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Der größte Fitness-Erfolg - Kaufen statt schwitzen

Dies ist die Geschichte von Herrn Franz Durchschnitt, der auszog, um endlich etwas für seine Fitness zu tun. - Kunde König: Ein satirischer Kommentar von Alois Grasböck.

Beim Shopping-Center war noch nicht viel los, als Durchschnitt mit dem Auto ankam. Jede Menge freie Parkplätze, aber außerhalb der 30-Meter-Zone, und das war seiner nicht würdig. Schließlich gab es das Durch-
schnitt’sche Naturgesetz, welches besagte: Wer seinen Stolz hat, der parkt möglichst nahe beim Eingang. Wäre ja noch schöner, wenn man aus dem bissl Einkaufen gleich einen Wandertag machen würde!

Nicht weit vom Eingang

Er pirschte sich an die Eingangszone heran, die erwartungsgemäß voll war. Kein Problem für einen Profi. Er sah aus den Augenwinkeln eine Frau auf ein geparktes Autos zugehen und sprang auf die Bremse. Es würde dauern, aber dieser Platz war so gut wie seiner. Nach einer Minute begannen sie hinter ihm zu hupen, weil er den Verkehr blockierte. Durchschnitt sagte nur genießerisch „Diese Trottel!“ und fuhr endlich siegreich in die Lücke.

Seine Frau sagt "Dicker"

Wenig später erschrak er im Sport-Shop ein wenig wegen der Preise, aber es musste wohl sein. Seine Frau sagte schon zu oft „Dicker“ zu ihm, ohne dass es nett klang. Aber welches Gerät? Laufen, Treten, Heben, Ziehen? „Ich nehme das Zimmerfahrrad, da kann ich beim Gehen wenigstens sitzen, hähä.“ Der Verkäufer lachte etwas gekünstelt. Hat den Witz wahrscheinlich nicht kapiert, dachte Durchschnitt.

Heimschleppen und abstellen

Bis er bei seinem Wagen war, das Ding schwer atmend verstaut und schließlich daheim in die Wohnung geschleppt hatte, verbrauchte er schätzungsweise 300 Kalorien extra. Und das war im Grunde schon der größte Fitness-Erfolg, den das Gerät für Franz Durchschnitt leisten durfte.

Nach ein paar kurzen Alibi-Benützungen blieb das Gerät oft allein, und wenn es nicht verkümmert ist, dann steht es dort noch heute.

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