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Investmentfonds im Dauertest: Europa - Passable Performance

, aktualisiert am

Aktienfonds mit Schwerpunkt Europa oder Euroland erzielten in unserem Fünf-Jahres-Vergleich zufriedenstellende Renditen, Anleihenfonds schnitten mager ab.

Für viele Fondsinteressenten ist vor allem die Region entscheidend, in die ein bestimmter Fonds investiert. Vorsichtige setzen eher auf den Kapitalmarkt vor Ort, Wagemutigere wählen einzelne Boom-Länder oder noch Exotischeres. Die Anlage in Europa- oder auch Euroland-Fonds rangiert irgendwo dazwischen: Man kann an Erfolg versprechenden Entwicklungen außerhalb Österreichs teilhaben.

Das politische und wirtschaftliche Auf und Ab hält sich dennoch in Grenzen, und ein durchorganisierter, rechtlich abgesicherter Finanzplatz wie Großbritannien, Belgien oder Ungarn vermittelt schon allein aufgrund der geografischen Nähe mehr Sicherheit als etwa die Börse in Dhaka oder Ho Chi Minh City. Die Entwicklungen und das Umfeld sind über die Medien leichter verfolgbar, der Zugriff auf das investierte Kapital erscheint rascher realisierbar.

Gute Geschäfte

Trotzdem garantiert das noch keine sicheren Gewinne. Denn auch hier gibt es große Qualitätsunterschiede zwischen den einzelnen Fonds. Im Fünf-Jahres-Vergleich lag die Performance der Aktienfonds Europa zwischen mageren 2,4 und beachtlichen 21,5 Prozent. 

Der Referenzindex MSCI Europa wies in den vergangenen fünf Jahren einen Schnitt von 13,6 Prozent pro Jahr auf, der MSCI Euroland sogar 15,4 Prozent. Mit etwas Glück – den richtigen Fonds vorausgesetzt – ließ sich also mit Europa- und Euroland-Aktienfonds durchaus gut verdienen. Weniger Geschick bewiesen die heimischen Fondsverwalter: Die drei österreichischen Aktienfonds mit Schwerpunkt Europa belegen die letzten Plätze, wobei auch hier die Performance – etwa im Vergleich zu Sparbüchern – mit mindestens 9 Prozent noch immer zufriedenstellend ausfällt. 

Keine Panikverkäufe!

Anders die Lage bei den Anleihenfonds, was nicht weiter verwundert: Steigende Zinsen haben Anleihen noch nie gutgetan. Der Referenzindex Rex-P legte im vergangenen Jahr gerade mal um 1,6 Prozent zu, und selbst diese niedrige Hürde wurde nur von 11 der 108 Fonds in unserem Langzeittest genommen. Bei der großen Mehrzahl der Europa-Anleihenfonds lag die Rendite also unter der eines Sparbuchs, 11 Fonds haben sogar an Wert verloren.

Für Aufregung auf den Kapitalmärkten sorgte zudem die Krise auf dem amerikanischen Hypothekenmarkt, wo Kredite in großem Stil in speziell strukturierte Anleihen verpackt und (unter anderem auch an europäische Anleger) weiterverkauft worden waren. Die Aus- und Nachwirkungen sind in den aktuellen Zahlen noch nicht berücksichtigt und können noch zu Veränderungen führen.

Und nicht zuletzt sorgte der Wirbel um die Immobilienaktien Meinl European Land (MEL) für gehörige Verunsicherung. Offenbar war vielen Anlegern das Risiko nicht bewusst. Möglicherweise muss ein Berater, der nicht ordnungsgemäß informiert hat, dafür haften. Bei allen Turbulenzen gilt: Wenn Sie bereits Europa-Fonds besitzen, sollten Sie jetzt eher nicht verkaufen, denn dann würden eventuelle Buchverluste realisiert. Kurstiefs auszusitzen ist meist lohnender.

Meinl-Fonds: Business as usual

Zu Meinl European Land finden Sie Informationen wenn Sie in die Suche rechts oben MEL eingeben - oder Sie lesen das Editorial der Ausgabe 11/2007 zu [ MEL: Meinl European Land ].

Aus aktuellem Anlass auch ein Blick auf die Fondsprodukte aus dem Hause Meinl, die in unserem Langzeittest laufen: Das Performance-Ergebnis reicht von stark überdurchschnittlich bis stark unterdurchschnittlich.

  • Stark überdurchschnittlich : Meinl Capitol 1, Springer European Plus, Meinl Exclusive World Bonds& Properties und Meinl Capital Invest) - Das heißt: Diese Fonds sind ertragreicher und stabiler in der Performance als der Durchschnitt aller anderen Fonds in der jeweiligen Bewertungskategorie.
  • überdurchschnittlich: Meinl Exclusive World Equities
  • durchschnittlich: Meinl Liquid, Meinl Core Europe, Meinl Abfertigungsfonds und Meinl Japan Trend
  • stark unterdurchschnittlich: Pens Absolute

Ein insofern typisches Ergebnis, als praktisch jede Fondsgesellschaft besser und schlechter bewertete Fonds laufen hat. Anders als bei den MEL-Aktien handelt es sich hier um „echte“ österreichische Fonds – was aber
auch keine Garantie auf sichere Gewinne ist.

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