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Laufschuh-Hersteller im Ethik-Test - Marathon im Schneckentempo

  • Fair produzierte Laufschuhe gibt es nicht
  • Nur ganz langsam setzt ein Umdenken ein
  • Adidas und Nike vergleichsweise voran

Sie wollen mit gutem Gewissen laufen? Dann sollten Sie es barfuß probieren! So könnte man die ethische Beurteilung der Sportschuhindustrie ein wenig salopp zusammenfassen. Denn Laufschuhe, die unter ökologisch und sozial einwandfreien Bedingungen produziert werden, gibt es nicht.

Auslagern und Kosten sparen

Gerade in der Textilindustrie ist der Trend zur Auslagerung der Produktion sehr weit gediehen. Damit erspart sich ein Konzern nicht zuletzt die Mühe, auf die Einhaltung von Umwelt- oder Sozialkriterien selber achten zu müssen. Dann ist eben der (Klein-)Betrieb in der Dritten Welt dafür verantwortlich. Kein international tätiger Konzern denkt auch nur im Entferntesten daran, diesen Prozess rückgängig zu machen. Was es gibt, das ist ein erstes Reagieren auf die wachsende Kritik an den unzumutbaren Zuständen in den Produktionsbetrieben: Die Fabriksbesitzer erhalten bestimmte Auflagen, die sie erfüllen müssen, und man unterstützt sie bei deren Umsetzung (siehe dazu: "Die Strategie der Auslagerung").

Keine Sieger, nur bessere Schwache 

Das muss man wissen, wenn man von den großartigen Leistungen hört, deren sich manche Markenkonzerne unter dem Schlagwort „Corporate Social Responsibility“ gerne rühmen. Dieses Verantwortungsbewusstsein ist ein sehr relatives, so müssen auch die Ergebnisse der vorliegenden Erhebung interpretiert werden: Keine Rede davon, den Besten zu ermitteln, wir können Ihnen nur sagen, wer eine Auswahl bestimmter Kriterien am wenigsten schlecht erfüllt.

Durchgeführt wurde die Erhebung von der belgischen Rating-Organisation Ethibel, die über eine jahrelange Erfahrung in der Ethik-Bewertung verfügt und auch ein eigenes Gütesiegel vergibt. Obwohl sich nur vier der insgesamt 14 Untersuchungskandidaten (wir veröffentlichen zehn in Österreich vertretene Markenfirmen) an der Befragung beteiligten, kann über alle ein recht gut abgesichertes Urteil abgegeben werden.

Viele Quellen angezapft

Einerseits durch öffentlich zugängliche Berichte (Internet, Presseberichte), andererseits durch Informationen seitens Gewerkschaften oder NGOs (Nichtregierungsorganisationen). In den Fällen, wo keine fundierten Informationen erhältlich waren, kann man davon ausgehen, dass das Unternehmen auf dem entsprechenden Gebiet nicht besonders aktiv ist, sodass die Bewertung mit Null Punkten gerechtfertigt erscheint.

Die Erhebung bewertet die Aktivitäten in drei zentralen Bereichen: Umwelt, Soziales und Informationsoffenheit, die in insgesamt acht Indikatoren gegliedert sind. Insgesamt schneidet der deutsche Adidas-Konzern am (vergleichsweise) besten ab, er wird in allen Teilbereichen lobend erwähnt.

Adidas relativ am besten

Nike kann auf sechs Gebieten eine gewisse Vorreiterrolle beanspruchen. New Balance bringt es auf drei positive Hervorhebungen im Bericht. Daneben können nur noch Reebok und Puma einigermaßen mithalten. Nur bei diesen fünf Herstellern lässt sich eine durchgehende Berücksichtigung von Ethik-Zielsetzungen in der Unternehmenspolitik wahrnehmen. Dagegen kann der Rest auf kaum nennenswerte Leistungen verweisen, wenn auch einige darunter sind, die sich in Teilbereichen profilieren können.

Weniger Schadstoffe

Im Umweltbereich ist der Standard (zumindest bei den größeren Marken) höher anzusetzen als im Sozialbereich. Das heißt, dass hier die Bewertungsnoten absolut gesehen „mehr wert“ sind. Das liegt an der Bewertungsmethode: Jeder Hersteller wird im Vergleich zu seinen Konkurrenten beurteilt, liegt er über dem Durchschnitt, kann das absolut gesehen nichtsdestoweniger eine sehr schlechte Leistung darstellen.

Am Beispiel Umwelt: Die großen Konzerne haben sich formale Umwelt-Leitlinien gesetzt oder ein Umweltmanagement-System (EMAS) verwirklicht. Nike und New Balance haben ein Recycling-Programm für ihre Schuhe organisiert.

Asics, Nike und Reebok PVC-frei

Der Ersatz gesundheitsschädlicher Substanzen in Sportschuhen ist recht weit gediehen. Einige Markenfirmen deklarieren ihre Produkte als PVC-frei. In einem Test konnte dies allerdings nur für die Produkte von Asics, Nike und Reebok bestätigt werden.

Arbeitnehmerrechte schwach entwickelt

Was die Behandlung der Arbeitnehmer betrifft, liegt der Branchenstandard im allgemeinen tiefer. So mochte bislang keiner der großen Sportschuhhersteller seinen Arbeitern und Arbeiterinnen existenzsichernde Löhne („living wages“) zugestehen. Das ist eine der acht Grundanforderungen, die von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) formuliert wurden und weltweit als DIE Messlatte für unternehmerische Verantwortlichkeit angesehen werden. Üblicherweise wollen die Konzerne lediglich einen „Mindestlohn“ garantieren, der aber in den Ländern der Dritten Welt zum Überleben nicht ausreicht. Lediglich Adidas überlegt derzeit laut Ethibel, Lohn als „ausreichend zur Befriedigung der Grundbedürfnisse“ zu definieren. Das ist aber vorderhand nichts anderes als eine Absichtserklärung.

Knackpunkt Kontrolle

Derlei Verpflichtungen verlangen auch nach Kontrolle. Eine unabhängige Kontrolle der ILO-Konventionen durch Dritte (also weder durch den Konzern selbst noch durch eine von diesem abhängige Agentur) exisitiert derzeit bestenfalls in Ansätzen. Und zwar bei den Branchengrößen Adidas, Nike und Reebok. Sie arbeiten dabei mit der amerikanischen Fair Labor Association (FLA) zusammen. Kritiker bemängeln allerdings, die FLA-Bedingungen seien nicht weitgehend genug. Warum, so fragt sich Maik Pflaum von der deutschen Clean-Clothes-Organisation nicht ganz zu Unrecht, lässt sich ein deutscher Konzern wie Adidas von einer amerikanischen Organisation kontrollieren und nicht durch Clean Clothes Deutschland?

Viel Druck auf große Marken

Die Bemühungen der Konzerne müssen im Zusammenhang mit dem Druck gesehen werden, den NGO´s auf sie ausüben. Dem sind vor allem die bekanntesten Marken Nike, Adidas und Reebok ausgesetzt. Ihre Bereitschaft zu Zugeständnissen ist daher größer. Das zeigt sich auch im Bereich der Informationsoffenheit. Die Bereitschaft zum Dialog mit Stakeholdern (also Betroffenen wie NGO´s oder Gewerkschaften) ist größer als die der Mitbewerber.

Nike verschweigt sich

Gerade jener Konzern, der für seine Informationsoffenheit gerühmt wird, hat an der Ethibel-Befragung nicht teilgenommen: Nike. Als Begründung wird ein in Schwebe befindlicher Prozess angeführt, vor dessen Entscheidung Nike keine Detailinformationen über sein soziales Verantwortungsbewusstsein mehr geben will. Im sogenannten Kasky-Fall geht es um die Klage des amerikanischen Umweltaktivisten Marc Kasky, der Nike irreführende Werbung vorwirft, weil der Konzern menschenrechtswidrige Verhältnisse in seinem Einflussbereich dementiert hat.

