Zum Inhalt

Holzschutzmittel - Sparsam schützen

  • Schutz vor Schädlingen
  • Große Preisunterschiede

Fassadenverkleidung, Fensterläden, Gartenhäuschen, Zaun – nicht jedes Holz trotzt Wind und Wetter gleichermaßen: Am robustesten sind Lärche und Eiche, Kernholz ist widerstandsfähiger als Splintholz. Wermutstropfen: Hochwertiges ist teuer.

Dem Holz überhaupt nicht zuträglich ist stete Durchfeuchtung; es kann dann leicht zur Heimstatt von Pilzen und Insekten werden. Dachvorsprünge, Hinterlüftung, zurückversetzte Fenster und Türen, Tropfkanten etc. halten Nässe fern oder leiten Wasser rasch ab. Eine kurze Nässeeinwirkung schadet nicht. Einfache Lasuren sorgen zusätzlich für Schutz.

Imprägnierung und Lasur als System

Holzschutzmittel enthalten biozide Wirkstoffe zum Schutz gegen Pilz- und/oder Insektenbefall. Für Heimwerker werden sie im Handel meistens als Anstrichsystem – Imprägnierung (Grundierung) und Lasur – angeboten. Die „Arbeitsgemeinschaft Holzschutzmittel“ überprüft auf Antrag der Hersteller Produkte hinsichtlich Wirksamkeit und Verträglichkeit und verleiht Anerkennungszertifikate. Produkte ohne dieses Zertifikat müssen aber nicht zwangsläufig schlecht sein.

Selektiver Einsatz und sparsame Verwendung sind bei Holzschutzmitteln das Um und Auf. Denn was gegen Pilze oder Insekten wirkt, kann bei unsachgemäßer Verwendung auch dem Menschen schaden. In Wohnräumen sollten Sie Holzschutzmittel daher auf keinen Fall verwenden. Das würde auch gar keinen Sinn machen. Denn in Zimmern ist die Luftfeuchtigkeit nicht so hoch, dass Sie Schädlingsbefall befürchten müssten. Und im Freien sollten Sie chemische Holzschutzmittel ausschließlich dort anwenden, wo Holz mit baulichen Maßnahmen nur unzureichend oder gar nicht geschützt werden kann.

Ungenaue Produktbeschreibungen

Die meisten Produktsysteme enthalten Wirkstoffe gegen Holz verfärbende Pilze (Bläue und Schimmelpilze) beziehungsweise Holz zerstörende Pilze und Insekten (Maden verschiedener Käferarten). Doch Sie werden nicht immer alle Komponenten benötigen: Fenster oder Außentüren brauchen zum Beispiel in der Regel keinen Schutz vor Insekten. Die Auswahl des für Ihre Zwecke geeigneten Mittels wird aber nicht immer einfach sein: Manche Hersteller umreißen die Einsatzmöglichkeiten nur grob, anstatt sie genau zu beschreiben.

Oberflächenlacke gibt es für Privatpersonen an sich nur mehr auf Wasserbasis, Holzschutzmittel sowohl auf wässriger Basis als auch als lösungsmittelhältige Produkte. Hier heißt es aufpassen: Wenn Sie eine lösungsmittelhältige Grundierung aufgetragen haben, müssen Sie bei lösungsmittelhältigen Produkten bleiben. Dasselbe gilt für Anstriche auf wässriger Basis. Wer wechselt, riskiert, dass die Lasur nicht haftet. Darüber hinaus sollten möglichst alle Produkte vom selben Hersteller stammen, da sie aufeinander abgestimmt sind.

Farbe als Wetterschutz

Imprägnierungen dringen tiefer in das Holz ein, schützen die Oberfläche aber nur wenig. Werden ausschließlich farblose oder sehr helle Grundierungen verwendet, lässt Sonnenlicht das Holz bald grau und rissig werden. Wer das vermeiden möchte, verwendet entweder färbige Grundierungen oder zusätzlich zur Grundierung färbige Lasuren als Schutz gegen Witterungseinflüsse. Allzu dunkel sollten die Farben allerdings nicht sein, denn sonst erwärmt sich das Holz in der Sonne zu sehr und wird erst recht wieder rissig.

Das deutsche Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) führt eine Studie über gesundheitliche Störungen, ausgelöst durch Holzschutzmittel, Farben, Lacke, Lösungsmittel, Klebstoffe und Pflanzenschutzmittel, durch. Entsprechende Produkte sollen erfasst werden.

Kontaktaufnahme für Ärzte und Betroffene:
(0049) 1888 412-3956,
E-Mail w.brehmer@bgvv.de

Adler: Berghofer Johann, Lackfabrik, Bergwerkstraße 22, A-6130 Schwaz, (05242) 69 22-0

Bondex:
Dyrup Österreich GmbH, Slamastraße 23, A-1230 Wien, (01) 616 70 20-0

Complex:
Schellhorn Josef, Huberproducts, Dorf 80, A-6330 Kufstein, (05372) 583 77

Danske:
Synthesa Chemie GmbH, Dirnberger Straße 29–31, A-4320 Perg, (07262) 560-0

Durlin:
Murexin AG, Franz-Furtenbach-Straße 1, A-2700 Wiener Neustadt, (02622) 274 01-0

Henelit:
Grüninger GmbH, Lackfabrik, Seebacher Allee 42, A-9500 Villach, (04242) 410 26-0

Novolegno:
Rembrandtin Deco C. A. P., Fuhrgasse 2, A-2201 Gerasdorf, (02246) 48 97

Osmo Color:
Ostermann & Scheiwe GmbH & Co, Hafenweg 31, D-48155 Münster, (0049 251) 69 22 17

Oversol:
ICI Österreich GmbH, Handelskai 94–96, A-1200 Wien, (01) 240 90 10-0

Tiger Tigol:
Tigerwerk Lack- und Farbenfabrik GmbH & CoKG, Negrellistraße 36, A-4600 Wels,
(07242) 400-0

Wildschek Egon, Ing. & Co,
Industriegasse 1, A-1230 Wien, (01) 804 15 06-0

Xyladecor:
ICI Österreich GmbH, Handelskai 94–96, A-1200 Wien, (01) 240 90 10-0

Xylamon:
ICI Österreich GmbH, Handelskai 94–96, A-1200 Wien, (01) 240 90 10-0

Xylaprodect:
ICI Österreich GmbH, Handelskai 94–96, A-1200 Wien, (01) 240 90 10-0

Zielgerichtet verwenden. Nur dort, wo Holz nicht durch Dachvorsprünge oder andere Konstruktionen vor steter Nässe geschützt ist.

Bei einem System bleiben. Entweder ausschließlich Produkte auf wässriger Basis oder nur lösungsmittelhältige verwenden. Grundierung und Lasur sollten vom selben Hersteller stammen.

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

Das könnte auch interessant sein:

Heizungspumpen: Tauschen! - Strom sparen

Der Stromverbrauch moderner Heizungspumpen ist um rund 80 % niedriger als der von Modellen aus den 1990er-Jahren. Im Test überzeugten alle 14 Pumpen.

Holzspalter - Axt ade

Heizen mit Holz wird immer beliebter. Holzspalter können das Leben für Holzheizer entschieden ­erleichtern, wobei die stehende Ausführung klar zu bevorzugen ist. Den Test absolvierten 10 Geräte.

Heizkosten - Marktübersicht

Strom ist am teuersten, Hackschnitzel am billigsten. In unserer Übersicht untersuchen wir 26 verschiedene Formen des Heizens.

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang