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Multimediaplayer, MP3-Player, Multimedia-Handys - Die kleinen Zauberer

, aktualisiert am

  • Immer mehr Funktionen integriert
  • Erstmals Handy-Player im Test
  • Mitgelieferte Kopfhörer überzeugen nicht

Weit mehr als bloß Musik abspielen

Vor 20 Jahren war ein Exot, wer mit einem klobigen Hartplastik-Walkman durch die Straßen lief. Portable CD-Player und die Minidisc machten die „Straßenmusik“ populärer, den wahren Durchbruch schaffte jedoch erst der MP3-Player. Heute geben mobile Alleskönner Videos wieder, können sich ins Internet einloggen, Fotoshows abspielen, Radio empfangen – alles, was das Herz des Hightech-Fans begehrt.

Im Bereich Mobilfunk erwächst da eine ernst zu nehmende Konkurrenz. Die Handys sind nämlich dabei, nicht nur den Digitalkameras den Rang abzulaufen, sie machen auch zunehmend als Musicplayer Furore. Wir haben daher zusätzlich drei Handymodelle getestet. Eines lässt sich für alle getesteten Geräte sagen: Sie können mittlerweile weit mehr als bloß Musik abspielen.

Hightech-Funktionen ohne Ende

Die hochpreisigen Produkte versuchen sich gegenseitig zu übertrumpfen, vor allem mit dem kabellosen Zugang ins Internet via WLAN. Apple verpasste dem iPod Touch, Archos dem 5 und Creative dem Zen X-Fi diese Funktion. E-Mails lesen, im Netz surfen, Musik downloaden – alles ohne PC. Zu einem Preis von rund 200 Euro aufwärts bekommt der Hightech-Fan bei Apple und Archos beispielsweise auch einen Touchscreen mit ins Gepäck. Damit aber nicht genug: Radioempfang und Foto-Diashow – z.T. mit Musikuntermalung – werden von den meisten Herstellern inzwischen auch geboten.

Diktiergerät, Stoppuhr, Kalender, Timer

Hinzu kommen bekannte Features wie Diktiergerät, Stoppuhr, Kalender, Timer und die Möglichkeit, den Speicher mit einer SD-Karte weiter aufzumotzen. Schade ist, dass gerade die guten Produkte – mit Ausnahme des Testsiegers Archos 5 – vom Computer nicht als externe Festplatte erkannt werden können. Das macht den Transfer der gespeicherten Dateien mühsamer, man muss etwa auf den Windows Media Player oder auf iTunes zurückgreifen.

Multimediaplayer, MP3-Player, Multimedia-Handys

Schlecht im Bild

Die Mehrzahl der getesteten Geräte verfügt über eine Foto- und Videofunktion. Bei Speicherkapazitäten bis zu 120 GB macht das auch Sinn. Wer allerdings Modelle wie den Trekstor i.Beat.motion oder den San-Disk Sansa Fuze mit lediglich 2 GB Flashspeicher für bewegte Bilder nutzt, dem bleibt weniger Kapazität für den Musikgenuss. Und wer sich von den Playern Kinoerlebnis im Taschenformat erwartet, dürfte ebenfalls enttäuscht werden.

Pixel allein garantieren kein gutes Bild

Abgesehen von den Stockerlplätzen gibt es kein Gerät, das ein gutes Ergebnis liefern kann. Die Pixel allein garantieren noch kein super Bild. Die Modelle von Creative schonen bei einer Auflösung von 320 x 240 zwar die Augen, andere Hersteller bringen diese Bildqualität bei gleicher Auflösung allerdings nicht zustande. Gute Fotoqualität gibt es schon im niedrigeren Preissegment, beispielsweise beim iriver Lplayer um 87 Euro.

Auch reine Musicplayer haben durchaus ihre Berechtigung

In Anbetracht der Vielseitigkeit von Multimediaplayern möchte man meinen, Produkte, die sich auf ihre ursprüngliche Funktion beschränken – nämlich Musik abspielen –, hätten längst ausgedient. Aber auch sie haben noch ihre Existenzberechtigung. Sie sind preisgünstig, kompakt und leicht. Die meisten dienen als Diktiergerät, empfangen Radio und können die Sendungen auch aufzeichnen. Keinen Hightech-Award darf man sich in puncto Handhabung und Design erwarten. Einfarbige oder gar keine Displays, geringe Speicherkapazität, lange Ladezeiten beim Musiktransfer und kurze Betriebsdauer pro Akkuladung schmälern den Genuss.

Kopfhörer liefern keinen berauschenden Ton

Sowohl bei den Video- als auch bei den reinen Musicplayern ist der Ton nicht gerade berauschend. Schuld daran trägt nicht das Gerät an sich, sondern der mitgelieferte Kopfhörer. Abgesehen vom Samsung YPS2 und den drei getesteten iPod-Modellen konnte keiner der Probanden ein „gut“ einfahren. Die integrierten Lautsprecher sind eher als Draufgabe zu betrachten. Positiv ist zu vermerken, dass die Hersteller auf die Kritik der Ärzte eingehen und in ihre Modelle die Option integrieren, die Lautstärke zu limitieren. Schon seit geraumer Zeit wird angesichts drohender Gehörschäden der überlaute Musikgenuss via Kopfhörer auf breiter Ebene diskutiert und kritisiert.