"Freie Meinungsäußerung"

Nike beruft sich dagegen auf das Recht auf freie Meinungsäußerung. Kritiker reagieren darauf empört: Das würde ihrer Ansicht nach bedeuten, dass Unternehmen unter Verweis auf verfassungsmäßig geschützte Rechte in der Öffentlichkeit Lügen verbreiten dürfen (z.B. www.heise.de/tp/). Das ist wohl eine zu starke Vereinfachung, aber: Auf die Frage, warum Nike nicht einfach den Gegenbeweis antritt, statt sich auf rechtstheoretische Streitereien einzulassen, gibt der Konzern leider keine konkrete Antwort – auch nicht auf ausdrückliche Anfrage.

Das ist nur ein Beweis mehr dafür, dass selbst jene Sportartikelhersteller, die eine führende Rolle in Sachen Unternehmens-Ethik einnehmen, noch einen langen Lernprozess vor sich haben.

Eigener Produkttest

Wer mehr über die Qualiät von Laufschuhen wissen will, findet Informationen in unserem Produkttest Laufschuhe .

Laufschuh-Hersteller im Ethik-Test

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Adidas 1
Adidas 1 Adidas Diverse Programme zur Verbesserung der Umweltsituation in den Fabriken und zur Reduktion von Schadstoffen im Produkt. Sozialbereich: Lieferbetriebe werden kontrolliert, externe Kontrolle in Anfängen. Dialogbereitschaft. |
Nike 2
Nike 2 Nike Umfassende Umweltpolitik, Lebenszyklus-Programm. Soziales: externe Überprüfung in Vorbereitung, Ergebnisse aber nicht veröffentlicht. Gilt als informationsfreudig, allerdings mit starker P.R.-Schlagseite. |
New Balance 3
New Balance 3 New Balance Betreibt noch einige Fabriken in den USA und Großbritannien. Dennoch geht auch hier der Trend zu Niedrigstlohnländern. Erste Schritte zur externen Kontrolle der asiatischen Produktionsstätten. |
Reebok 4
Reebok 4 Reebok Umweltpolitik beschränkt; Auflagen an die Lieferanten zur Eindämmung gefährlicher Stoffe. Soziales: Kontrolle der Subunternehmen durch externe Kontrolle. Negative Berichte stehen dem entgegen. |
Puma 5
Puma 5 Puma Im Umweltbereich recht bemüht, ab 2003 sollen Schuhe PVC-frei sein. Soziales: Es gibt ein Monitoring-System für alle Subunternehmen, ohne externe Kontrolle. Kooperation mit Clean Clothes angekündigt. |
Asics 6
Asics 6 Asics Die Umweltpolitik ist eher vage, Sportschuhe sind PVC-frei. Generell sehr geringe Informationsfreudigkeit. Es liegen aber auch keine negativen Meldungen vor. |
Saucony 7
Saucony 7 Saucony Geringe Dialogbereitschaft, nur wenige Informationen liegen vor. Soziales: Unternehmen handelt „branchenkonform“: Nur einjährige Verträge und das hauptsächlich in China. |
Brooks 8
Brooks 8 Brooks Über das Unternehmen sind keine Meldungen verfügbar. Das Informationsverhalten ist äußerst restriktiv. Da Brooks nicht an der Börse notiert, muss es nicht einmal einen Jahresbericht veröffentlichen. |
Fila 9
Fila 9 Fila Trotz gegenteiliger Ankündigung beteiligte sich Fila nicht an der Erhebung. Es setzte damit seine langjährige dialogfeindliche Praxis fort. Negative Berichte über soziale Bedingungen liegen vor. |
Karhu 10
Karhu 10 Karhu Auch der kleine finnische Hersteller gibt keine Informationen preis. Und wenn doch, sind sie negativ: Auf der Homepage findet sich die Erwähnung, dass Karhu-Schuhe PVC enthalten. |
Adidas 1
Nike 2
New Balance 3
Reebok 4
Puma 5
Asics 6
Saucony 7
Brooks 8
Fila 9
Karhu 10

Strategie der Auslagerung

Erst Taiwan und Südkorea…: Als die Produktionskosten vor Jahren in Europa und den USA stiegen und die Arbeitnehmer ihre Macht in Kollektivvertragsverhandlungen erfolgreich einsetzten, begann die Textilindustrie aus den Zentren abzuwandern. Taiwan und Südkorea wurden zu den führenden Ländern in der Schuhherstellung – zu einer Zeit, als dort autoritäre Systeme an der Macht waren und die Unterdrückung von Arbeitnehmerrechten ihren Höhepunkt erreichte.

