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Aphten - Wunden im Mund - Kleine lästige Entzündungen

Gegen die kleinen, schmerzhaften Wunden an der Mundschleimhaut, die Aphten genannt werden, gibt es noch kein Heilmittel. Aber sie verabschieden sich von selbst wieder.

Klein, rund, schmerzhaft

Sie kennen die lästigen kleinen Entzündungsstellen im Mund, die arg schmerzen? Nahezu jeder hat irgendwann im Leben einmal Aphten: schmerzhafte, linsengroße, weiße Flecken oder gar Kavernen mit rotem Rand, die weit mehr schmerzen, als man von so kleinen Wunden glauben möchte. Meist bilden sie sich auf weichem Gewebe, also an der Innenseite der Lippen und Wangen, auf der Zunge oder auf dem weichen Gaumen, selten im Rachen.

Auch in Gruppen

Oft treten sie in Grüppchen zu zweit oder dritt auf, verschwinden aber meist nach etwa zehn Tagen von selbst. Seltener sind Exemplare, die groß wie eine Münze werden und unregelmäßig geformt sein können. Sie sind besonders schmerzhaft, eventuell von Fieber und einer Schwellung der Lymphdrüsen am Hals begleitet. Oft brauchen sie mehrere Wochen um abzuheilen und hinterlassen auch Narben.

Manche werden häufig geplagt

Manche Menschen bekommen ein paar Aphten – und dann bleiben sie jahrelang verschont. Bei anderen bricht die Plage immer und immer wieder aus. Wodurch diese Entzündungen verursacht werden, weiß man noch nicht so recht. Bei den großen Aphten werden Viren als Auslöser vermutet, bei den kleinen werden ernährungsbedingte Faktoren diskutiert; möglicherweise wird die Aphtenbildung durch Hormone und bestimmte Nahrungsmittel sowie Eisen- und Vitamin-B12-Mangel begünstigt. Jedenfalls spielt Stress eine Rolle – beispielsweise bekommt man solche Schmerzstellen ausgerechnet vor einer wichtigen Prüfung oder in Zeiten, da man sich rundum nicht wohl fühlt oder Probleme wälzt.

Nach zwei Wochen zum Arzt

Klingen die Entzündungen nicht nach zwei Wochen ab, sollte ein Arzt oder ein Zahnarzt aufgesucht werden. Es könnte sein, dass eine Krankheit dahinter steckt, dass vorstehende Ränder von Zahnfüllungen die Mundschleimhaut verletzen oder die Prothese nicht gut sitzt – und das muss vom Arzt unbedingt abgeklärt beziehungsweise verbessert werden.

Verhalten: nichts Heißes, nichts Scharfes 

Die Schmerzen verschlimmern sich durch heiße, scharfkantige oder stark gewürzte Speisen; also: nur lauwarme Gerichte und Getränke einnehmen. Sollte es sich tatsächlich um eine Virusinfektion handeln, besteht Ansteckungsgefahr. Demnach ist zur Sicherheit Küssen verboten.

Hausmittel Ingwer

Wenn Sie Ingwer mögen, kauen Sie ein Stück einer frischen Ingwerwurzel. Versuchen Sie es mit einem so genannten Höllenstift aus der Apotheke, mit dem sie die Entzündungsstellen betupfen. Durch die leichte Ätzung entsteht eine dünne Haut auf der Aphte, und das hemmt den Schmerz. Einen ähnlichen Effekt erreicht man mit reinem Alkohol. Eine Wirksamkeit von Pflanzenmitteln ist nicht belegt.

Arzneimittel lindern nur

Die Behandlung besteht darin, die Schmerzen zu lindern, bis die Entzündungen von selbst heilen. Der Arzt wird ein die Schleimhaut anästhesierendes Mittel oder eine Glukokortikoid-Haftsalbe verschreiben, die auf die entzündeten Stellen aufgetupft wird. Das hilft für einige Minuten und macht das Essen weniger schmerzhaft, beeinträchtigt aber den Geschmackssinn. Eine Mundspülung mit Chlorhexidin oder einprozentiger Tetrazyklinlösung aus der Apotheke kann dies ergänzen und bei den ersten Anzeichen wiederkehrender Aphten auch zur Vorbeugung benützt werden.

Wann zum Arzt?

  • Wenn die entzündeten Schleimhautstellen stark schmerzen.
  • Wenn sie nach zwei Wochen nicht verheilt sind.

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