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Medikamente: Fenistil und Hirudoid Gel - Juckreiz und Venenerkrankungen

, aktualisiert am

Unsere Testrubrik "Nebenwirkungen" nimmt rezeptfreie Medikamente unter die Lupe, Medikamente, die häufig nachgefragt oder stark beworben werden. – Diesmal: Fenistil und Hirudoid Gel.

Hier in "Konsument" 7/2008

  • Fenistil Gel
  • Hirudoid Gel

Stichworte: Juckreiz, Ekzem und allergische Hauterkrankungen, Insektenstiche, Sonnenbrand, Wirkstoff Dimetinden; Venenerkrankungen, Blutgerinnung, Kompressionsstrümpfe, Wirkstoff Mucopolysaccharidpolyschwefelsäureester

Die Bewertung nahm ein Expertengremium von anerkannten Medizinern und Wissenschaftlern vor. Als Grundlage dienten klinische Studien. Die Eignung der jeweiligen Präparate wurde für die Indikation bewertet, die der Hersteller angibt. Die Infos stammen aus unserem Ratgeber " Medikamente ". Die Bewertung erfolgt in Zusammenarbeit mit der Stiftung Warentest und basiert auf vier Stufen:

  • Geeignet
  • Auch geeignet
  • Mit Einschränkungen geeignet
  • Wenig geeignet

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Fenistil Gel

Wenig geeignet bei Juckreiz, Ekzem und allergischen Hauterkrankungen. Die therapeutische Wirksamkeit ist nicht ausreichend nachgewiesen; der Wirkstoff kann selbst Allergien auslösen.

Wenig geeignet bei Insektenstichen, weil die therapeutische Wirksamkeit nicht ausreichend nachgewiesen ist. Das Gel wirkt kühlend und lindert den Juckreiz.

Wenig geeignet bei Sonnenbrand, weil der Wirkstoff allergisierend wirken kann und die therapeutische Wirksamkeit nicht ausreichend nachgewiesen ist. Das Gel hat einen kühlenden Effekt. Antihistaminika sind chemisch ähnlich aufgebaut wie das körpereigene Hormon Histamin, das freigesetzt wird, wenn der Körper mit einer Substanz in Berührung kommt, die er nicht verträgt. Der Überschuss an Histaminen führt zu Entzündung, Juckreiz und Ekzemen. Antihistaminika besetzen die Bindestellen für Histamin im Gewebe und blockieren die Unverträglichkeitsreaktion.

Bei allergischen Hauterkrankungen gelingt dies allerdings nur, wenn die Mittel als Tabletten eingenommen werden. Äußerlich aufzutragende Antihistaminika dringen nicht schnell und tief genug in die Haut ein. Eine Juckreizlinderung beruht lediglich auf dem Kühleffekt des Gels. Dies gilt auch bei Juckreiz, der durch Insektenstiche ausgelöst wird, sowie bei Sonnenbrand. Da Fenistil Gel bei großflächiger Anwendung zudem leicht Allergien auslösen kann, ist es auch zur Behandlung von Sonnenbrand wenig geeignet.

  • Präparat:  Fenistil Gel
  • Wirkstoff:  Dimetinden
  • Preis:  € 3,35

Anwendung : Gemäß Gebrauchsinformation Gel nach Bedarf auf die betroffenen Hautstellen auftragen. Die Wirkung soll innerhalb einer halben Stunde einsetzen. Darf am Auge, in Augennähe oder in der Umgebung von Schleimhäuten sowie auf entzündete, nässende und offene Hautstellen oder Blasen nicht aufgetragen werden.

Gegenanzeigen, Wechsel- und Nebenwirkungen : Das Präparat enthält als Konservierungsmittel Parabene. Dadurch können unter anderem Allergien ausgelöst werden. Bei bekannter Allergie dagegen darf Fenistil Gel nicht angewendet werden. Tritt nach dem Auftragen verstärkte Hautrötung und Juckreiz auf, sollte das Mittel nicht mehr verwendet werden. Sind die Hauterscheinungen einige Tage später nicht deutlich abgeklungen, ist ein Arztbesuch angezeigt.

Kinder: Bei Kindern unter zwei Jahren dürfen Antihistaminikagele oder -cremen nicht angewendet werden, wenn die damit zu behandelnde Fläche größer als ein Handteller ist, weil sich sonst das Risiko für unerwünschte Wirkungen erhöht.

Hirudoid Gel

Wenig geeignet bei Venenerkrankungen, weil die therapeutische Wirksamkeit nicht ausreichend nachgewiesen ist. Mucopolysaccharidpolyschwefelsäureester hat auf die Blutgerinnung und auf Venenerkrankungen keinen Einfluss.

  • Präparat:  Hirudoid Gel 40 mg
  • Wirkstoff:  Mucopolysaccharidpolyschwefelsäureester
  • Preis :  € 4,20

Anwendung:  Gemäß Gebrauchsinformation Beine mehrmals täglich, vor allem abends einreiben.

Gegenanzeigen, Wechsel- und Nebenwirkungen:  Wenn Sie medizinische Kompressionsstrümpfe tragen, dürfen diese erst ein bis zwei Stunden nach der Anwendung wieder angezogen werden. Das Gel beeinträchtigt die Elastizität des Strumpfgewebes, dies führt zu einem rascheren Verschleiß. Da die Strümpfe abends abgelegt werden, ist es ratsam, die Beine erst dann einzucremen. Auf verletzte Haut oder offene Wunden darf das Gel nicht aufgetragen werden.

Schwangerschaft und Stillzeit:  Bisherige Erfahrungen mit der Anwendung bei Schwangeren und Stillenden ergaben keine Anhaltspunkte für schädigende Wirkungen.

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