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Fondsgebundene Lebensversicherungen - Ein Editorial von Veronika Kaiser

Vor zehn Jahren verkauften Versicherer viele Fondspolizzen. Von denen kommen jetzt die ersten wieder zur Auszahlung - Verluste sind nicht selten. Das kommt unter anderem von den Spesen.

Veronika Kaiser (Bild: Wilke)

Veronika Kaiser;
Chefin vom Dienst
E-Mail: Veronika Kaiser

Finanzprodukte zur privaten Altersvorsorge werden immer beliebter. Viele Österreicherinnen und Österreicher wollen ihre persönliche Zukunft nicht ausschließlich der gesetzlichen Alterspension überlassen. Relativ neu im Angebot finden sich fondsgebundene Lebensversicherungen.

Produkt mit Schattenseiten

Solche Fondspolizzen sind mittlerweile mehr gefragt als die klassische Er- und Ablebensversicherung. Aber jetzt, wo die ersten Verträge auslaufen, zeigen sich die Schattenseiten dieses Produkts. Nicht nur, dass viele Polizzen „dynamisch“, also risikoorientiert abgeschlossen wurden und die Kurse vieler Fonds jetzt tief in den roten Zahlen dahindümpeln. Auch die Kosten knabbern oft kräftig am Ertrag.

Und so kann es sein, dass mancher Anleger, der vor zehn Jahren eine Fondspolizze abgeschlossen hat, jetzt zum Vertragsende nur die Hälfte des damals investierten Betrages erhält. Und auch wenn die Laufzeit noch nicht um ist, verursachen Kontomitteilungen mit unerfreulichem Inhalt vielen Besitzern von Fondspolizzen Sorgenfalten.

Zauberwort "aussitzen"

Doch schlagend werden Fondsverluste erst dann, wenn man die Papiere wieder zu Geld macht. Das Zauberwort heißt hier aussitzen, also die Fonds weiter behalten. Wenn sich die Kurse wieder erholen, kann sich auch dieses Investment wieder ins Plus drehen. Wie Sie hier vorgehen, damit Sie Verluste möglichst „durchtauchen“, lesen Sie in unserer Titelgeschichte "Fondspolizzen".

Kinderkrankheit intransparente Spesen

Fondspolizzen wären als Vorsorgeprodukt durchaus sinnvoll, wenn sie ihre Kinderkrankheiten ablegen. Das bedeutet: geringere Spesen und eine transparentere Kostenstruktur, detaillierte Information für Kunden und vor allem nur gut performende, kostengünstige Fonds ins Portfolio. Derzeit schaut es nämlich so aus, als ob in Fondspolizzen mitunter Ladenhüter versteckt werden sollen. Die Anbieter sollten reagieren, denn Verluste wie die derzeitigen sind keine echte Empfehlung für Fondspolizzen!

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