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Handy-Tarife - Über alle Grenzen teuer

  • Durchblick im Gebührendschungel
  • Von 80 Groschen bis 10 Schilling im Inland
  • Sogar für die Vermittlung wird kassiert

Ein Handy kommt teuer. Auch wenn man das Gerät (fast) geschenkt bekommt, auch wenn die Tarife in der letzten Zeit immer wieder gesenkt wurden – eine Handy-Telefonrechnung hat’s in sich. Es scheint, dass viele Konsumenten bei ihrer „Gurke“ viel weniger preisbewusst agieren als beim Telefonieren übers Festnetz.

Privattarife: billig nur unter Freunden

In dieser Marktübersicht können Sie die Angebote der vier Mobilfunknetze für Privatnutzer vergleichen. Da die Gesprächsgebühren für Business-Kunden mittlerweile in allen GSM-Netzen massiv herabgesetzt wurden (1 Schilling zum Festnetz), kommen die Tarifvarianten für Private nur mehr für sehr disziplinierte Handy-Benützer in Frage. Wer mehr als eineinhalb Stunden pro Monat (das sind drei Minuten pro Tag!) mobil telefoniert, ist zumeist schon mit einem Business-Tarif besser dran. Merke: Bei den Privattarif-Varianten ist Handy-Telefonieren nur im eigenen Netz günstig, wenn Sie also – hauptsächlich mit Freunden oder Familienmitgliedern – von Handy zu Handy desselben Netzes telefonieren.

Faustregel

Für Sparsame gilt folgende Faustregel: Wollen Sie lediglich erreichbar sein und nur im Notfall vielleicht einmal kurz aktiv telefonieren, ist eine Wertkarte am besten. Die sind bei allen Netzbetreibern mit einem Gesprächsguthaben ab 500 Schilling zu haben und bleiben 12 Monate gültig. Eine Alternative dazu wäre der D-Netz-Tarif D-Zero: Auch hier zahlen Sie keine Grundgebühr, der Vorteil: Es gibt keine Verfallsfrist. Nachteil ist, dass es für D-Netz-Handys kein so breites (preiswertes) Angebot gibt wie für GSM-Geräte.

Inland

Wenn Sie regelmäßig Gespräche übers Handy führen, ist die Wertkarte auf jeden Fall zu teuer. Solange Sie im Inland telefonieren, können Sie den günstigsten Tarif noch relativ leicht herausfinden – vorausgesetzt, Sie kennen Ihr Telefonverhalten genau.

Ausland

Wenn aber das Ausland ins Spiel kommt, wird’s äußerst kompliziert. Es ist in den meisten Fällen so gut wie unmöglich, die Kosten abzuschätzen. Denn in jedem Land gibt es mehrere Netzanbieter, nicht mit jedem von ihnen hat Ihr Netzbetreiber einen Roamingvertrag.

Auslandstarife: Wirrwarr von Gebühren

  • Wenn Sie eine Nummer im Ausland wählen, ist es noch durchschaubar. Dann zahlen Sie die Gebühr Ihres Netzbetreibers für das jeweilige Land, egal bei welchem Netzbetreiber Ihr Gesprächspartner Kunde ist.
  • Wer vom Ausland nach Hause telefoniert, wird automatisch ins stärkste Netz am Standort eingebucht. Über die Funktion „Netzwerke“ können Sie allerdings ein anderes Netz wählen. Vorausgesetzt, Ihr heimischer Netzbetreiber hat einen Roamingvertrag mit dem Betreiber dieses Netzes. Und der Wechsel ist nur dann sinnvoll, wenn Sie wissen, dass die Gebühren in diesem Netz günstiger sind.
  • Auch wer im Ausland ein Ortsgespräch (etwa mit seinem Hotel) führt, zahlt ebenfalls eine Roaminggebühr und keineswegs nur den dort gültigen Inlandstarif.
  • Was häufig übersehen wird: Werden Sie am Handy im Ausland (egal ob von Österreich oder von anderswo) angerufen, verrechnet Ihnen Ihr Mobilfunkbetreiber eine Passivgebühr, sie beträgt zwischen 5 Schilling und mehr als 12 Schilling.
  • Geschäftszeit und Freizeit sind höchst unterschiedlich geregelt. Jeder Netzbetreiber hat eigene Zeiten, und das für In- und Ausländer unterschiedlich. Beispiel: Ein A1-Kunde im Ausland kann sich nicht an der Zeitregelung eines örtlichen Betreibers orientieren. Denn die sind mit A1 extra geregelt.
  • In manchen Ländern (wie in Italien oder Spanien) wird für Aktivrufe zusätzlich zur Gesprächsgebühr eine pauschale Vermittlungsgebühr für jedes Gespräch verlangt. So zahlen A1-Kunden beim italienischen Anbieter Omnitel zusätzlich zur Minutengebühr von 10,72 Schilling eine Einmalgebühr von 7,35 Schilling. Die Vermittlungsgebühr ist allerdings eher selten. Dafür sind anderswo die Minutentarife in der Regel höher – bis zu 18,27 Schilling bei Gesprächen von Deutschland, bis zu 28,78 Schilling von Großbritannien.

Tarifbestimmungen im Ausland

In der Tabelle haben wir die Tarife für Italien aufgelistet – als Beispiel, wie schwierig es ist, sich bei den Auslandstarifen zurechtzufinden. Eine Gegenüberstellung mehrerer Länder wäre aus Platzgründen kaum möglich, außerdem nicht sinnvoll, da die Tarife häufig geändert werden. Am besten ist es, sich unmittelbar vor einer Auslandsreise die Tarifbestimmungen zum Land X vom eigenen Netzbetreiber schicken zu lassen; oder im Internet nachzusehen (www.mobilkom.at, www.maxmobil.at, www.one.at).

Mobilbox: nicht ins Ausland nachsenden lassen

Wenn Sie im Ausland sind, sollten Sie darauf achten, dass die Mobilbox nicht übers Ausland umgeleitet wird, denn das kann unkontrollierbar teuer werden. Am besten, Sie lassen das Handy zu Hause. Oder Sie schalten die Mobilbox und die Funktion Benachrichtigung aus.

Besitzer von Wertkartenhandys müssen einen zusätzlichen Vertrag mit ihrem Netzbetreiber schließen, um ihr Handy im Ausland benützen zu können. Das kostet 100 Schilling und kann bis zu zwei Wochen dauern.

Schon bei einer relativ niedrigen Gesprächszeit von 90 Minuten pro Monat können die Business-Tarife (A1-Business, profi.max und One Business) günstiger als alle Privattarife sein. Vor allem, wenn überwiegend zum Festnetz telefoniert wird (in unserem Beispiel 100 Prozent Regionalgespräche zum Festnetz). Bei weitem am teuersten sind in der Regel Wertkartenhandys. Ausnahmen sind die Tarife klax.max Fix und B-Free Compact. Letzterer (D-Netz) ist überhaupt der weitaus günstigste, wenn nur in der Nebenzeit telefoniert wird. Dann ist er sogar günstiger als der Festnetztarif der Telekom, den wir aus Vergleichszwecken mitberücksichtigt haben.

Ist Business billiger?

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Handy-Tarife
Handy-Tarife grüner Balken: Grundgebühr inklusive Zuschlag bei DestiNation-Tarif (Mobilkom) roter Balken: Gesprächsgebühr für 90 Minuten Festnetz (selbe Vorwahlzone), zu 100 Prozent in der Nebenzeit blauer Balken: Mehrkosten, wenn zu 100  Prozent in der Hauptzeit |

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