… dann China: Mit der Demokratisierung in diesen Ländern setzte erneut eine Wanderungsbewegung ein: Länder wie Vietnam, Thailand, Indonesien und China versprachen Niedrigstlöhne und kaum gewerkschaftliche Rechte. Zuletzt erstarkte in Indonesien die Gewerkschaftsbewegung. Prompt ist in den letzten Jahren eine Abwanderungsbewegung festzustellen. Heute ist China der größte Schuhproduzent der Welt, mehr als ein Drittel der Marken-Sportschuhe werden dort hergestellt.

Hoffnungsschimmer: Indiz für ein verantwortungsvolleres Verhalten ist es, wenn sich ein Konzern von der extrem flexiblen Auftragsvergabe verabschiedet und langfristige Verträge mit seinen Zulieferbetrieben einzugehen bereit ist.

Faire Löhne sind keine Utopie

Der Arbeiterlohn macht nur 0,4 % des Endverbraucherpreises aus, das heißt: Selbst eine Verdoppelung der Löhne schlägt sich mit nur 40 Cent auf den Preis durchschnittlicher Laufschuhe (100 Euro) nieder.

  1. Löhne 0,4%
  2. Herstellungskosten 12%
    Materialkosten 8%
    sonstige Produktionskosten 2%
    (davon Löhne 0,4%)
    Gewinn für den Zulieferbetrieb 2%
  3. Schuhmarke 33%
    Gewinn der Markenfirma 13,5%
    Werbung & Sponsoring 8,5%
    Forschung & Entwicklung 11%
  4. Transport und Steuern 5%
  5. Einzelhandel 50%

Anbieteradressen

adidas Austria GmbH, Adi-Dassler-Gasse 6, A-9073 Viktring, (0463) 28 48-0, www.adidas.at

ASICS Austria GmbH, Moosfelstraße 1 5101, Bergheim. TEL: +43 662 / 454 681,  TEL: +43 662 / 454 681-40
www.asics.com/at/

Brooks: Halbedl Joseph, Seckauer Straße 41d, A-8720 Knittelfeld, (03512) 836 51, Brooks Sports

Fila: Steger Sport Agentur GmbH, Nr. 25, A-5731 Hollersbach im Pinzgau, (06562) 85 40-0, www.fila.at

Karhu: Pro Serve Sport GesmbH, Seyring 3, A-4971 Aurolzmünster, (07752) 267 96, www.karhu.com

New Balance: Schneeberger Ruth, Wormser Straße 18/3, A-7000 Eisenstadt, (02682)/760 82, www.newbalance.de

NIKE GesmbH, Donau City-Straße 11, A-1220 Wien, (01) 727 06-0, www.nike.com

Puma: Austria Puma Dassler GesmbH, Münchner Bundesstraße 119, A-5013 Salzburg, (0662) 43 75 11-0, PUMA

Reebok Austria GesmbH, Gewerbehofstraße 505, A-5071 Wals-Siezenheim, (0662) 85 72 82, www.europe.reebok.com

Saucony Sports BV, Celsiusstraat 28, NL-1704 Heerhugowaard, (00800) 1571 81 00, www.saucony.com

Kompetent für Konsument

Noch immer zu wenig. Im Ethik-Test gibt es keinen Hersteller, dessen Bemühungen zufriedenstellend wären. Selbst der ohnehin niedrige Branchenstandard wird nur von wenigen Anbietern in einigen Bereichen übertroffen.

Besser als nichts. Nur 5 große Hersteller zeigen umfassende Bemühungen, den schlechten Ruf der Branche zu verbessern. Adidas kann zugebilligt werden, dass er die untersuchten Kriterien „am wenigsten schlecht“ erfüllt.

