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Essen - Essen soll Spaß machen

Mit frohem "Schlürf" und "Mampf"

Das tägliche Brot verzehrt man mit Ehrfurcht und Dankbarkeit, und mit dem Essen spielt man nicht! Mahnungen aus dem Mittelalter? Nein, aber Mahnungen, die Menschen mittleren Alters noch öfter im Ohr hatten. Zumindest öfter als ihre Kinder.

Das liegt zweifellos am Wandel der Zeiten. Früher gab es mehr Hunger als Essen, heute ist es gottlob umgekehrt. Heute darf sich ja ein Esser, der ein Kilo Überschuß aus dem Schweineberg beißt, fast schon als Wohltäter am Agrarmarkt fühlen. Und der Gedanke, daß man demnächst zu jeder Großpackung Gulaschfleisch ein Handy geschenkt bekommen könnte, scheint auch nicht mehr ganz abwegig zu sein. Kurzum: Es ist nicht mehr leicht, einen vollen Magen mit der Dankbarkeit von anno Wassersuppe zu betrachten. Schon gar nicht für Kinder, die sogar auf das Märchen vom Schlaraffenland nur mehr mitleidig reagieren. Igitt, gebratene Tauben und lauter so Zeug! Hatten denn die armen Leute nicht einmal Ketchup? Es soll auch schon Kinder geben, die von einem Ei nur mehr dann überrascht sind, wenn sie darin kein Plastikspielzeug, sondern einen Dotter finden. Womit klar wäre, daß die Grenzen zwischen Essen und Spielen schon sehr verschwommen sind.

Essen macht Spaß, Essen wird immer lustiger. Die alte Buchstabensuppe hat noch einen Beigeschmack von Schule, und auf dem Sackerl ist nicht einmal die Mickymaus oder der Terminator drauf! Irgendwie öd.

Da sind Marketingspezialisten wie der Confetti schon besser drauf. Mit frohem "Schlürf" und "Mampf" erfreut er die Herzen der Kinder und sorgt dafür, daß die Liebe zum Kinderprogramm auch durch den Magen geht. Es gibt, wie Eltern wissen, Schlimmeres. Und alles lassen sich die Kinder auch nicht verkaufen. Wenn Sie ein Kind sagen hören: "dem seine Sachen mag ich nicht, der hat ja nicht einmal Ketchup" – dann freuen Sie sich. Das wird später nicht unbedingt ein Gourmet, aber vielleicht ein kritischer Konsument.

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