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Geldanlagen - Auf und ab

Jubel und Trubel im Geldgeschäft. Ein satirischer Kommentar von Alois Grasböck.

Geld macht bekanntlich nicht glücklich. Kaum hat man mehr, als man braucht, fangen auch schon die Sorgen an: Was tun, damit es die Inflation nicht auffrisst, also Zinsen bringt?

Wenn man Geld hat, ist es nahe liegend, ein Geldinstitut aufzusuchen und um Rat zu fragen. Wenn Sie zum Beispiel ein Institut betreten und die Räumlichkeiten strotzen geradezu vor Werbung für gewisse Fonds – nennen wir sie Jubelfonds –, haben Sie schon einen Anhaltspunkt.

Wenn Sie ein halbes Jahr später wieder hinkommen und das Wort Jubelfonds ist dort so gut wie ausgestorben, sollten Sie sich an den Gedanken gewöhnen, dass Ihr Geld einen gewissen Schrumpfungsprozess durchgemacht hat.

Damit muss man rechnen. Die Geldvermehrung ist ein ewiges Auf und Ab, und wenn Sie ein Laie sind, hören Sie vielleicht auf Experten. Das kann dann so aussehen:

Phase eins: Praktisch die ganze Expertenwelt erklärt Ihnen, dass jeder, der sein Geld zu mickrigen Zinsen auf ein Sparbuch legt, ein Dummkopf sei. Sie hören von Finanzgenies, die über Nacht irre Gewinne gemacht haben.

Phase zwei: Sie nehmen Ihr Geld vom Sparbuch, legen es interessant an und denken dabei an Kurskurven, die steil nach oben führen.

Phase drei: Die Kurskurven zischen nach unten, Ihre Gesichtsfarbe wechselt in ein blasses Grau, und Sie hören von Finanzgenies, die plötzlich von der Staatsanwaltschaft befragt werden. Worauf die Experten erklären, mit Schwankungen müsse man immer rechnen, und im Übrigen hätten sie immer schon gesagt, dass ein Sparbuch nicht zu verachten sei.

Daraufhin dümpelt die Finanzwelt eine Zeitlang fad dahin, aber eines Tages geht es wieder aufwärts. Vielleicht nicht mit dem Jubelfonds, aber dafür strotzt das eine oder andere Geldinstitut plötzlich vor Werbung für die neuen Trubelfonds.

 Ihr Alois Grasböck 

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