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GSM-Handys - Wenig Neues unterm Baum

  • Die Handywahl beginnt beim Tarif
  • Stand-by-Zeiten sind ohne Aussagekraft
  • Übertriebener WAP-Werberummel

Einleitend eine Anekdote aus dem Testerleben: Durch den voranschreitenden Netzausbau fanden wir im bisherigen Testgebiet kaum noch Stellen, die verlässlich einen schlechten Empfang boten. So mussten wir in einen Bergbaustollen übersiedeln. Die dort getestete Empfindlichkeit ist einer der wenigen Punkte, in denen sich die Handymodelle messbar voneinander unterscheiden. Inwieweit dies für Sie entscheidend ist, hängt von Ihrem vorwiegenden Aufenthaltsort ab. In den von den Providern gut versorgten Ballungszentren ist die Empfindlichkeit weniger wichtig als in Randgebieten. Ein anderer Punkt ist die Übertragungsqualität, also das Sprechen und Hören bei Umgebungslärm. Sind Sie viel zu Fuß in der Stadt unterwegs, ist eine gute Übertragungsqualität angesichts des Straßenlärms von Vorteil.

Telefongewohnheiten abschätzen

Unabhängig davon sollten Sie den Kauf besser von der anderen Seite, nämlich mit der Abschätzung Ihrer Telefongewohnheiten, angehen. Zu welchen Zeiten werden Sie in welche Netze telefonieren? Wollen Sie anrufen, oder steht die Erreichbarkeit im Vordergrund? Vergleichen Sie auf dieser Grundlage die Angebote der Netzbetreiber, und wählen Sie den passenden Tarif. In vielen Fällen wird ein Wertkartenhandy (mit hohen Gesprächsgebühren, aber ohne monatliche Grundgebühr) die richtige Wahl sein. Bedenken Sie, dass auch „kostenlose“ vertragsgebundene Handys Geld kosten (einmalige Anmeldungs- und monatliche Grundgebühr). Zuletzt können Sie im Handel jene Handys suchen, die mit Ihrem gewünschten Tarifmodell angeboten werden.

Handys ausprobieren

Nehmen Sie vor der endgültigen Entscheidung die Geräte in die Hand. Je kleiner sie und ihre Tasten sind, desto mühsamer ist die Handhabung. Manche Geräte sind mit der einen Hand leichter bedienbar als mit der anderen. Interessant im Hinblick auf die Lesbarkeit (zum Beispiel von SMS-Nachrichten) ist weiters die Größe und die Zeilenanzahl der Displayanzeige.

40 bis 50 Stunden Betrieb

Die von den Herstellern angegebenen Stand-by-Zeiten sind kein Anhaltspunkt. Eine Gesprächsverbindung benötigt ungleich mehr Energie als der Stand-by-Betrieb. Unsere realitätsnahen Gesprächszyklen (drei Minuten Gespräch pro Stunde, zehn Stunden pro Tag) zeigen, wie lange der „Saft“ tatsächlich reicht: im Schnitt 40 bis 50 Stunden. Vier bis fünf Tage also, die man ohne Aufladen auskommt. Eine kürzere Betriebsdauer ist vielleicht lästig, aber sie ist kein Qualitätsmangel, denn sie hängt unter anderem von der Größe und dem Gewicht des Akkus ab. Eine Hand voll Modelle begnügt sich übrigens mit Standardakkus, die man in jedem Elektrogeschäft relativ günstig nachkaufen kann.

WAP

In der Werbung allgegenwärtig ist das Kürzel WAP (Wireless Application Protocol). Die Frage ist nur, wer dieses Service wirklich braucht? Verglichen mit dem „echten“ Internet ist es extrem langsam, teuer, umständlich, optisch unattraktiv und bietet nur einen Bruchteil aller dort verfügbaren Informationen (wie etwa Zeitungsmeldungen, den Wetterbericht, das Kinoprogramm oder den ÖBB-Fahrplan). In der derzeitigen Form ist WAP als Zusatzfunktion zu werten, die fallweise nützlich sein kann, für private Handynutzer aber verzichtbar ist (siehe dazu: Weitere Artikel - "GSM-Handys: WAP"). Der größte Vorteil der WAP-Handys ist wahrscheinlich das deutlich bessere Display.

Ihre Bedürfnisse entscheiden. So finden Sie das für Sie günstigste Tarifmodell. Schauen Sie bei vertragsgebundenen Handys auf die Gesamtkosten (auf ein Jahr bezogen) statt auf den Preis.

Unbedingt ausprobieren. Wichtig ist die Bedienungsfreundlichkeit des Handys. Klären Sie durch Rücksprache mit Bekannten oder mit Hilfe eines „Probe-Handys“, ob der Provider Ihrer Wahl Ihren engeren Einsatzbereich ausreichend versorgt.

Nicht täglich laden. Jeder Ladezyklus verkürzt das Akkuleben. Die Spalte „Gesprächszyklen“ in der Tabelle zeigt, für wie viele Betriebsstunden eine Akkuladung reicht.

Im Rahmen einer europaweiten Kooperation werden regelmäßig neu auf den Markt kommende Mobiltelefone getestet. Wir veröffentlichen diesmal elf aktuelle Modelle. Die Durchführung dieses Tests erfolgte nach den bisher angelegten Kriterien, im Detail nachzulesen unter: Weitere Artikel - "GSM-Handys".

Auf Wunsch schicken wir Ihnen die Testkriterien auch gerne zu, anzufordern unter Tel: (01) 588 770.

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