Wüstenrot: Bausparvertrag - Böses Erwachen

8.7.2008 , aktualisiert am 21.7.2008

Geld + Recht Sparbuch

Erfahrungen eines Konsument-Lesers.

Großtante verstorben

Meine Großtante war aufgrund eines Schlaganfalls in Vollpflege in einem Heim untergebracht. Als Verwalter ihrer Finanzen habe ich den laufenden Wüstenrot-Bausparvertrag (bereits im 5. Jahr) weiterhin einbezahlt.

Im Frühjahr dieses Jahres verstarb meine Großtante und im Zuge der Nachlassabwicklung wurde der Bausparvertrag an mich zur Begleichung der Todfallkosten freigegeben.

Verwaltungskosten abgezogen

Der Wüstenrot-Bausparer war zu diesem Zeitpunkt 5 Jahre und 2 Monate einbezahlt worden. Da kein weiterer Nachlass zur Deckung der Begräbniskosten zur Verfügung stand, mussten diese mit dem Bausparvertrag abgedeckt werden.

Nach Stornierung und der Bitte auf Verzicht des Verwaltungskostenbeitrags über 75,58 € folgte eine Abrechnung, in der der Verwaltungskostenbeitrag über 75,58 € und eine Zinsrückrechnung über 117 € abgezogen worden ist. Dies machte mich stutzig und ich prüfte die Klauseln in anderen Bausparverträgen. Hier wird bei Stornierungen nach Ableben weder ein Verwaltungskostenbeitrag noch eine Zinsrückrechnung vorgenommen.

Kulanz nur auf dem Papier

Also bei jedem anderen Bausparunternehmen wäre der Ertrag um 192 € höher gewesen. Ich ersuchte in einem Schreiben an Wüstenrot um Kulanz und Rückerstattung dieser bei anderen Bauspar-Unternehmen nicht üblichen Kostenabzüge.

Schriftlich wurde mir in Kulanz der Verwaltungskostenbeitrag erstattet, nach einem persönlichen Telefonat wurde ich jedoch nur noch auf die Geschäftsbedingungen hingewiesen, die bereits erstattete Kulanz, und mehr würde diesbezüglich nicht mehr möglich sein, auch wenn meine Großtante schon über 25 Jahre treuer Wüstenrot-Kunde gewesen sei.

Auf Ertrag bei vorzeitigem Ableben achten

Meine Empfehlung ist also, bei Bausparunternehmen nicht nur den Ertrag nach 6 Jahren zu betrachten, sondern auch den Ertrag nach vorzeitigem Ableben! Wüstenrot ist da für ältere Leute sicherlich nicht der richtige Partner – im o.g. Fall hätte ein Sparbuch mehr Ertrag gebracht.

Günther Vonjahr
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