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Schi - Zweifelhafte Verkaufsstrategien

, aktualisiert am

Leserbrief zu Konsument 11/2002.

Gerade zur Zeit des großen Schiabverkaufs im Spätwinter ist es für viele Schifahrer verlockend, günstig an ein paar Topschi heranzukommen, die vielleicht im Herbst oft noch bis zu 50% mehr gekostet haben. Bei manch großer Handelskette ist jedoch Vorsicht geboten. Nicht wenige Modelle sehen den Topschi aus den Schitests täuschend ähnlich, sind aber speziell produzierte Sondermodelle für die jeweilige Kette, denen oft entscheidende Komponenten fehlen.

So etwa am Beispiel des Slalomcarvers von Head World Cup I-SL (siehe dazu: weitere Artikel - "Schi"). Der Schi wird von der Intersportkette als Worldcup I-SC verkauft, ist im Aufbau und optisch völlig ident mit dem "echten" I-SL, allerdings mit einer minderwertigeren, niedrigeren und ungedämpften Bindungsplatte ausgestattet. Dennoch wird der Schi zum selben Preis verkauft wie von anderen Ketten (z. B. Hervis) der "echte" I-SL. Der Konsument meint also zumeist wohlmeinend, "den" Slalomcarver von Head vor sich zu haben, was aber im Detail leider dann doch nicht stimmt. In der Regel wissen auch die Verkäufer in den Filialen über diese Unterschiede nicht entsprechend Bescheid, können also auch nicht sachgerecht beraten.

Ob nun der Unterschied beim Schifahren vom Benutzer im Einzelfall spürbar ist oder nicht, es bleibt der Verdacht, dass die eine oder andere Sporthandelskette, die nach außen oft so sehr auf Kundenfreundlichkeit setzt, sich im eigenen Schieinkauf durch diverse Sondermodelle Kostenvorteile verschafft, die auf den Rücken der (getäuschten) Konsumenten ausgetragen werden.

Mag. Manfred Brandfellner
Wien

Intersport bestreitet den Sachverhalt im Wesentlichen nicht, begründet die Wahl der anderen Bindungsplatte allerdings mit einer Verbesserung der Allroundeigenschaften für eine breitere Zielgruppe. Ein Argument, das fachlich sehr umstritten ist.

Die Redaktion

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