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Lebensversicherungen - Gefesselt

, aktualisiert am

Eine fondsgebundene Lebensversicherung bedeutet eine Entscheidung für viele Jahre. Oft wird bei Vertragsabschluss verschleiert, dass ein frühzeitiger Ausstieg Verluste bringt.

Bitte, wieso nur so wenig? Herr Swoboda (Name von der Redaktion geändert) war empört. Vor zwei Jahren hatte er bei einem Freund eine fondsgebundene Lebensversicherung abgeschlossen. Der arbeitete nebenberuflich für einen Finanzdienstleister, einen Strukturvertrieb mit drei Buchstaben, und hatte ihm diese angeblich ertragreiche und risikolose Anlage empfohlen. Nur zwei Jahre lang müsse er Zahlungen leisten, dann könne das Kapital allein arbeiten. Ausstieg sei jederzeit möglich. Doch nun stellt sich heraus: Herr Swoboda hat einen Vertrag mit 40 Jahren Laufzeit abgeschlossen. Und nach zwei Jahren ist wesentlich weniger auf  seinem Konto, als er eingezahlt hat. Daran ist nicht nur die Börsenflaute schuld, sondern auch die Provision für seinen Freund. Ein guter Teil der Einzahlungen ging dafür drauf und schmälert den Ertrag. Zwar gleicht sich dies später wieder aus, wenn die Fonds an Wert gewinnen, aber in den Anfangsjahren ist ein Ausstieg nur mit schweren Verlusten möglich. Doch das wird gerne verschwiegen. In letzter Zeit setzen Strukturvertriebe wieder massiv auf fondsgebundene Lebensversicherungen, vor allem mit dem – falschen! – Argument, dass man  „ja eh jederzeit aussteigen“ kann. Zudem sind fondsgebundene Lebensversicherungen spekulative Produkte und keine verlässliche Kapitalanlage. Vor Abschluss jeder Lebensversicherung sollte man daher den Vertrag genau lesen und eventuell von einem zweiten Experten prüfen lassen. Und wer schon eine „Fondsgebundene“ besitzt: Fonds sollte man nicht verkaufen, wenn sie so wenig wert sind wie derzeit. Da heißt es: Bitte warten – auf bessere Zeiten.

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