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Autokosten - Klug fahren hilft Sprit sparen

Das Auto ist ein wesentlicher Kostenfaktor. Doch wer ein paar einfache Tipps beherzigt, kann eine Menge Geld sparen – vor allem bei den Treibstoffkosten.

Rasen kostet nicht nur Nerven, das auf der Autobahn durchgetretene Gaspedal treibt auch den Treibstoffverbrauch in die Höhe: Er steigt durchschnittlich um zwei Liter pro 100 Kilometer, fährt man 130 km/h statt 100 km/h. Noch einmal so hoch ist der Mehrverbrauch, wenn die Durchschnittsgeschwindigkeit von 130 km/h auf 150 km/h erhöht wird. Den niedrigsten Treibstoffverbrauch haben die meisten Autos bei 60 bis 80 km/h im höchsten Gang.

Vorausschauend fahren

Klug fahren heißt aber nicht nur, mit gebotener Zurückhaltung Gas zu geben, sondern auch vorausschauend zu fahren. Genügend Abstand zum vorderen Fahrzeug und das Einschätzen der Ampelphasen ermöglichen ein Sprit sparendes Gleiten, heftiges Stop-and-Go erhöht neben dem Treibstoffverbrauch auch den Verschleiß des Fahrzeugs (Bremsen, Kupplung etc.).

Rollphasen ausnutzen

Zum richtigen Gleiten gehört auch, die Rollphasen optimal auszunutzen. Der Motor selbst ist die erste und billigste Bremse des Fahrzeugs, die man einfach dadurch betätigt, indem man vom Gas steigt. Moderne Motoren stellen in diesem so genannten Schubbetrieb übrigens die Kraftstoffzufuhr vollständig ab, man verzögert also zum Nulltarif.

Rechtzeitig schalten

Rechtzeitig schalten

Bei einer Handschaltung sollte man nach dem Prinzip „früh hoch, spät runter“ die Gänge wechseln. Außer bei extremen Steigungen oder anderen außerordentlichen Belastungen dient der erste Gang dazu, das Auto in Bewegung zu setzen. Bei allen weiteren Beschleunigungsphasen sollte man immer den Gang wählen, bei dem sich die Motordrehzahl im optimalen Drehmomentbereich bewegt (siehe Betriebsanleitung). Dabei ist es auch möglich, jeweils einen Gang zu überspringen.

Hat man bei einer Überland- oder Autobahnfahrt die gewünschte Reisegeschwindigkeit erreicht, sollte man mit möglichst niedriger Drehzahl, das heißt mit einem möglichst hohen Gang, fahren. Falls vorhanden, kann der Tempomat auf die gewünschte Geschwindigkeit eingestellt werden. Bei hügeligem Gelände oder auf Bergstraßen soll er auf jeden Fall wieder deaktiviert werden.

Kein "Warmlaufen" in der kalten Jahreszeit

Lässt man übrigens den Motor, wie es früher üblich war, vor allem in der kalten Jahreszeit warmlaufen (etwa um die Scheiben mittels Heizung zu enteisen), bläst man nicht nur unnötig Treibstoff und vermehrt Schadstoffe beim Auspuff hinaus, man verstößt auch gegen das Kraftfahrgesetz, welches das Verursachen unnötiger Luftverunreinigungen verbietet. Daher Sommer wie Winter: Starten und losfahren. Denn dadurch kommt der Motor schneller auf Betriebstemperatur und nützt den Kraftstoff optimal aus.

Längere Wartezeiten und kurze Stopps

Bei längeren Wartezeiten (bei Staus oder vor einem geschlossenen Bahnschranken) sollte der Motor abgestellt werden, aber erst sobald er warm ist. Bei kurzen Stopps (vor jeder roten Ampel) den Motor jedes Mal abzustellen würde den Starter zu sehr belasten. Aus diesem Grund ist auch der Einbau einer Start-Stopp-Automatik nicht vorbehaltlos zu empfehlen.

