Zum Inhalt

Bio hier, bio da - Doch wie bio sind wir selbst?

Bio hat eine schöne Karriere gemacht. Am Anfang galt es in weiten Kreisen noch als Spinnerei von Sonderlingen, die für wurmige Äpfel überhöhte Preise gezahlt haben, mittlerweile lachen Bio-Waren aus fast jedem Regal. Gut so. - "Kunde König", ein satirischer Kommentar von Alois Grasböck.

KONSUMENT-Kolumnist Alois Grasböck 
Alois Grasböck

Wird eines Tages alles bio sein? Falls ja, wird man das daran erkennen, dass Pestizid-Konzerne in Konkurs gehen und alle Hühner glücklich sind. Vorläufig ist das noch Science-Fiction, aber der Zukunft ist alles zuzutrauen.

Zeiten ändern sich

Vor hundert Jahren, um nur ein Beispiel zu nennen, hat sich auch niemand vorstellen können, dass wir den eckigen Stäbchenfisch aus der Tiefkühltruhe angeln und das für das Normalste von der Welt halten.

Bio = gesund?

Bio gilt als gesund, da passt ein gesundes Misstrauen gut dazu. Das hat sich die Nahrungsmittelbranche selbst zuzuschreiben, denn wer einem dubioses Pferdefleisch unterjubelt, dem ist auch zuzutrauen, dass er "Bio" draufschreibt. Wie immer gilt also auch hier: Schau genau!

Auch an sich selbst denken

Natürlich wollen wir dem braven Bio-Bauern, bei dem die Kuh noch einen Namen hat, keine bösen Absichten unterstellen. Aber wie weit muss Bio wirklich gehen? In gewissen Fällen ist das schwer zu beantworten, etwa, sobald man sich fragt: Wie bio bin ich eigentlich selbst?

Wie gesund leben wir eigentlich?

Angenommen, man führt ein relativ gesundes Leben, geht also nicht bis zur Freudlosigkeit, sondern gestattet sich gelegentlich eine kleine Sünde. Man lebt quasi in Bodenhaltung, das aber häufig in einem Auto. Und im Badezimmer imprägniert man seinen Luxuskörper täglich mit Chemikalien, über die man nichts Genaues weiß, angefangen vom Duschgel bis zum Deodorant. Das hat sich die Natur nicht ausgedacht!

Würde man, wie in den alten Menschenfresser-Witzen, im Kochtopf landen, gäb’s wohl ein Nasenrümpfen. Sofern nicht schon vorher einer schreit: "Pfui, der ist ja mit Geschmacksverstärkern verseucht!"

Bio macht's einem nicht leicht

Man sieht, es ist schwer, ein Bio-Mensch zu sein. Leichter wird es, wenn man gute Bio-Lebensmittel zur Verfügung hat. Also seid so gut und bleibt sauber, liebe Bio-Produzenten.

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

Das könnte auch interessant sein:

Bio-Eier – oder doch nicht?

Bio-Eier – oder doch nicht?

"Ich habe Bio-Eier gekauft, die aber keine sind. Denn Bio-Eier haben einen hellgelben Dotter. Bei den angesprochenen Eiern ist der Dotter orange, was auf eine konventionelle Fütterung mit Farbstoffgebern zurückzuführen ist. Was kann ich tun?"

Imkern in der Stadt premium

Imkern in der Stadt

Imkern ist „in“, auch in der Stadt. Allein in Wien gehen rund 700 Personen diesem Hobby nach. Wir haben uns in der Bezirksimkerei in Wien-Margareten umgeschaut.

Bio-Erde - Mit Torf?

Bio-Erde - Mit Torf?

"Ich habe im Prospekt eines Diskonters von Bio-Erde mit Torf gelesen. Kann das wahr sein?" - Leser fragen und unsere Experten geben Antwort - hier Mag. Christian Undeutsch.

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang