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Studentenkonten - Bonus mit Ablaufdaum

  • Wer studiert, erhält günstige Konto-Konditionen
  • Günstig heißt nicht immer gratis
  • Es gibt unterschiedliche Altersgrenzen

Emsig umworben

Obwohl mit Studenten vorerst noch nicht das wirklich große Geschäft zu machen ist, von Geldinstituten werden sie emsig umworben. Schließlich zählen sie zu den potenziell finanzkräftigen Klienten von morgen. Und wer hier zu Lande einmal bei einer Bank Kunde geworden ist, bleibt ihr meistens lange treu. Studentenkonten mit günstigen Einsteiger-Konditionen gibt es daher bei fast allen Geldinstituten.

Intensives Onlinebanking

Wir haben die Nutzung dieser Konten in einem vereinfachten Modell simuliert und dabei intensives Onlinebanking und die häufige Verwendung der Bankomatkarte vorausgesetzt. Ergebnis: Die Konto-Konditionen unterscheiden sich zum Teil wesentlich voneinander. Bei den meisten Studentenkonten waren sämtliche, bei einigen aber nur eine bestimmte Anzahl von Transaktionen gratis – was über diese Freibuchungen hinausgeht, muss bezahlt werden. Das kann bei intensiver Kontonutzung bei BKS, Oberbank und Volksbank Wien teuer werden. Bei P.S.K. und Hypo NÖ sind Buchungen zwar grundsätzlich kostenfrei, Schalterüberweisungen aber nicht. BA-CA und easy bank bieten zusätzlich Pakete für Studenten mit umfangreicheren Leistungen.

Was heißt da „kostenlos“?

Kontoführung, Bankomatkarte, der Zugang zu Onlinebanking – all das gibt es nur bei manchen Banken für Studenten gratis und in Kombination mit unbegrenzten Freibuchungen lediglich bei Bawag, Erste Bank und der Tiroler Sparkasse. Die easy bank macht dafür ein ständiges Guthaben von 350 Euro zur Bedingung.

Bareinzahlung kostet überall

Einige wenige komplett kostenfreie Konten also? Nicht ganz, denn bestimmte Transaktionen wie Bareinzahlung von Erlagscheinen, die Änderung von Dauer- oder Abbuchungsaufträgen, Auslandsüberweisungen, die Zusendung von Kontoauszügen, die Nichtdurchführung eines Dauerauftrages mangels Deckung und letztendlich die Auflösung des Kontos gibt es selbst bei an sich kostenfreien Konten nicht unbedingt umsonst.

Sparda-Banken sind kostengünstig  

Die Sparda-Banken (Linz, Villach/Innsbruck) gehören zu den wenigen Geldinstituten ohne spezielles Studentenprodukt. Doch die „normalen“ Kontopakete sind kostengünstig und mit Studentenkonten durchaus vergleichbar.

Hohe Überziehungszinsen

Ins Minus sollten Sie freilich bei keinem Konto geraten: Überziehungszinsen werden immer verrechnet, und darüber hinaus können nun Kontoführungsgebühren fällig oder erhöht werden. Die Überziehungszinssätze sind bei Studentenkonten im Allgemeinen zwar niedriger als bei Gehaltskonten, doch höher als Kreditzinssätze sind sie allemal. Bis zu 9,875 Prozent jährlich schlägt sich die Überziehung eines Studentenkontos zu Buche, bei den Sparda-Instituten bis zu 13,00 Prozent. Da heißt es verhandeln!

Zusätzliche Strafzinsen

Wer über den gewährten Kontorahmen hinaus überzieht, muss oft zusätzlich Strafzinsen zahlen. Klären Sie daher die Höhe von Überziehungsrahmen und -zinssatz ab, bevor Sie sich für ein bestimmtes Konto entscheiden.

Ein Vergleich lohnt sich natürlich auch bei den Guthaben-Zinsen.

