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Banken: Überziehungszinsen - Satte Prozente

Die Zitrone: Die Zinsen für Sparbücher und Kredite liegen so tief wie nie. Nach wie vor geschmalzen sind jedoch die Überziehungszinsen bei Gehalts- oder Pensionskonten.

0,125 Prozent jährlich: So wenig bekommt man heutzutage bei vielen Großbanken, wenn man Geld auf ein täglich fälliges Sparbuch legt.

Zentralbank hält die Zinsen niedrig

Des Sparers Leid ist des Kreditnehmers Freud: Privatkredite sind mit ungefähr 6 Prozent derzeit wohlfeil zu haben. Hypothekarkredite kommen noch günstiger. Die Europäische Zentralbank hält die Zinsen niedrig. Der EZB-Leitzins lag zu Redaktionsschluss bei einem Prozent. Doch innerhalb dieses ausgedehnten Zinsentiefs existiert noch eine blühende Hochzinsinsel – es sind jene Zinssätze, die die Bank verlangt, wenn man sein Girokonto überzieht (Sollzinsen, Überziehungszinsen).

Zinsen in zweistelliger Höhe

Hier gibt es sie noch: Zinsen in zweistelliger Höhe, die sonst weitgehend verschwunden sind. Besonders einige Großbanken tun sich hier hervor: Happige 13,250 Prozent werden bei manchen Kontomodellen von BAWAG PSK und UniCredit Bank Austria fürs Minus am Konto fällig. Für die Banken ist das leicht verdientes Geld. Sollzinsen werden ja automatisch verrechnet. Vielen Konsumenten ist auch nicht bekannt, wie teuer sie das Überziehen kommt. Zwar können Geldinstitute die Höhe von Überziehungszinsen nicht mehr willkürlich festsetzen. Ihr Steigen und Fallen muss an einen nachvollziehbaren Index gebunden sein.

18 % überziehen ihr Konto

Problematisch ist jedoch der hohe Prozentsatz, den viele Banken auf den Indikatorwert draufschlagen. Eine Zahl zeigt die Brisanz des Problems: 18 Prozent der österreichischen Wohnbevölkerung überziehen laut einer Studie (Armutsgefährdung in Österreich, 2008) ihr Konto. So tragen jene, die ohnehin wenig haben, noch zur Finanzierung der maroden Banken bei.

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