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Hängelider - Herabhängende Augenlider

Schwer und müde fühlen sich die Augenlider an, der Blick ist eingeschränkt – was tun?

Künstliches Licht ermüdet Augen

Wenn wir in der dunklen Jahreszeit bei künstlichem Licht arbeiten, werden die Augen rascher müde – Zeit, sie zu schließen, eine feuchte Packung aufzulegen und zu ruhen.

Oft liegt es aber auch an der Nebenwirkung von Medikamenten, dass die Lider schwer werden, zum Beispiel bei Schlaf- und Beruhigungsmitteln, Glukokortikoiden, Sympatholytika, Digitalis und auch Krebsmitteln.

Häufigste Ursache: Altern

Am häufigsten ist jedoch das Altern Ursache für eine Ermüdung des Gewebes, sodass sich „Hängelider“ (Blepharochalasis) ausbilden. Dabei steht die Lidkante auf normaler Höhe, aber die Haut liegt auf den Wimpern auf und hängt seitlich vor. Dadurch entsteht ein müder Gesichtsausdruck; im Extremfall ist das Sehen auf der Seite eingeschränkt, sodass etwa das Rückwärts-Einparken des Autos kaum noch möglich ist.

Geradeausblick oft nicht möglich

Sehr selten sind tief herunterhängende Lider, bei denen auch die Lidkanten zu niedrig stehen (Ptosis). Dabei handelt es sich um eine Krankheit – im Extremfall ist der Geradeausblick verhindert. Ist der Sympathicus-Nerv gelähmt oder der Lidhebermuskel erschlafft, hängt das Oberlid nur leicht herab. Wenn der Nerv gelähmt ist, der den Lidhebermuskel versorgt, kommt es zum vollständigen Herabhängen und in der Folge zum Schielen.

Gelegentlich ist ein Herabhängen eines, seltener beider Lider angeboren. Meist sind die zentralen Bereiche des Lidhebermuskels geschädigt. Betroffene Kinder versuchen, mit Stirnrunzeln die Oberlider hochzuziehen, oder sie heben den Kopf, um unter dem herabhängenden Lid vorzuschauen.

Augen vor UV-Strahlen schützen

Wind, Kälte und UV-Strahlen belasten die elastischen Fasern der dünnen Lidhaut und lassen sie erschlaffen; deshalb ist es wichtig, die Augenpartie regelmäßig einzucremen und die Augen mit einer guten Sonnenbrille vor UV-Strahlen zu schützen.

Sind Medikamente die Ursache des Problems, sollte man mit dem Arzt besprechen, ob man auf andere Mittel umsteigen kann.

Operation nicht immer zufriedenstellend

Stören die herabhängenden Augenlider das Wohlbefinden, führen sie zu Kopfschmerzen oder beeinträchtigen sie das Gesichtsfeld dauerhaft, sollte eine Operation erwogen werden. Sie kann in örtlicher Betäubung, ambulant oder stationär erfolgen. Wichtig ist, einen erfahrenen Chirurgen zu wählen. Es wird nur ein Teil der Lidhaut, eventuell auch darunterliegendes Fett und Muskelgewebe entfernt beziehungsweise der Ansatz des Lidhebermuskels rekonstruiert. Die Fäden werden nach einer Woche gezogen. Bei medizinischer Indikation bezahlen die Krankenkassen den Eingriff. Nicht immer – je nach Ursache – fällt das Ergebnis einer Ptosis-Operation befriedigend aus.

Ist das Sehen nicht beeinträchtigt, handelt es sich eigentlich um eine kosmetische Korrektur. Der Übergang zwischen einer Schönheitsoperation und einer medizinisch gebotenen Operation ist allerdings fließend.

Kinder: gutes Sehen gefährdet

Ptosis bei Kindern: Bedeckt das Lid die Pupille, besteht die Gefahr, dass sich das beidseitige Sehen nicht ausbildet, und/oder dass ein Auge sehschwach wird. In diesem Fall muss so bald wie möglich operiert werden. Nur wenn sich das Sehvermögen normal entwickeln kann, ist es möglich, mit der Operation zu warten, bis das Kind in die Schule kommt. Möglicherweise kann in dieser Zeit noch eine Besserung eintreten. Wird die Operation rechtzeitig und von erfahrenen Augenchirurgen durchgeführt, sind die Heilungschancen gut.

Ärztliche Beratung: Dr. Erika Trappl

Wann zum Augenarzt?

  • Wenn der Geradeaus- und/oder der Blick zur Seite beeinträchtigt ist.
  • Wenn beim Kind ein herabhängendes Oberlid auffällt.

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