Von Extras nicht blenden lassen

Kostenlose oder günstige Versicherungen, Ermäßigungen für Seminare und Prüfungsvorbereitungskurse, verbilligte Karten für Konzerte, Kino, Schilifte… etliche Banken garnieren Studentenkonten mit Zusatzleistungen und Clubangeboten. Die Ermäßigungen können durchaus eventuelle durch ein Konto anfallende Spesen wettmachen. Aber auch verbilligte Konzertkarten oder Seminare wollen erst einmal bezahlt sein.

Bis 35 bei PSK

Der ewige Student, ihn mag es vielleicht einmal gegeben haben, doch das Studentenkonto auf ewig gibt es nirgendwo. Wer erst spät mit dem Studium beginnt, erkundigt sich bei den Banken besser nach Altersgrenzen. Denn ab Überschreiten eines bestimmten Höchstalters (meistens 27 oder 30 Jahre, bei der P.S.K. 35 Jahre) ist es mit den attraktiven Studentenkonditionen vorbei – die Konten werden umgestellt. Manche Geldinstitute sind allerdings kulant: So können bei der Oberbank und der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien unter bestimmten Voraussetzungen auch nach Überschreiten der Altersgrenze Studentenkonten geführt werden.

Was bieten andere Banken?

Ebenfalls aus und vorbei mit den günstigen Konditionen ist es natürlich mit Studienabschluss. Nun sollten Sie sich wieder kundig machen: Welche Bedingungen gelten bei Ihrer Bank für „normale“ Girokonten? Vielleicht hat ein anderes Institut ein für Sie passenderes Angebot! Für die Auflösung eines Kontos müssen Sie zwar üblicherweise zahlen, doch ein Bankwechsel kann sich trotzdem rentieren.

Zweitkonto auflösen

Und das Zweitkonto, das einst nur deswegen eröffnet wurde, um den heiß begehrten Festivalpass billiger zu bekommen, ist spätestens jetzt ebenfalls aufzulösen. Denn Kontoführungsgebühren fallen auch bei nicht benutzten Girokonten an. Ob von der damaligen Ermäßigung nach Abzug allfälliger Kontoschließungsgebühren noch etwas bleibt?

Welches Konto passt?

Welches Konto am besten geeignet ist, hängt in erster Linie von den eigenen Bedürfnissen ab. Banken mit Filialen am Wohn- und Studienort werden wohl von vornherein in die engere Auswahl kommen.

Im Kontopaket sollten sämtliche Leistungen inkludiert sein, die Sie brauchen, und nichts, das Sie nicht nutzen werden, aber trotzdem bezahlen müssen. Die Inanspruchnahme nicht inkludierter Leistungen kann letztendlich sehr teuer kommen.

Kompetent mit Konsument

  • Ganz gratis ist keines. Gängige Transaktionen, Kontoführung, Bankomatkarte, der Zugang zu Onlinebanking sind bei manchen Studentenkonten kostenlos. Trotzdem können auch bei diesen Konten Kosten für spezielle Leistungen anfallen.
  • Sparen ist möglich. Bei Banken mit beschränkten Freibuchungen: Automatisierte und elektronische Ein- und Auszahlungen sind billiger als Überweisungen oder Bargeschäfte am Schalter.
  • Überlegt nutzen. Behebungslimit für Bankomatkarte festlegen. Bankomatkarte (allenthalben Kreditkarte) im Rahmen des finanziell Möglichen verwenden. Kontoüberziehen ist teuer.

So haben wir getestet

Unser Kontomodell bildet das Nutzerverhalten von Studenten (viele elektronische und automatisierte Transaktionen) ab: 230 Transaktionen jährlich, 20 Gutschriften, 24 Dauer- und 12 Einzugsaufträge, 12 Überweisungen per SB-Box, 18 Online-Überweisungen, 72 Bankomat-Behebungen und 72 POS-Zahlungen. Die umsatzunabhängigen Kosten enthalten: Kontoführung, Zugang für Online-Banking und Bankomatkarte. Werden für letztere Spesen verrechnet, ist sie zu Beginn (1 oder 2 Jahre) zumeist gratis. Dies wurde im Modell nicht berücksichtigt.

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