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Mauertrockenlegung - Mithilfe von Luft

Nach der Jahrhundertflut müssen tausende Häuser saniert werden. Dafür werden auch zweifelhafte Verfahren angeboten.

Mauertrockenlegung ist ein komplizierter bautechnischer Vorgang – teuer und mit oft ungewissem Ausgang. Ein lohnendes Feld für ahnungslose Pfuscher und aggressive Keiler. Nicht selten kassieren solche „Spezialisten“ eine Menge Geld, die Opfer bleiben in ihrem feuchten Zuhause zurück.

Einfache Lösungen gibt es nicht

Sämtliche Maßnahmen, die Erfolg versprechend sind, bedürfen eines gewissen bautechnischen Aufwandes und setzen ein hohes Maß an Fachkenntnis und Erfahrung voraus. Große Skepsis ist jedenfalls angebracht, wenn mit vollmundigen Versprechen wahre „Zauberkastln“ angeboten werden.

Hilfe von Behörden und Organisationen

In den Hochwassergebieten haben Behörden und Hilfsorganisationen mittlerweile ein breites Angebot an Beratung und Unterstützung aufgebaut, bis hin zum (geförderten) Verleih von Entfeuchtungsgeräten. Wichtig: Mit einem Entfeuchtungsverfahren allein ist es nicht getan. Jedes Verfahren erfordert flankierende Maßnahmen.

Das Trocknen von durchnässten Bauteilen und Innenräumen lässt sich jedenfalls durch Beachtung einiger einfacher Grundregeln deutlich beschleunigen.

Trocknen durch Lüften, aber richtig

  • Besorgen Sie sich für innen und außen ein Thermometer mit Hygrometer, um Temperatur und Luftfeuchtigkeit permanent kontrollieren zu können.
  • Lüften Sie nicht an warmen Tagen, wenn die Außenlufttemperatur höher ist als die Innentemperatur, außer bei sehr großen Differenzen der relativen Luftfeuchtigkeit. Andernfalls würden Sie genau den gegenteiligen Effekt erzielen und Feuchtigkeit nach innen transportieren.
  • Halten Sie daher die Fenster so lange geschlossen, bis die Außentemperatur unter die Innenraumtemperatur sinkt, und öffnen Sie erst am Abend, oder nützen Sie die Morgenstunde: Nach einer kühlenden Nacht und bei aufgehender Sonne bietet sie die größte Temperaturdifferenz, somit ideale Bedingungen für das Ablüften überschüssiger Feuchtigkeit.
  • Durch Aufheizen der Innenluft können Sie das Abtrocknen beschleunigen. So kann die Temperaturdifferenz zwischen Innen- und Außenluft erhöht und der Trocknungseffekt verstärkt werden. Gasheizgeräte sind dafür aber nicht ideal: Da bei der Verbrennung viel Wasserdampf entsteht, könnte eine kontraproduktive Befeuchtung bewirkt werden.
  • Einige Oberflächen von Wänden, Fußböden, Wandverkleidungen, große Schränke, schwere Vorhänge etc. ver- und behindern ein rasches Abtrocknen. Gipsputze, nichtmineralische Anstriche, Dispersionsfarben (insbesondere volldispersive Anstriche) mit Bindemittel auf Kunststoffbasis, synthetische Oberflächen und ähnliche Hindernisse sollten nach Möglichkeit aufgeraut und entfernt werden. In toten Ecken mit geringer Luftzirkulation können Ventilatoren bei geöffnetem Fenster die Durchlüftung unterstützen. Purer Löschkalk, nach zwei bis drei Wochen als Voranstrich aufgetragen, reduziert präventiv bakterielle Belastung und unangenehme Gerüche, ohne die Verdunstung und weitere Abtrocknung nennenswert zu behindern.

Haben Sie noch Fragen zum Thema?

Unser Experte, DI Oswald Streif, steht Ihnen zu folgenden Zeiten zur Verfügung:

DIENSTAG, 8. Oktober, 13 bis 16 Uhr,

DIENSTAG, 15. Oktober, 9 bis 12 Uhr

TelNr.: (01) 581 82 07

  • Grundsätzliche Informationen zum Thema Mauerentfeuchtung, insbesondere über die nach Önorm anerkannten Sanierungsverfahren, finden Sie unter: Weitere Artikel - "Mauerentfeuchtung".
  • VKI-Expertenhotline Bauen/Wohnen/Finanzieren: 0900 940 024 (Montag bis Freitag 9 bis 15 Uhr, € 0,91 bis € 1,08 pro Minute).
  • Adressen von Experten für Mauertrockenlegung können Sie bei der Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten (Karlsgasse 9, 1040 Wien, Tel. (01)/505 58 07, www.arching.at ) erfragen.

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