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Colorwaschmittel - Nur Zwerge unter den Riesen

Pulver im Großpaket versprechen viel und halten wenig. Mehr als ein mittelmäßiges Waschergebnis ist hier einfach nicht drin.

Diese Waschmittel haben wir getestet:

  • Clever Color
  • Omo Color
  • Splendid Color

In der Testtabelle finden Sie Infos zu: Fleckentfernung, Farbtonerhalt, Schutz vor Anfärben, Textilschonung, Deklaration, Umwelteigenschaften. - Lesen Sie nachfolgend unseren Testbericht.


Im Test: 3 Waschmittel in der XL-Version

In unserem TestColorwaschmittel - Kompakt wäscht einfach besser untersuchten wir gemeinsam mit der Stiftung Warentest sowohl Kompaktwaschmittel als auch Pulver aus größeren Kartonpackungen. Diesmal nahmen wir uns Colorwaschmittel in der XL-Version vor, die es fast nur in Österreich zu kaufen gibt, nämlich das Markenwaschmittel Omo und die beiden Eigenmarken Clever von Rewe und Splendid von Spar.

Von groß zu klein zu riesig

Eine Zeit lang waren Waschpulver in großen Kartons aus den Regalen der Supermärkte praktisch verschwunden. Sie wurden abgelöst von den sogenannten Kompaktwaschmitteln in kleinen, handlichen Kunststoffbeuteln. Doch offenbar vermissten viele Kunden die größeren bis riesigen Schachteln mit dem rieselfreudigen Pulver in der gewohnten Dosierung.

Und so ist die Großpackung zurück am Markt. Konsumenten, die ein Kompaktpulver wollen, müssen inzwischen suchen bzw. können sich, wie unser Test vom Vormonat zeigt, meist nur noch zwischen den hochpreisigen Persil Megaperls und der günstigen Eigenmarke Denkmit von dm entscheiden.

Sparen bei den Wirkstoffen

Sparen bei den Wirkstoffen

Der Trend zur Großpackung hat aber auch handfeste ökonomische Gründe, und zwar vor allem für die Hersteller. Die Pulver aus dem Paket haben nämlich eine andere Rezeptur als die kompakte Konkurrenz aus dem Plastikbeutel. Die XL-Waschmittel (die natürlich auch in kleineren Verpackungsgrößen daherkommen) enthalten preiswertere und damit leider auch weniger leistungsstarke Wirkstoffe: Sie enthärten das Wasser nicht so effektiv und schwächeln sowohl bei den fettlösenden Tensiden wie auch bei den Enzymen, die dem Schmutz an den Kragen gehen sollen. Geradezu absurd ist, dass sie fast zur Hälfte aus einem Salz bestehen, welches keine Waschwirkung hat, sondern nur dazu da ist, das Pulver schön rieselfähig zu halten.

Bei solchen Voraussetzungen ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Testergebisse für die Jumbos abermals ziemlich bescheiden ausfallen. Keines der drei untersuchten Waschpulver lieferte ein tadelloses Ergebnis. Nur Clever, muss man fairerweise dazusagen, hätte es beinahe geschafft: 59 von 100 möglichen Prozentpunkten sind fast ein „gutes“ Testurteil – aber knapp vorbei ist trotzdem daneben.

Spar schweigt – und stürzt ab

Der Testverlierer heißt Splendid und wird bei Spar verkauft. Dieses Produkt lässt Farben zwar nicht verblassen, patzte aber bei der Entfernung von Flecken und schonte Textilien zu wenig. Übrigens: Wie stark dieses Waschpulver die Gewässer und damit die Umwelt belastet, können wir leider nicht sagen. Der Konzern mit der grünen Tanne weigerte sich nämlich, uns die dafür erforderlichen Unterlagen zur Verfügung zu stellen. Was man sich von einer solchen Geheimniskrämerei verspricht, weiß hoffentlich die Presseabteilung des Unternehmens. Uns ist diese Vorgangsweise einfach schleierhaft.

Weniger ist mehr

Weniger ist mehr

Viele Konsumenten bevorzugen nach wie vor Kompaktwaschmittel, finden aber zunehmend keine mehr in den Geschäften und steigen notgedrungen auf Waschmittel in Großpackungen um. Andere fühlen sich mit Pulvern aus dem Karton wohler, weil sie ihnen vertrauter sind. Was auch immer Sie in das Dosierfach Ihrer Waschmaschine füllen – um ein möglichst gutes Waschergebnis zu erzielen und gleichzeitig die Umwelt zu schonen, sollten Sie auf Folgendes achten:

