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Die ewigen Draufzahler - "Arme" Versicherungen

"Wannst Vertrau´n hast in di selber..."

In der österreichischen Fassung eines Bob-Dylan-Songs heißt es zwar „Wannst Vertrau’n hast in di selber, dann brauchst ka Versicherung“, aber selbst die glühendsten Dylan-Verehrer müssen zugeben, dass es Ausnahmen gibt.

Der Gedanke, man könnte mit einem Unfallfahrer auf Blechfühlung gehen, der vor Selbstvertrauen strotzt und deshalb nicht versichert ist, lässt die Pflichtversicherung gleich in einem freundlicheren Licht erscheinen.Das Licht wirft freilich einen Schatten.

Die Branche weint

Zum Beispiel ist man versucht, sich beim Zahlen der Prämie ein bisschen als Schmarotzer zu fühlen, weil man weiß: Bei der Kfz-Haftpflicht zahlen die Versicherungen schwer drauf. Das weiß man, weil aus der Branche immer wieder Schmerzensschreie ertönen und von atemberaubenden Verlusten die Rede ist. Über Details sollte man als Laie lieber gar nicht nachdenken, sonst gerät man in einen geistigen Kreisverkehr, aus dem man nur mehr schwer herausfindet.

Wer ist der Schmarozer?

Also: Schuld an den Verlusten ist einerseits, dass zu viele Autofahrer im Bonus sind und nicht die volle Prämie zahlen, weil sie keine Schäden verursacht haben. Andererseits sind aber wieder die schuld, die nicht im Bonus sind, weil es bei ihnen gekracht hat und Schäden zu zahlen waren.

Unfallfreie Autofahrer sind lieber

Was also? Als mitfühlender Konsument, der sich berechtigte Sorgen macht, die Versicherungen könnten diese Draufzahlersparte eines Tages ganz hinschmeißen, bekam man durch verschiedene Rabatte wenigstens einen kleinen Hinweis: Autofahrer mit geringer Unfallneigung sind den Anstalten doch lieber als die crashfreudigen. Das erleichtert dem Bonusfahrer das Gewissen – er trägt offensichtlich die kleinere Schuld, wenn die Versicherungen weinen. Selbst wenn diese Rabatte wieder abgeschafft werden – die tröstliche Erinnerung wird bleiben.

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