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Olivenöl: Wiederholungstäter - Kommentar von KONSUMENT-Redakteurin E. Spanlang

Dieses Testergebnis hat es in sich: In fast der Hälfte der von uns untersuchten Olivenöl- Flaschen steckt nicht das, was die Produzenten auf den Etiketten fett versprechen. - Ein "Aufgespießt" von KONSUMENT-Redakteurin Elisabeth Spanlang.

Elisabeth Spanlang (Bild: Wilke) 
E-Mail: Redakteurin
Elisabeth Spanlang

Genau genommen hätten wir für diese Ausgabe von KONSUMENT unseren Olivenöl- Test von September 2007 einfach kopieren können. Ein paar Namen ausbessern – fertig. In manchen Fällen nicht einmal das.

Einige der untersuchten Produkte sind nämlich alte Bekannte mit haargenau denselben miserablen Ergebnissen wie vor vier Jahren. Wann immer es um unsere Testarbeit geht, werden wir von der Wirtschaft nachdrücklich an unsere große Verantwortung erinnert. Ein schlecht bewertetes Produkt, so die immer wiederkehrende Mahnung, fliegt umgehend aus dem Verkaufsregal und seine Auslistung kann einen Betrieb ruinieren. Ach ja?

Nach wie vor verkauft

Öle, die uns schon einmal negativ aufgefallen sind, werden nach wie vor verkauft. Andere sind verschwunden und wurden durch Produkte ersetzt, die zwar anders heißen, bei der Qualität aber genauso schlecht abschneiden wie ihre Vorgänger.

 Verantwortung der Industrie den Verbrauchern gegenüber

Was ist eigentlich mit der Verantwortung der Industrie den Verbrauchern gegenüber? Im Bewusstsein der meisten Kunden ist Olivenöl kein Allerweltsprodukt, sondern etwas Besonderes. Ein Lebensmittel, das sie sich bewusst leisten und für das sie auch mehr Geld ausgeben würden. Die Ölverkäufer wissen um dieses besondere Image und inszenieren es mit eleganten Flaschen samt stylishen Etiketten. Und tun was? Sie füllen ungeniert ein Öl zweiter Güteklasse ein. Von nativ extra, wie versprochen, keine Spur.

Überdurchschnittliche Ausgaben fürs Marketing

Überdurchschnittlich sind vielleicht die Ausgaben fürs Marketing, aber nicht der Inhalt der Ölflaschen. Etikettenschwindel, Kundentäuschung, Betrug könnte einem dazu einfallen und dass eine ganze Branche aus den Fehlern der Vergangenheit offensichtlich nichts gelernt hat (siehe Olivenöl: Kommentar 9/2007).

Sicher ist: Die Angeschmierten sind noch immer die Konsumenten.

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