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Angstzustände - Gesund leben

Ursprünglich natürliche und hilfreiche Reaktion bei Gefahr, kann Angst sich verselbstständigen und krank machen.

Wer hat noch nie vor einer schwierigen Prüfung Magenkribbeln gespürt? Angst zu haben ist in schwierigen Situationen und bei gravierenden Einschnitten im Leben normal: Wenn der Arbeitsplatz verloren geht oder neue Aufgaben nicht lösbar scheinen, bei der Geburt eines Kindes, beim Verlust eines geliebten Menschen. Die Angst hilft dann, sich den neuen Gegebenheiten anzupassen. Es gibt aber auch Ängste, die so stark werden können, dass sie die Lebensführung belasten (Phobie). Verbreitet ist Angst in geschlossenen Räumen, in Tunneln oder in luftiger Höhe; manche Menschen überfällt irrationale Angst vor bestimmten Begegnungen oder Tieren.

Merkmale körperlicher oder seelischer Probleme

Wenn die Angst unvermutet auftritt und einen ständig bedrückt, ohne dass es einen erkennbaren Grund dafür gibt, ist eine genaue Diagnose wichtig. Denn Angstzustände können Merkmale von körperlichen oder seelischen Krankheiten sein: So treten sie bei Schilddrüsenüberfunktion, bei Sucht oder Depressionen auf. Als so genannte Generalisierte Angststörung bezeichnet man übertriebene Ängste und Sorgen allgemeiner Natur, deren Intensität in keinem Verhältnis zur tatsächlichen Situation steht. Wird Angst unterdrückt oder gar nicht wahrgenommen, kann sie sich in körperlichen Beschwerden äußern. Wem „die Angst im Nacken sitzt“, der ist oft verspannt, leidet unter Schmerzen; ihm kann „die Luft wegbleiben“ oder ein Schwindelgefühl zusetzen. Der – verbreitete – Versuch, die Angst im Alkohol zu ertränken, misslingt, die Angst kommt wieder, erst recht beim Entzug. Aufputschmittel, Kaffee, Koffein, viele verschreibungspflichtige Medikamente und bestimmte schwere Krankheiten können Angst verursachen.

Hausmittel

Heftiges, rasches Atmen steigert die Angst; tiefer, langsamer Atem wirkt dagegen. Am besten hilft es daher, im Liegen so zu atmen, dass der Bauch sich hebt und senkt, und sich auf die Atmung zu konzentrieren. Es gibt ein paar weitere gute Tricks gegen aufkommende Angst, zB die Schultern zu senken – das entspannt, den Blick nach oben zu heben – das hellt die Gefühle auf. Diesen Effekt hat auch, sich für ein paar Minuten zu bewegen oder zu tanzen. Langsam und in ganzen Sätzen zu denken, langsam und weich zu sprechen fördert die Selbstkontrolle. Die Perspektive zu wechseln, kann die Angst vertreiben: Stellen Sie sich vor, eine Fliege an der Wand zu sein, die die ängstliche Person von weitem beobachtet. Ein gutes Langzeitmittel ist regelmäßiger Sport. Erleichterung bringt vor allem, über die Angst zu reden. Im Gespräch können sich Lösungen zeigen, die man vorher – von Angst gepackt – alleine nicht erkennen konnte. 

 

Hilfe durch Experten

Goethe hat einst seine Höhenangst selbst kuriert, indem er so oft auf den Kölner Dom stieg, bis er sie überwunden hatte. Das wird sich nicht jeder allein zutrauen, aber mit Unterstützung eines Psychotherapeuten kann so eine Konfrontation – und können viele andere Übungen – helfen. Die Verhaltenstherapie ist nachweislich sehr erfolgreich bei Angststörungen. Es kann auch eine Psychotherapie hilfreich sein, bei der man einen zu Grunde liegenden seelischen Konflikt verstehen lernt. Wenn es notwendig ist, wird der Arzt zusätzlich für einige Zeit Medikamente verschreiben (Anxiolytika, Antidepressiva). Die Wahl des Mittels und die Anwendung sollte er mit dem Betroffenen besprechen.

  • Wenn Sie chronische Beschwerden wie Verspannungen, Muskelschmerzen, Kurzatmigkeit, Kopf-, Rücken- oder Magenschmerzen oder Schwindelgefühle haben.
  • Wenn Sie entdecken, dass Sie bestimmte Situationen, Plätze oder Menschen meiden, um keine Angstgefühle zu spüren.
  • Wenn plötzliche Panikattacken Sie überfallen.

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