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Scheinwerfer - Konsument 04/2001

 

Anti-Cellulite-Strumpfhose
Sanfter Druck gegen Orangenhaut

Stütz-Stumpfhosen zur Venenentlastung werden sowohl von medizinischen Firmen als auch von herkömmlichen Strumpfherstellern angeboten. Seit kurzem gibt es aber auch Strumpfhosen, die nicht nur den Beinen, sondern auch dem Po sanften Halt geben, was die Cellulite bekämpfen soll: Compressana Magic. Im oberen Teil der Strumpfhose (auch als Pants erhältlich) ist im Gewirke eine wellenförmige 3D-Struktur eingearbeitet, die schon bei kleinsten Bewegungen einen Massageeffekt hervorruft. Auf diese Weise soll Flüssigkeit abtransportiert und Fett abgebaut werden.

Angenehm zu tragen

Grundsätzlich wird die Magic-Strumpfhose auch von Medizinern für sinnvoll erachtet, schon allein wegen der entlastenden Wirkung auf die Venen. Und der sanfte Druck auf das Gewebe im oberen Bereich könnte auch die Entstehung von Cellulite verhindern. Ob sie dadurch allerdings wirklich abgebaut werden kann, wird von Hautärzten eher bezweifelt. Von den Frauen wird geschätzt, dass Magic angenehm zu tragen ist und optisch schlanker macht. Das modische Design in fünf Farben von marmor bis schwarz mag auch jüngeren Frauen das regelmäßige Tragen erleichtern.

Erhältlich in der Apotheke

Mit 316 Schilling ist die Anti-Cellulite-Strumpfhose preiswerter als viele herkömmliche Stützstrumpfhosen. Erhältlich ist Compressana Magic vor allem in Apotheken. Kurz vor der Marktreife sind übrigens Strumpfhosen, an deren Faseroberfläche Wirkstoffe gegen Cellulite aufgebracht wurden, die während des Tragens an die Haut abgegeben werden. Wunder darf man sich auch davon nicht erwarten. Hilfreich sind in jedem Fall Bewegung (zum Muskelaufbau in den Problemzonen) und gesunde Ernährung (wenig Fett, viel Obst und Gemüse). In diesem Sinne ist auch das Buch „Rezepte gegen Cellulite“ von Angelika Ilies (Verlag Graefe und Unzer, 109 Schilling) zu verstehen. Ein praktischer Ratgeber mit einfachen Gymnastikübungen und einem Wochenspeiseplan.

„Die Säulen der Gesundheit“ - Viel Philosophie, wenig Hilfe

Das Buch trägt den Titel „Die Säulen der Gesundheit – Körperintelligenz durch Bewegung, Ernährung und Entspannung“, es ist im Hugendubel-Verlag erschienen und liegt bereits in dritter Auflage vor. Die Autoren – Ruediger Dahlke, Baldur Preiml und Franz Mühlbauer – wollen damit „ansteckende Gesundheit“ verbreiten.

Doch leider ist das Buch mit philosophischen Überlegungen und esoterischem Kauderwelsch überfrachtet. Konkrete Fakten oder Anleitungen gehen darin unter, und es gibt wenige Tipps, die man nicht schon längst kennt. Auf den ersten Blick scheint vieles vernünftig: Propagiert wird leichtes körperliches Ausdauertraining im richtigen Pulsbereich, doch neben einem praktikablen Angebot guter Dehnungs- und Kraftübungen stehen überflüssige symbolische Interpretationen: So soll sich etwa in einem verkürzten Wadenmuskel die „nicht ausgelebte Emotion verhärten“.

Wasser "energetisieren"

Statt zu nachweislich wirksamen Entspannungstechniken (wie Progressive Muskelentspannung oder Autogenes Training) wird zum meditativen Weg nach innen und zu einer Augengymnastik geraten, die als risikoreich gilt. Man bezieht sich auf alternative Trends wie die Blutgruppendiät oder die chinesische Fünf-Elemente-Lehre, empfiehlt, das Bett nach der Nord-Süd-Richtung des Erdmagnetfeldes auszurichten, oder das Wasser nach Grander oder Plocher zu „energetisieren“ – alles Dinge, die sich einem wissenschaftlichen Nachweis entziehen. Die Autoren vertreten zum Teil widerlegte Theorien, etwa die von den „Schlacken“ im Körper, und ihre Ernährungsempfehlungen stimmen nicht immer mit den Standards der Ernährungsgesellschaften überein.

Buch macht Reklame für Autoren

Zwar werden Nahrungsergänzungsmittel abgelehnt, doch ein paar Seiten weiter finden sich warme Empfehlungen für Produkte wie Life Light oder Sunrider. Reklame zieht sich durch das ganze Buch; was die drei Autoren vermarkten wollen, wird propagiert: CDs, Audiokassetten, Bücher, Wasserkuren, wollene Unterwäsche und sogar eine Reinkarnationstherapie. Vor Jahren hatte Dahlke behauptet: „Jeder Versuch, gesund zu bleiben, fordert Krankheit heraus“ – nach dieser Lektüre könnte man ihm fast Recht geben.

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