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Crashtest: Fußgänger ignoriert ... - ... aber sonst vier und fünf Sterne

Der Fußgängerschutz wird von den Autoherstellern noch immer stark vernachlässigt. Ausnahmen, wie zum Beispiel Honda, bestätigen die Regel.

Scherben klirren, Metall knirscht

Wenn ein Fahrzeug mit 64 Stundenkilometern frontal gegen ein Hindernis prallt, bleibt oft nur jede Menge Schrott. Dennoch bieten neue Fahrzeuge sehr stabile Fahrgastzellen und glänzen im Front- und Seitencrash meist mit vier oder gar fünf Sternen. Negative Ausreißer gibt es aber auch hier immer wieder.

Viel schlimmer sind jedoch in jeder EuroNCAP-Crashtestserie die Ergebnisse beim Fußgängerschutz. Der neue Kia Carnival Sedona liefert bei der Fußgängersicherheit ein katastrophales Ergebnis: Null Punkte im Bereich der Stoßstange und Motorhaubenkante. Bei einem Verkehrsunfall wäre der Fußgänger wahrscheinlich lebensgefährlich verletzt.

Motorhaube zu aggressiv

Für fast alle Automodelle gilt: Die Fahrzeugfronten – vor allem im Bereich der Motorhaubenkante – sind meist zu unnachgiebig und viel zu aggressiv. Nur wenige Fahrzeuge erreichen drei Sterne, was eigentlich als Mindeststandard anzusehen ist. Nur Honda kann für sich beanspruchen, seine ganze Modellpalette auf Fußgängersicherheit hin zu optimieren.

Die Crashtests werden vom EuroNCAP-Konsortium durchgeführt, die Ergebnisse werden in Österreich gemeinsam von VKI und ÖAMTC präsentiert. Zehn Fahrzeuge standen in der aktuellen Crashtest-Serie auf dem Prüfstand, darunter 5 Vans:

  • Audi Q7 (Geländewagen): Zeigt im Frontcrash leichte Schwächen, im Bereich der Oberschenkel und Knie ist der Schutz für den Fahrer nicht optimal. Gut in Seitencrash und Kindersicherheit.
  • Citroen C4 Picasso (Van): Bietet sehr guten Schutz für die Insassen, kaum Punkteverluste und fünf Sterne im Crash-Rating. Deutlich schwächer bei Kinder- und Fußgängersicherheit.
  • Ford S-Max (Van): Der kleine Van von Ford hat eine sehr stabile Fahrgastzelle und erreicht sehr gute Werte im Front- und Seitencrash.
  • Ford Galaxy (Van): Auch der große Van von Ford liefert überzeugende Werte. Im Frontcrash bewahrt die geringe Lenkradbewegung die Insassen vor Verletzungen.
  • Honda Civic (Kompaktklasse): Muss in Front- und Seitencrash Punkteabzüge hinnehmen; aber überdurchschnittliches Ergebnis im Fußgängerschutz – volle Punktezahl im Bereich der Stoßstange und der Motorhaubenkante.
  • Kia Carnival (Van): Harte Strukturen am Armaturenbrett sorgen für ein erhöhtes Verletzungsrisiko für die Beine. Auch die Brust des Fahrers ist höher belastet. Dennoch reicht es für vier Sterne beim Crash-Rating.
  • Lexus IS (Mittelklasse): Gute Werte im Frontcrash, kein Punkteabzug im Seitencrash; in der Kindersicherheit vier von fünf möglichen Sternen; lediglich im Fußgängerschutz schwach.
  • Mazda 3 (Kompaktklasse): den Fünften Stern in der Crash-Sicherheit nur knapp verpasst. Grund: harte, unnachgiebige Strukturen im Armaturenbereich gefährden Oberschenkel, Knie und Becken.
  • Mercedes B-class (Van): Mit sehr guten Werten im Front- und Seitencrash kann er sich 5 Sterne sichern. Aggressive Motorhaube bewirkt schwaches Ergebnis in Fußgängersicherheit.
  • Opel Corsa (Kleinwagen): Der neue Corsa überzeugt mit hervorragenden Werten in der Insassensicherheit. Trotz geringer Knautschzone erreicht er im Seitenaufprall die Höchstpunktezahl von 18.

Test: Crashtest 11/2006

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