Was tun? Nur öffentlicher Druck kann die Unternehmen zu einem Umdenken bewegen. Fragen Sie den Hersteller Ihrer bevorzugten Marke, wie er es mit der sozialen Verantwortlichkeit hält (siehe dazu: "Anbieteradressen").

So wurde erhoben

Der Ethik-Test erfolgte im Auftrag des VKI und einer Reihe weiterer europäischer Verbraucherverbände. Durchgeführt wurde er von Stock at Stake, der Research-Agentur der belgischen Non-Profit-Organisation Ethibel. Stock at Stake ist spezialisiert auf Prüfung und Beratung in allen Belangen der gesellschaftlichen Verantwortlichkeit von Unternehmen. Es wurden insgesamt 14 Laufschuh-Hersteller untersucht: 5 aus den USA (Brooks, New Balance, Nike, Reebok, Saucony); 2 aus Deutschland (Adidas-Salomon, Puma), 2 aus Italien (Fila, Diadora), 2 aus Japan (Asics, Mizuno) sowie Décathlon (Frankreich), Karhu (Finnland), Kelme (Spanien). Nicht alle sind auf dem österreichischen Markt vertreten.

Die Erhebung erfolgte in drei Schritten:

1)    Sammeln von Informationen aus dem Unternehmen mittels Fragebogen, Interviews und öffentlicher Berichte.

2)    Gegenüberstellung der Unternehmensangaben mit Berichten von Stakeholdern, d.s. alle Gruppen, die durch die Aktivitäten des Unternehmens betroffen sind (v.a. Gewerkschaften, Umweltschutz- oder Menschenrechtsgruppen).

3)    Konsultation überregional bedeutsamer Stakeholder, um ein Feedback auf die Untersuchung zu bekommen.

Keine alten Berichte

Bei der Datensammlung wurde darauf geachtet, nur aktuelle Berichte zu berücksichtigen (keine Berücksichtigung negativer Berichte, die vor dem Jahr 2000 erstellt wurden). Vorwürfe müssen objektiv nachvollziehbar sein. Wenn nötig, wurden Informationsquellen gegengecheckt. Grundsätzlich bezieht sich die Untersuchung nur auf den Unternehmensbereich Schuhherstellung.

Umwelt, Soziales, Informationsoffenheit

Die Untersuchungsergebnisse wurden in 8 Indikatoren dargestellt: 2 aus den Bereichen Umwelt, 3 für Soziales und 3 für Informationsoffenheit (Transparenz). Die Bewertung erfolgte in drei Stufen: A für eine überdurchschnittliche, B für eine durchschnittliche sowie C für eine unterdurchschnittliche Erfüllung der jeweils definierten Kriterien. Zu beachten ist: Die Bewertung A bedeutet lediglich, dass das Unternehmen in diesem Punkt besser als die meisten seiner Mitbewerber abschließt, aber nicht, dass dies absolut gesehen als gut oder auch nur akzeptabel bezeichnet werden könnte. Waren die Informationen nicht ausreichend oder nicht eindeutig, wurde keine Bewertung vorgenommen.

PVC enthalten?

Daneben wurden aktuelle Sportschuhmodelle auf den PVC-Gehalt geprüft. Hersteller, die ihre Produkte als PVC-frei darstellen, wo PVC (bzw. andere halogenierte Kohlenwasserstoffe) jedoch nachgewiesen werden konnte, wurden im entsprechenden Bereich Umwelt – Schadstoffe im Produkt abgewertet.

Aus den Einzelbewertungen wurde ein Gesamtergebnis errechnet: 2 Punkte für A, 1 Punkt für B, ansonsten 0 Punkte. Das maximal erzielbare Ergebnis beträgt somit 16 Punkte. Übertragen auf das Ethik-Rating von „Konsument“ bedeutet dies:

l

0 bis 3 Punkte

ll

4 bis 7 Punkte

lll

8 bis 11 Punkte

llll

12 bis 16 Punkte

Definitionen der Kriterien

Generell erfolgt die Bewertung in drei Stufen: A für überdurchschnittliche Erfüllung der Kriterien, B für durchschnittliche und C für unterdurchschnittliche bzw. Nichterfüllung der Kriterien. Wenn keinerlei oder widersprüchliche Informationen vorliegen, wurde keine Bewertung vorgenommen.

