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Medikamente: Grippostad Kapseln und Pulver - Erkältungen, Fieber, grippaler Infekt

"Nebenwirkungen" - unsere monatliche Arzneimittel-Testrubrik: Wir bewerten für Sie rezeptfrei erhältliche Medikamente aus der Apotheke. - Diesmal: Grippostad Kapseln und Heißgetränk-Pulver.

Hier in "Konsument" 12/2010:

  • Grippostad

Stichworte: Erkältungen, grippaler Infekt, Fieber, Schmerzen, Paracetamol, Ascorbinsäure, Vitamin C, Coffein

Ausgewählt wurden besonders häufig nachgefragte oder stark beworbene Präparate. Die Bewertung nahm ein Expertengremium von anerkannten Medizinern und Wissenschaftlern vor. Als Grundlage dienten klinische Studien. Die Eignung der jeweiligen Präparate wurde für die Indikation bewertet, die der Hersteller angibt. Die Bewertung erfolgt in Zusammenarbeit mit der Stiftung Warentest und basiert auf vier Stufen:

  • Geeignet
  • Auch geeignet
  • Mit Einschränkungen geeignet
  • Wenig geeignet

Grippostad Kapseln Heißgetränk-Pulver

Testurteil - Kapseln: Wenig geeignet bei Erkältungen und grippalen Infekten, weil das Mittel nicht sinnvoll zusammengesetzt ist. Paracetamol alleine ist ausreichend. Chlorphenamin, ein Antihistaminikum, soll allergische Reaktionen unterdrücken und verhindern, dass die Schleimhäute anschwellen. Coffein soll die müde machende Wirkung von Chlorphenamin ausgleichen, was es jedoch nicht zu leisten vermag. Vitamin C siehe rechts.

Testurteil - Heißgetränk-Pulver: Auch geeignet bei Erkältungen als schmerzlinderndes und fiebersenkendes Mittel bei leichten bis mäßig starken Schmerzen und Fieber. Vitamin C (Ascorbinsäure) hat keinen therapeutischen Effekt. Es gibt bisher keine kontrollierten klinischen Studien, die ausreichend nachweisen, dass Vitamin C die Immunabwehr gegen Erkältungen stärkt.

Grippostad 

Präparate: Grippostad C Kapseln, 24 Stück; Grippostad Heißgetränk-Pulver, 10 Beutel

Wirkstoffe: Paracetamol, Ascorbinsäure (Vitamin C), Coffein, Chlorphenaminhydrogenmaleat

Preis: € 8,95 (Kapseln)/€ 5,50 (Heißgetränk)

Anwendung

Heißgetränk: Beutelinhalt in Tasse geben, mit heißem Wasser auffüllen, umrühren und sofort trinken. Dosierung: Erwachsene max. 3 Beutel/Tag im Abstand von 4 bis 8 Stunden. Kinder bis 12 Jahre halbe Dosierung. Mittel vor dem Essen einnehmen, weil die Wirkung sonst verzögert eintritt.

Kapseln: 3 x täglich (morgens, mittags, abends) je 2 Kapseln mit etwas Flüssigkeit einnehmen. Achtung! Dosierungsempfehlungen unbedingt einhalten. Bei Paracetamol liegen die Menge, die zur vollen Wirkung notwendig ist, und jene, ab der es giftig wirkt, nahe beieinander.

Gegenanzeigen, Wechsel- und Nebenwirkungen: Bei Überdosierung und Daueranwendung können schwere Leberschäden auftreten. Bei gestörter Leberfunktion kann Paracetamol stärker wirken, eine sonst ungefährliche Dosis kann zu Vergiftungserscheinungen führen. Das Mittel darf nicht eingesetzt werden, wenn die Leberfunktion erheblich eingeschränkt ist. Bei Menschen, die öfter Alkohol trinken (mehr als drei Gläser täglich), kann die Leber empfindlicher sein; sie sollten ein anderes Schmerz- oder Fiebermittel wählen. Wenn die Haut sich verstärkt rötet und juckt, liegt vermutlich eine Allergie vor. Dann sollte das Mittel abgesetzt werden. Sind die Hauterscheinungen nach einigen Tagen nicht deutlich abgeklungen, sollte man einen Arzt aufsuchen. Die Einnahme von Paracetamol – insbesondere in Kombination mit Coffein – über sehr lange Zeit und in einer die Höchstdosis überschreitenden Menge birgt das Risiko von Dauerkopfschmerzen. Das Risiko für unerwünschte Wirkungen steigt.

Kinder und Schwangerschaft: Kinder fiebern rasch, wenn sie krank sind, das Fieber steigt oft schnell und hoch. Viele Eltern warten nicht ab, bis die einmal verabreichte Dosis gewirkt hat, und geben zu früh eine weitere. Es dauert gut eine Stunde, bis die fiebersenkende Wirkung von Paracetamol einsetzt. Das Medikament sollte frühestens nach vier bis sechs Stunden erneut gegeben werden. Paracetamol kann während Schwangerschaft und Stillzeit zur Schmerzbehandlung angewendet werden oder wenn das Fieber dringend gesenkt werden muss.

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