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Medikamente: Adolorin und Tantum verde - Schmerzlinderung

Unsere Testrubrik "Nebenwirkungen" nimmt rezeptfreie Medikamente unter die Lupe, Medikamente, die häufig nachgefragt oder stark beworben werden. – Diesmal: Adolorin Schmerztabletten und Tantum verde Pastillen.

Hier in "Konsument" 3/2009

  • Adolorin-Schmerztabletten
  • Tatum-verde-Pastillen

Stichworte: Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Rheuma- und Muskelschmerzen, Menstruationsbeschwerden, Fieber, Erkältung Grippe, Halsschmerzen, Halsentzündungen, Erkältung, Parazetamol

Die Bewertung nahm ein Expertengremium von anerkannten Medizinern und Wissenschaftlern vor. Als Grundlage dienten klinische Studien. Die Eignung der jeweiligen Präparate wurde für die Indikation bewertet, die der Hersteller angibt. Die Informationen stammen aus unserem Ratgeber [ " Medikamente " ]. Die [ Methoden  ] erfolgt in Zusammenarbeit mit der Stiftung Warentest und basiert auf vier Stufen:

  • Geeignet
  • Auch geeignet
  • Mit Einschränkungen geeignet
  • Wenig geeignet

Adolorin Schmerztabletten

Testurteil: Wenig geeignet bei leichten bis mäßig starken Schmerzen und Fieber. Nicht sinnvolle Kombination. Der Wirkstoff Propyphenazon ist schlecht untersucht, es stehen geeignete Alternativen zur Verfügung. Koffein wird schnell ins Blut aufgenommen und gelangt ins zentrale Nervensystem, belebt, steigert die Aufmerksamkeit und regt die Atmung an. Die belebende Wirkung kann dazu verleiten, das Mittel öfter und länger einzunehmen als empfohlen. Geeignete Mittel mit nur einem Schmerzwirkstoff sind vorzuziehen. 

Präparat: Adolorin Schmerztabletten, 10 Stück

Wirkstoffe: Propyphenazon, Parazetamol, Koffein

Preis: € 2,55 Anwendung: Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre nehmen bei Bedarf mit etwas Flüssigkeit eine Tablette ein (jedoch höchstens 3,5 Tabletten pro Tag. Nicht länger als 10 Tage hintereinander einnehmen.Adolorin Schmerztabletten (Foto: VKI)

Gegenanzeigen, Wechsel- und Nebenwirkungen: Bei Einnahme über sehr lange Zeit lässt die erwünschte Wirkung nach. Bei Einnahme einer die Höchstdosis überschreitenden Menge können Entzugskopfschmerzen auftreten. Das Risiko von Nebenwirkungen (vor allem Schäden an Nieren und Leber) steigt. Bei gestörter Leberfunktion kann Parazetamol stärker wirken, eine ungefährliche Dosis kann dann zu Vergiftungserscheinungen führen. Bei Schilddrüsenüberfunktion kann das Mittel schwächer wirken. Nicht eingenommen werden darf Adolorin bei Herzrhythmusstörungen, bei denen das Herz sehr schnell schlägt, Leberzirrhose, Überfunktion der Schilddrüse oder Angsterkrankungen. Bei Einnahme der „Pille“, von Cimetidin (bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren) oder Gyrasehemmern (bei Infektionen) kann Koffein länger wirken. Durch Koffein kann Theophyllin (bei Asthma) länger wirken. Schilddrüsenhormone und Substanzen, die anregend wirken, z.B. Ephedrin (in Erkältungsmitteln), verstärken die Wirkung von Koffein auf das Herz.

Kinder und Schwangerschaft: Kinder unter 14 Jahren, Schwangere und stillende Frauen sollten das Mittel nicht einnehmen

Tantum verde Pastillen

Testurteil: Mit Einschränkung geeignet bei Mundschleimhaut-und Zahnfleischentzündungen, weil es andere Mittel mit weniger unerwünschten Wirkungen gibt. Benzydamin wirkt schmerzstillend, entzündungshemmend und leicht betäubend. Die therapeutische Wirksamkeit ist belegt. Trotzdem gilt das Mittel wegen seiner möglichen unerwünschten Wirkungen nur als „mit Einschränkung geeignet“. Tantum verde Pastillen (Foto: VKI) 

Präparat: Tantum verde Pastillen, 20 Stück Wirkstoff: Benzydaminhydrochlorid Preis: € 5,30 Anwendung: Es sollten nicht mehr als drei Tabletten täglich gelutscht werden, das Präparat sollte nicht länger als sieben Tage angewendet werden. Wenn die Beschwerden nach drei Tagen nicht deutlich nachlassen, sollte erneut ein Arzt aufgesucht werden.

Gegenanzeigen, Wechsel- und Nebenwirkungen: Der Wirkstoff kann auf der Mundschleimhaut etwas brennen, außerdem kann er Aufstoßen, Übelkeit oder Erbrechen auslösen. Wenn die Haut sich verstärkt rötet und juckt, liegt vermutlich eine Allergie gegen das Mittelvor. Bei derartigen Hauterscheinungen sollte ein Arzt aufgesucht werden. Treten starker Juckreiz, Hautausschlag und zusätzlich Herzrasen, Atemnot, Schwäche und Schwindel auf, muss die Anwendung sofort abgebrochen und unverzüglich ein Notarzt gerufen werden, weil es sich um eine lebensbedrohliche Allergie handeln kann.

Kleinkinder, Säuglinge, Schwangerschaft: Bei den Lutschtabletten muss darauf geachtet werden, dass Kinder nicht mehr davon einnehmen als empfohlen.

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