Mehr Gewicht - mehr Treibstoffverbrauch

Nicht nur hohe Geschwindigkeit, auch mehr Gewicht bedeutet erhöhten Treibstoffverbrauch. 100 kg Mehrgewicht können den Spritverbrauch um bis zu 0,6 Liter pro 100 Kilometer erhöhen. Wenn man Skiträger oder sonstige Aufbauten ständig auf seinem Autodach montiert hat, wird man an der Tankstelle noch tiefer in die Tasche greifen müssen. Vor allem bei hohen Geschwindigkeiten steigt durch den höheren Luftwiderstand auch der Treibstoffverbrauch erheblich.

30 Prozent für Stromerzeugung

30 Prozent für Stromerzeugung

Die einzige Energiequelle in Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren ist eben dieser: Er erzeugt auch den im Auto benötigten Strom. Schätzungen zufolge werden bei großzügig ausgestatteten PKWs (Bordelektronik, Klimaanlage, elektrisch verstellbare Außenspiegel, Sitze etc.) 30 Prozent des Treibstoffs zum Erzeugen des dafür benötigten Stroms verbraucht. Bedenkt man, dass eine Kilowattstunde Strom, die von einem Automotor erzeugt wird, etwa einen Euro kostet, kann man das Einsparungspotential abschätzen.

Heizungsventilator und Klimaanlage

Der Heizungsventilator muss während der Fahrt nicht immer auf Hochtouren laufen, ab einer Geschwindigkeit von ca. 60 km/h übernimmt der Fahrtwind dessen Funktion. Und eine auf voller Leistung laufende Klimaanlage verringert nicht nur die auf die Räder übertragene Motorleistung um bis zu 20 PS, sie erhöht auch den Treibstoffverbrauch um bis zu zwei Liter pro 100 Kilometer.

Sinnvoll ist die Nutzung der Klimaanlage zum schnellen Enteisen oder Entfeuchten der Scheiben auch bei kaltem Motor, das kostet weniger Energie als mittels Gebläse oder elektrischer Heckscheibenheizung.

Auch Reifen kosten Sprit

Auch Reifen kosten Sprit

Überprüfen Sie regelmäßig den Reifendruck! Dadurch lassen sich die laufenden Fahrzeugkosten gleich doppelt minimieren. Zum einen sinkt die Lebensdauer der nicht gerade billigen Pneus bei 0,2 bar zu wenig Druck um 15 Prozent, bei 0,6 bar Minderdruck um 45 Prozent. Und zum anderen erhöht sich der Kraftstoffverbrauch schon bei 0,4 bar Unterdruck um bis zu drei Prozent. Außerdem erhitzen Reifen mit zu wenig Luftdruck bei hohen Geschwindigkeiten. Daher sind die meisten Reifenschäden auf Autobahnfahrten auf zu wenig Druck in einem oder mehreren Reifen zurückzuführen.

Leichtlaufreifen, Energiesparreifen

Die EU macht die Ausrüstung von Neuwagen mit Leichtlaufreifen beziehungsweise Energiesparreifen ab 2011 zur Pflicht. Sie haben aufgrund ihrer Bauart (Gummimischung, Profil, geringere Reifenmasse …) einen geringeren Rollwiderstand und sollen den Treibstoffverbrauch um bis zu sechs Prozent verringern. Achtung: In Österreich sind „Eco“- oder „Fuel Saver“- Reifen nicht ausreichend gekennzeichnet, daher vor dem Kauf Erkundigungen einziehen!

Regelmäßiger Autocheck

Der regelmäßige Autocheck dient nicht nur der Sicherheit, sondern auch dem Spritsparen. Schleifende Bremsen oder abgenutzte Radlager, verschmutzte Luftfilter, alte Zündkerzen oder falsche Vergasereinstellung können bei Benzinern den Spritverbrauch gehörig in die Höhe schnalzen lassen. Ähnliches passiert bei Dieselmotoren mit verstellten oder verschlissenen Einspritzdüsen. Daher sollte bei jedem Service auch die Motoreinstellung überprüft werden.

Richtige Autofahr-Sparmeister informieren sich auch, bei welcher Tankstelle in ihrer Umgebung der Sprit gerade am billigsten ist (und vermeiden, an Wochenenden oder auf der Autobahn zu tanken). So bieten Autofahrerclubs auf ihren Homepages tagesaktuelle Informationen über die billigsten Tankstellen an. Und für Clubmitglieder gibt es als besonderes Zuckerl verbilligtes Tanken an bestimmten Tankstellen.

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