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Programme in Digitalkameras - Klüger als der User

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Programme in Digitalkameras sollen das Fotografieren erleichtern. Tatsächlich wird der User damit aber oft bevormundet.

Veronika Kaiser (Bild: Wilke) 
Veronika Kaiser

Nur eine vermeintliche Erleichterung?

"Das gibt’s doch nicht!“ Mein Mann, sonst die Ruhe in Person, ist fassungslos. Soeben hat er zum ersten Mal seine neue Digitalkamera ausprobiert und will die Fotos am Display betrachten. Doch dieses bleibt dunkel. Wohin sind die Bilder verschwunden? Erst nach längerer Analyse stellt sich heraus: Das schlaue Gerät hat ein Filterprogramm, das „nur gute Fotos“ zeigt. Nun hatte mein Angetrauter aber eine vergammelte Mauer als Motiv ausgewählt. Und diese Fotos – Sand, unklare Konturen – findet das hilfreiche Programm dann logischerweise misslungen. Was meinem Mann eine halbe Stunde Angstschweiß bescherte. Übrigens arbeitet er als IT-Experte.

Laien bleiben ahnungslos

Wäre das mir passiert, hätte ich als technisch Unbegabte – so wie viele andere Konsumentinnen und Konsumenten – nicht die leiseste Ahnung, wo ich überhaupt den Fehler suchen sollte. Das ist ein schönes Beispiel dafür, wie die Technik, die dem Menschen eigentlich helfen soll, klüger sein will als der Benutzer und ihn damit bevormundet. Wer durchblickt eigentlich die tausenden Features, mit denen unsere technischen Geräte heute ausgestattet sind?

Kundenwünsche bleiben unbeachtet

Als wir im vergangenen Jahr Handys auf Seniorentauglichkeit getestet haben, erhielten wir dazu einige Leserbriefe mit folgendem Tenor: „Ich bin keineswegs uralt, aber auch ich will ein Handy mit gut leserlichem Display ohne unnötigen Schnickschnack, das einfach zu bedienen ist.“ Doch Handys werden heute mehr und mehr zu Mini-Multimediamaschinen. Warum ignoriert die Wirtschaft diese Kundenwünsche?

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