Im einzelnen wurden die Bewertungen wie folgt definiert:

 

UMWELT

Politik und Managementsystem

A:      Das Unternehmen verfügt über eine formale Umweltpolitik und hat ein Umweltmanagementsystem (EMAS) umgesetzt; die Einhaltung der Kriterien in den Zulieferbetrieben wird überprüft.

B:      Das Unternehmen verfügt über eine formale Umweltpolitik und hat Umweltprogramme teilweise umgesetzt.

C:      Das Unternehmen verfügt über keine formale Politik und über kein EMAS.

Verzicht auf gesundheitsschädliche Substanzen

A:      Die Produkte enthalten keine oder nur begrenzt gesundheitsschädliche Substanzen.

B:      Der Verzicht auf gesundheitsschädliche Substanzen ist in Vorbereitung.

C:      Kein Plan zum Verzicht auf gesundheitsschädliche Substanzen.

 

SOZIALES

Grundsätze, Verhaltenskodex (CoC)

A:      Das Unternehmen verpflichtet sich zur Einhaltung eines relativ strikten Verhaltenskodex (Code of Conduct), der die 8 ILO-Konventionen beinhaltet.

B:      Das Unternehmen verpflichtet sich zur Einhaltung eines eher weichen Verhaltenskodex, der die 8 ILO-Konventionen beinhaltet.

C:      Das Unternehmen verpflichtet sich nur zur Einhaltung einiger der 8 ILO-Konventionen.

 

Langfristige Beziehungen zu Zulieferbetrieben

A:      Das Unternehmen unterhält Langzeit-Verträge mit seinen Zulieferern und eine dauerhafte Präsenz im entsprechenden Land.

B:      Die Unternehmenspraxis entspricht dem üblichen Standard in diesem Industriesektor.

C:      Das Unternehmen wechselt häufig Länder und Zulieferbetriebe.

 

Kontrolle/Monitoring der Zulieferbetriebe

A:      Das Unternehmen verfügt über ein eingespieltes Monitoring-System zur Kontrolle der Einhaltung des Code of Conduct bei seinen Zulieferbetrieben und lässt dies (teilweise) auch durch unabhängige Dritte verifizieren.

B:      Das Unternehmen überprüft die Einhaltung des Code of Conduct bei seinen Zulieferbetrieben, unabhängige Kontrolle nur ansatzweise.

C:      Ein Monitoring-System ist in der Entwicklungsphase beziehungsweise es gibt keine Überprüfung der Zulieferbetriebe.

 

INFORMATIONSOFFENHEIT

Beantwortung des Fragebogens, Kooperation

A:      Das Unternehmen hat die meisten Fragen – detailliert – beantwortet.

B:      Das Unternehmen hat nur grobe Angaben zu den meisten Fragen gemacht bzw. nur einen Teil der Fragen beantwortet.

C:      Das Unternehmen hat an der Befragung nicht teilgenommen und auch keine sonstigen Informationen zur Verfügung gestellt.

 

Berichterstattung

A:      Das Unternehmen berichtet über ökologische und soziale Aspekte auf seiner Website oder durch Zusendung von Informationen auf Anfrage.

B:      Das Unternehmen berichtet teilweise über ökologische und soziale Aspekte

C:      Es werden keine oder nur sehr vage ökologische und soziale Angaben veröffentlicht.

 

Dialog mit Kritikern (Stakeholdern)

A:      Das Unternehmen antwortet auf Anfragen oder Beschuldigungen oder kooperiert mit Stakeholder-Initiativen (wie Gewerkschaften oder NGOs (Nichtregierungsorganisationen)).

B:      Das Unternehmen antwortet sporadisch oder teilweise auf Anfragen/Beschwerden und zeigt Kooperationsbereitschaft gegenüber Stakeholder-Initiativen.

C:      Keine Reaktion auf Anfragen oder Beschwerden, keine Kooperation.

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