklung einiger Modelle aus unserem letzten Test ("Konsument" 6/2005) beobachtet: Im Handel waren die meisten Kameras im Oktober um rund 20 Prozent billiger als im April, die Canon Powershot sogar um ein Drittel. Im Vergleich zum empfohlenen Verkaufspreis lagen die Oktoberpreise bereits bis zu 40 Prozent darunter.

Unsere Infografik (Download, 100 KB)   zeigt sechs Beispiele:

[ Digitalkameras - Preisrutsch ]

Digitalkameras: So haben wir getestet

Aus einem internationalen Gemeinschaftstest veröffentlichen wir regelmäßig Ergebnisse für jene Modelle, die auch für den österreichischen Markt von Bedeutung sind.

Bildqualität:  Gemessen werden die Auflösung in der besten Qualitätsstufe, Farbwiedergabe, Bildrauschen bei geringem Licht, Autofokus, Vignettierung und Verzerrungen. Dabei wird nicht nur im Labor, sondern auch im Freien bei Sonnenlicht fotografiert. Mehrere Testpersonen beurteilen in einem Sehtest die Bilder (Einstellung manuell und automatisch) über einen hochwertigen Monitor. Bei Vorhandensein eines Bildstabilisators werden Aufnahmen mit und Aufnahmen ohne Zuschaltung dieser Funktion einander gegenübergestellt.

Sucher und Monitor:  Die Abweichungen des aufgenommenen Bildes vom Sucher- und Monitorbild werden in der Tele- und Weitwinkeleinstellung bewertet, die Ablesbarkeit des Monitors bei hellem und geringem Umgebungslicht.

Videoaufnahmen:  Vier verschiedene Szenen (out- und indoor) werden aufgenommen, die Wiedergabe über TV und PC-Monitor wird von mehreren Testpersonen beurteilt.

Blitz:  In einem Prüfraum wird die Blitzausleuchtung für 1 m, 3 m und 5 m Entfernung ermittelt und die automatische Anpassung an die Belichtungssteuerung beurteilt.

Vielseitigkeit:  Bewertet werden die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten, die Anpassungs- und die Ausbaufähigkeit des Systems.

Handhabung:  Bewertet werden Bedienungsanleitung, Bedienelemente, Sucher und/oder Monitor, Menüführung, Schnelligkeit des Datenaustausches, Einschaltdauer, Auslöseverzögerung im Automatikmodus, Wechsel des Speichermediums, Funktion des Autofokus und der manuellen Einstellmöglichkeiten sowie Batterie-/ Akkuwechsel.

Stromversorgung:  Bewertet wird, wie viele Bilder mit einem Batterie-/Akkusatz gemacht werden können bis die Warnanzeige erscheint oder die Kamera abschaltet.

Serviceartikel Digitalkameras
Etwa 100 Produkte im Überblick

Wir veröffentlichen im Heft drei Mal im Jahr Tests zu Digitalkameras. Um unser Angebot zu verbessern, haben wir auf der Homepage einen eigenen Serviceartikel geschaffen. Zum einen enthält er eine Warenkunde, eine Erklärung der wichtigsten Fachbegriffe und eine Kaufhilfe. Zum anderen bietet dieser Serviceartikel eine große Gesamttabelle, die alle von uns getesteten Produkte des letzten Jahres auflistet – in Summe etwa 100 Produkte.

Umfassendere Information, aktuellere Daten

Dort finden Sie sowohl ältere Produkte als auch solche, die eben das Testlabor verlassen haben. Wir aktualisieren die Liste der getesteten Produkte in unseren Online-Serviceartikel etwa sechs Mal pro Jahr während Testberichte im Heft nur drei Mal jährlich erscheinen.

Zum Serviceartikel-Digitalkameras: Digitalkameras Extra.

• Preisverfall: Digitalkameras (100 MB)
  
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• Digitalkameras - Pixelriesen in allen Größen (2/2010)

• Digitalkameras - Neues Jahr, neue Modelle (1/2005)

• Digitalkameras Extra - Testtabellen, Warenkunde, Kaufhilfe (1/2007)

• Digitalkameras - Frische Ernte (5/2005)

• Digitalkameras - Neue Pixel-Protze (12/2005)

• Digitalkameras - Schwachpunkt (1/2006)

• Digitalkameras - Mehr Pixel bringen wenig (1/2006)

• Digitalkameras Extra