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Autokindersitze - Nachsitzen

  • Vier Modelle aus unserem letzten Test sind zur Wiederholungsprüfung angetreten
  • Das "Nachsitzen" hat sich gelohnt: Alle wurden sicherer

In Heft 6/2002 veröffentlichten wir unseren letzten großen Test von Autokindersitzen, wie immer in internationaler Kooperation mit anderen Organisationen, erstmals aber auch gemeinsam mit den Automobilclubs ADAC und ÖAMTC. Dass es dabei streng zugeht, zählt schon zur Routine: Die Anforderungen für diese Tests sind, im Interesse größtmöglicher Sicherheit für unsere Kinder, denkbar hart. Schon vor Jahren lagen die Belastungswerte beim Frontalaufprall deutlich über den Vorgaben der europäischen Prüfnorm ECE 44/03. Mittlerweile gehören auch Seitenaufprallversuche zum fixen Testumfang. Eine wichtige Testmethode, die in der Prüfnorm noch nicht enthalten ist. Dazu kommen umfangreiche und auch sehr aufwendige Handhabungstests, bei denen die Leichtigkeit der Verwendung und der Komfort für Eltern und Kind abgetestet werden.

Erfreuliche Endresultate

So gesehen ist es nicht leicht, diese hohen Standards, die bereits weit über den Normvorgaben der ECE 44/03 liegen, zu erfüllen. Umso erfreulicher, dass es doch zwei „gute“ (Baby Safe und Duo Isofix von Römer) und einige „durchschnittliche“ Endresultate gab.

Einige Hersteller haben sich die konstruktive Kritik unserer Tester zu Herzen genommen und ihre Produkte nachträglich optimiert. Deshalb haben wir im Zuge eines Nachtests vier Produkte noch einmal unter den gleichen Bedingungen wie im Haupttest überprüft. Hier die Ergebnisse im Detail:

Beim „Bimbo Royal“ von Fair (ECE-Normgruppe 1, 9 – 18 kg) führte im Haupttest die Möglichkeit einer Fehlbedienung des Hosenträgergurtes trotz sonst recht guter Crashergebnisse zu einer Abwertung um eine Note (damals „weniger zufriedenstellend“). Der Hersteller hat sofort darauf reagiert und die beanstandete Gurtführung eindeutig erkennbar gemacht. Im Nachtest konnte dieses Produkt nun ein gutes „durchschnittlich“ erreichen und liegt damit gleichauf mit anderen Hosenträgerprodukten der Gruppe 1 (etwa Priori von Maxi Cosi oder King Quickfix von Römer).

Beim „Kiddy Life“ von Kiddy Sicartex (ECE Normgruppe 1 – 3, 9 – 36 kg) waren die Belastungswerte des kleinen Dummys beim Frontalaufprall vor allem deshalb schlechter, weil in der damaligen Serienversion kein Fangtisch angeboten wurde. Diesen gab es nur optional. Nun hat Kiddy reagiert und mit dem neuen Produkt „Kiddy Life Plus“ ein Modell auf den Markt gebracht, bei dem neben Detailverbesserungen auch der Fangtisch fixer Bestandteil für Kinder unter 18 kg ist. Durch diese eigentlich simple Maßnahme hat das Produkt ein gutes „durchschnittlich“ erreicht und das Endurteil „gut“ nur ganz knapp verfehlt.

Beim Storchenmühle „My Seat“ (Sitzkissen mit Rückenlehne für die ECE-Normgruppe 2 und 3, 15 – 36 kg) wurden die Seitenwangen im Bereich der Kopfstütze im Hinblick auf die Seitencrashtauglichkeit weiter verbessert und damit eine deutlich bessere Performance erreicht. Dieses Produkt hat sich dadurch in der Bewertung etwas verbessert und wird unter der Bezeichnung „MySeat XL“ im Handel angeboten.

Der im Haupttest unter der Bezeichnung „Bimbo 1-2-3“ vertretene Mehrbereichssitz (ECE-Gruppe 1 – 3, 9 – 36 kg) von Fair wurde aufgrund der Testergebnisse ebenfalls im Kopfstützenbereich überarbeitet und auf den Gewichtsbereich von 15 – 36 kg eingeschränkt. Durch diese Maßnahmen konnte die Sicherheit verbessert werden, zu einem besseren Endurteil als „durchschnittlich“ reichte es aber dann doch nicht. Das verbesserte Produkt wird in Österreich unter dem Namen „Bimbo Junior“ vertrieben.

Nehmen Sie zum Kauf Kind und Auto mit. Ausprobieren kann durch nichts ersetzt werden. Vor allem in Kleinwagen können Platzprobleme die Kaufentscheidung mit beeinflussen, erst recht, wenn es darum geht, mehr als ein Kind sicher unterzubringen.

Kind mitnehmen

Selbst der beste Kindersitz kann Ihr Kind nur dann wirklich gut schützen wenn er straff und korrekt im Auto befestigt ist und auch das Kind darin bei jeder Fahrt korrekt gesichert wird.

Weitere Testergebnisse finden Sie unter: Weitere Artikel - "Autokindersitze 6/2002".

Weiterführende Informationen gibt es auch hier: www.autokindersitz.at

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