  • Fragen Sie bei Ihrem Wasserwerk nach, wie weich oder hart Ihr Wasser ist. Nur dann sind Sie in Sachen Dosierung nicht im Blindflug unterwegs.
  • Bis zu einer Wasserhärte von 14 °dh (deutsche Härte) genügt die auf den Waschmittelpackungen angegebene niedrigste Dosierung.
  • Zeigt der Blick ins Bullauge eine hohe Schaumkrone oder ist auch beim letzten Schwemmdurchgang noch eine Schaumbildung gut erkennbar, haben Sie eindeutig überdosiert.
  • Viel hilft bei Waschmittel nicht viel. Eine zu starke Schaumbildung liefert nämlich kein besseres, sondern ganz im Gegenteil ein schlechtes Waschergebnis.
  • Auch wenn die Hersteller damit werben: Waschen bei 20 Grad bringt nur mäßige Ergebnisse.
  • Als „Weichspüler-Ersatz“ sind Essig oder Zitronensäure vollkommen ungeeignet. Die Dichtung des Bullauges hält nur alkalische oder neutrale Produkte aus. Säure dagegen löst sie auf.

Testtabelle: Colorwaschmitel

Zusammenfassung

  • Mittelmäßig. Selbst wenn ein Waschgang nur 10 bis 15 Cent kostet, sind die XL-Pulver für Buntes auch diesmal wenig empfehlenswert.
  • Knapp dran. Das vergleichsweise beste Ergebnis erzielte das Colorwaschmittel von Clever, mit dem sich auch am preiswertesten waschen lässt.
  • Abgestürzt. Splendid von Spar hat Probleme mit der Fleckentferung und behandelt Textilien nicht gerade schonend. Wie stark es die Gewässer belastet, lässt sich nicht beurteilen, weil die Herausgabe von Unterlagen verweigert wurde.
  • Besser kompakt. Die meisten Kleinen im Kunststoffbeutel waschen einfach besser. Ärgerlich, dass sie in den Geschäften immer seltener zu finden sind.

Testkriterien

Im Test: 3 Colorwaschmittel in XL-Kartonpackungen für rund 80 Waschladungen, die es vor allem in Österreich zu kaufen gibt.

WASCHWIRKUNG: 40 %
T-Shirts und Frottiertücher wurden an 57 Haushalte verteilt, die sie eine Woche lang benutzten. Nach der anschließenden Wäsche im Prüfinstitut wurden sie erneut verteilt. Nach 10 und 15 Wäschen beurteilten fünf Fachleute die Schmutzentfernung. Zur Prüfung der Fleckentfernung wurden 30 Fleckarten wie Kakao und Lippenstift auf Baumwollgewebe sowie sechs fettige Fleckenarten auf Polyestergewebe aufgetragen und bei 40 Grad gewaschen. Zwei Fachleute beurteilten visuell die Fleckentfernung jeweils nach einer Wäsche. Es erfolgten fünf bis sechs Versuche je Fleckenart.

FARBTONERHALT: 15 %
Verschiedenfarbige Textilien aus Baumwolle und Mischgewebe wurden zwanzig Mal bei 40 Grad gewaschen und anschließend wurde ermittelt, wie stark sie im Vergleich zum ungewaschenen Textil verblasst waren.

TEXTILSCHONUNG: 10 %
Um den Schutz vor Anfärben zu prüfen, wurden farbige Prüf-und Praxistextilien zusammen mit weißen Geweben sowie fünf wenig farbechte Textilien zusammen mit weißen Prüftextilien in einer Laborwaschmaschine gewaschen. Nach dem Waschen wurde die Farbübertragung ermittelt. Die Oberflächenschonung musterten zwei Fachleute nach 20 Wäschen an neuen und vorverpillten Textilien ab.

DEKLARATION: 5 %
Fünf Konsumenten beurteilten die Erkennbarkeit als Colorwaschmittel, Umfang und Lesbarkeit der Wasch- und Pflegehinweise sowie die Dosiertabelle.

UMWELTEIGENSCHAFTEN: 30%
Ein Experte berechnete, wie viel Wasser erforderlich ist, um giftige Stoffe in den Waschmitteln so stark zu verdünnen, dass sie nicht mehr toxisch wirken. Je mehr Wasser nötig ist, desto größer die Gewässerbelastung. Mithilfe einer Modellrechnung wurde ermittelt, im welchen Maß einzelne Inhaltstoffe in Flüssen und Seen Wasserorganismen gefährden können. Beim Verpackungsaufwand wurden Art und Menge des Verpackungsmaterials bestimmt und die Abfallmenge pro Waschgang berechnet.

ABWERTUNGEN
Abwertungen bewirken, dass sich Produktmängel verstärkt auf das Testurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle mit einer Fußnote gekennzeichnet.

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