Multimediaplayer, MP3-Player, Multimedia-Handys

Vielseitige Handyplayer

Der Umstand, dass die Geräte weit mehr können als bloß Musik abspielen, rettet sie nicht vor der Handy-Konkurrenz, die Ähnliches bietet. Da kommen die Gegner sogar aus den eigenen Reihen (siehe Apple iPhone). Aber auch Sony Ericsson fährt mit den Walkman-Handys starke Geschütze auf. Drei Modelle mussten sich unseren Tests stellen: das Nokia 5310, das Sony Ericsson W890i und natürlich das Apple iPhone. Ihre Kinderkrankheiten haben sie überwunden.

Ladezeit für Musik verbessert

So hat sich die Ladezeit für Musikfiles merklich verbessert. Das Nokia braucht für 100 MB 2 Minuten, das Modell von Sony Ericsson 3,5 Minuten, das iPhone schafft die gleiche Menge sogar in 30 Sekunden. Zum Vergleich: Die iPods brauchen zwischen 11 und 16 Sekunden. Die mitgelieferten Kopfhörer lassen zwar auch bei den Mobiltelefonen zu wünschen übrig, mit guten Stöpseln gehören die Handys allerdings zu den Gewinnern.

Individuelle Entscheidung treffen

Wer vor der Neuanschaffung von Musicplayer und Handy steht, könnte auch eine All-in-one-Lösung in Erwägung ziehen. Zwei Einschränkungen seien jedoch genannt: Wer das Telefon den ganzen Tag als MP3-Player nutzt, ist mangels Akkuleistung für Telefonate eventuell nicht mehr erreichbar. Wer beim Laufen oder Radfahren Musik hören will, ist mit einem kleinen MP3-Player besser bedient – es sei denn, er will für jedermann jederzeit erreichbar sein ...

Test: Handys mit Multimediaplayer 1/2009

Test: Multimediaplayer 1/2009

Test: MP3-Player 1/2009

Zusammenfassung

Multimediaplayer: Kompetent mit "Konsument"

  • Kopfhörer. Die mitgelieferten Kopfhörer können die Klangqualität der Geräte nicht transportieren. Wer Wert auf den Klang legt, kommt um hochwertige Kopfhörer nicht herum.
  • Handyplayer. Die vielseitigsten Geräte im Test. Bei Sony Ericsson und Nokia kann der Akku getauscht werden.
  • Videos. Eine hohe Auflösung bedeutet nicht automatisch eine gute Bildqualität. Wenn möglich, testen Sie die Geräte noch vor Ort.
  • Verwendung. Festplatten können viel speichern, sind aber schwer und empfindlicher. Wer viel Speicherplatz braucht, kann bei manchen Geräten aufstocken.

So haben wir getestet

Multimediaplayer: Testkriterien

Im Rahmen einer internationalen Kooperation wurden Multimedia- und MP3-Player sowie Handys mit Multimediafunktion getestet.

Tonqualität . Fünf professionelle Prüfer bewerteten den Klang von MP3-Dateien aus Rock, Pop, Klassik mit unterschiedlichen Datenraten (bis 320 kbit/s) über die mitgelieferten und über hochwertige Kopfhörer.

Bildqualität. Die Darstellung von Foto- und Videodateien am Player wurde bewertet.

Handhabung. Fünf erfahrene Computeranwender prüften die Bedienungsanleitung u.a. auf Verständlichkeit, Vollständigkeit und Hilfestellung bei Störung. Bewertet wurde auch die Inbetriebnahme des Players, erstmaliges Laden des Akkus, Verbinden mit dem PC,  Datenübertragung (100 MB) auf den Player und zurück auf den Computer, Bedienung und Navigation am Player, Lesbarkeit des Displays und die Anlaufverzögerung („Zeit bis Wiedergabe“).

Tragbarkeit. Trageverhalten unter Berücksichtigung von Gewicht und Volumen.

Verarbeitung. Beurteilt wurden scharfe Kanten und Ecken und die Wisch- und Kratzfestigkeit sowie die mechanische Haltbarkeit (Falltest).

Vielseitigkeit. Vielfalt der unterstützten Musik-, Foto- und Videoformate, Anschlussmöglichkeiten, Stromversorgung, mitgelieferte Software, musikbezogene Funktionen und Zusatzfunktionen (Spiele, Uhr etc.).

Stromversorgung. Nach drei Lade- und Entladezyklen wurde mit voll geladenem Akku die Betriebsdauer ermittelt, bis Störungen auftraten; dabei wurden verschiedene MP3-Dateien mit einem Schalldruckpegel von 75 db(A) abgespielt, die Displaybeleuchtung war nach Möglichkeit abgeschaltet. Es wurde auch die Ladezeit ermittelt und bewertet.

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