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Gesund leben - Hörverlust

, aktualisiert am

Der Lärmpegel steigt ständig: Im Verkehr und beim Vergnügen, bei der Arbeit und in der Freizeit, permanent sind wir einer akustischen Umweltverschmutzung ausgesetzt. Kein Wunder, dass immer mehr Menschen schlecht hören.

Lärm ist, was die anderen machen: Während Unbeteiligte darunter leiden, löst das Dröhnen des Motorrads beim Fahrer Glücksgefühle aus, törnt das Wummern der Boxen die Discobesucher an. Die Folgen vom Über-Schall sind jedoch für alle gleich: Je länger Lärm einwirkt und je höher die Lärmspitzen sind, umso nachhaltiger werden die Sinneshärchen im Innenohr geschädigt. Wenn sie zerstört sind, kommt es zu einem unwiederbringlichen Hörverlust. Zwar gibt es für den Arbeitsbereich strenge Lärmschutzverordnungen, doch das Tragen von Gehörschutz wird häufig als unbequem oder peinlich empfunden und zu oft vermieden: Noch immer führt Schwerhörigkeit die Liste der Berufskrankheiten an.

Mit dem Alter kommt der Hörverlust

Lange unbemerkt, nützt sich das alternde Ohr ab: Während mit 50 noch neun von zehn Personen über ein normales Hörvermögen verfügen, ist es nach dem 70. Lebensjahr bei jedem dritten Menschen beeinträchtigt. Meist werden die hohen Töne nicht mehr erfasst, was zu Verständigungsproblemen führt: Einzelne Wörter oder die Bedeutung des Gesagten werden nicht mehr verstanden. Schwerhörige werden unsicher, ziehen sich zurück und vereinsamen.

Auch Kinder von Hörproblemen betroffen

Eine deutsche Studie ermittelte bei jedem vierten Jugendlichen bereits bedenkliche Hörschäden. Jedes zweite Kind ist von zeitweiligen Hörproblemen betroffen. Bei Kleinkindern ist dies häufig auf so genannte Polypen (Adenoide) zurückzuführen. Oft merkt man erst spät, wenn die Kinder beispielsweise in der Schule nicht gut mitkommen oder eine schlechte Aussprache haben, dass sie schlecht hören. In Hinblick auf die Entwicklung ihres Kindes sollten Eltern solche Symptome immer ernst nehmen, um einen dauerhaften Hörverlust und die Beeinträchtigung der Sprachentwicklung zu vermeiden. Eines von 1000 Kindern in Österreich kommt mit einer Hörminderung zur Welt, und verschiedene Krankheiten können später noch das Gehör beeinträchtigen. Bei Verdacht also zum Hörtest!

Vorbeugung

Die banalste und häufigste Ursache vermeintlicher Hörminderung aber ist ein Pfropf aus Ohrenschmalz. Also: unbedingt vom Arzt ins Ohr hineinschauen lassen. Nicht mit Wattestäbchen hantieren, damit stopft man sich das Ohrenschmalz förmlich hinein!

Schützen Sie sich

Schützen Sie sich vor Lärm: Es gibt Gehörschutz für den Alltag – und für den ungestörten Schlaf – in Standardausführung und individuell angefertigt. Nehmen Sie die Arbeitsschutzgesetze ernst, und tragen Sie den vorgeschriebenen Gehörschutz am Arbeitsplatz. Stressgeplagte sollten dafür sorgen, dass sie nicht mehr „so viel um die Ohren“ haben. Von Kindern sollte man Spielzeug, das lauten Krach von sich gibt, fern halten. Jugendliche, die Lust an lauter Musik haben, sollten ihren Ohren zwischendurch wenigstens ausreichend lange Ruhepausen gönnen.

Behandlung

Abgestorbene Haarzellen wachsen nicht nach, deshalb lässt sich Lärmschwerhörigkeit nicht ursächlich behandeln. Moderne Hörgeräte können jedoch helfen, den Hörverlust bis zu einem gewissen Grad auszugleichen. Der Arzt prüft, ob ein Hörgerät infrage kommt, und wird es verschreiben. Der Hörgeräte-Akustiker ist für die Auswahl und Anpassung des Gerätes zuständig und wird bei der Handhabung und beim Hörtraining beraten. Geben Sie bei Anfangsschwierigkeiten nicht auf: Von alleine wird das Hören nicht besser, eher schlechter.

  • Wenn das Baby auf laute Geräusche nicht mit einer Kopfdrehung  reagiert.
  • Wenn beim Kind Sprach- oder Schulprobleme auftauchen.
  • Wenn man Gesagtes bei Hintergrundgeräuschen nicht versteht.
  • Sofort, wenn man auf einem oder beiden Ohren plötzlich nichts mehr hört.

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