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Medikamente: Nasivin, Oculotect fluid - Schnupfen und trockene Augen

, aktualisiert am

Unsere Testrubrik "Nebenwirkungen" nimmt rezeptfreie Medikamente unter die Lupe, Medikamente, die häufig nachgefragt oder stark beworben werden. – Diesmal: Nasivin Spray und Oculotect Augentropfen.

Hier in "Konsument" 11/2008

  • Nasivin sanft 0,05% Spray
  • Oculotect fluid Einmalaugentropfen

Stichworte: Schnupfen, Nase, trockene Augen

Die Bewertung nahm ein Expertengremium von anerkannten Medizinern und Wissenschaftlern vor. Als Grundlage dienten klinische Studien. Die Eignung der jeweiligen Präparate wurde für die Indikation bewertet, die der Hersteller angibt. Die Informationen stammen aus unserem Ratgeber " Medikamente ". Die Bewertung erfolgt in Zusammenarbeit mit der Stiftung Warentest und basiert auf vier Stufen:

  • Geeignet
  • Auch geeignet
  • Mit Einschränkungen geeignet
  • Wenig geeignet

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Nasivin sanft 0,05 % Spray

Testurteil 1: Geeignet

Nasivin sanft 0,05% Spray (Foto: Ehrensberger) Geeignet bei Schnupfen als schleimhautabschwellendes Mittel zur kurzfristigen Anwendung (diese Bewertung gilt auch für Nasivin sanft 0,01 % Dosiertropfer für Babys sowie Nasivin sanft 0,025 % Spray für Kleinkinder). Das Mittel verengt die Blutgefäße in der Nasenschleimhaut, diese schwillt ab und bildet weniger Sekret; Nase und Zugänge zu den Nebenhöhlen werden wieder frei.

Es darf maximal fünf bis sieben Tage lang angewendet werden. Achtung: Es sind auch Nasivinpräparate im Handel, die das Konservierungsmittel Benzalkoniumchlorid enthalten (Nasivin Nasentropfen 0,05 %, Nasivin Nasentropfen 0,025 % für Kleinkinder, Nasivin Spray 0,05 %). Diese bewerten wir mit „auch geeignet“.

Benzalkoniumchlorid beeinträchtigt die Selbstreinigung der Nasenschleimhaut. Bei langfristiger Anwendung kann es die Nasenschleimhaut schädigen.

Testurteil 2: Mit Einschränkung geeignet

Mit Einschränkung geeignet bei Nebenhöhlenentzündung zur kurzfristigen Anwendung. Das Mittel kann den Sekretabfluss unterstützen. Bislang vorliegende Studien reichen noch nicht aus, um die therapeutische Wirksamkeit abschließend nachzuweisen.

Präparat: Nasivin sanft 0,05 %, Spray, 15 ml

Wirkstoff: Oxymetazolin-hydrochlorid

Preis: € 6,45

Anwendung: Ein- bis dreimal täglich nach dem Naseputzen einen Stoß aus dem Dosierspray in jedes Nasenloch sprühen.

Gegenanzeigen, Wechsel- und Nebenwirkungen: Nicht anwenden bei trockener Nasenschleimhaut, erhöhtem Augeninnendruck sowie schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Werden gleichzeitig Antidepressiva mit Wirkstoffen wie Amitriptylin, Clomipramin, Doxepin, Imipramin, Nortriptylin, Trimipramin oder MAO-Hemmer mit Wirkstoffen wie Moclobemid eingenommen, kann der Blutdruck ansteigen.

Kleinkinder, Säuglinge, Schwangerschaft: Für Säuglinge und Kleinkinder gibt es die Präparate mit schwächer konzentriertem Wirkstoffgehalt. Diese Mittel sollten nur angewendet werden, wenn es zwingend erforderlich ist, z.B. damit Kinder einschlafen können. - Über Risiken einer Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit gibt es keine Erkenntnisse. Sicherheitshalber sollten die Mittel daher allenfalls nach Rücksprache mit einem Arzt angewendet werden.

Oculotect fluid Einmalaugentropfen

Testurteil: Geeignet

Oculotect Augentropfen (Foto: Ehrensberger)Geeignet bei trockenen Augen. Je länger ein Filmbildner im Auge bleibt, desto seltener muss das Mittel angewendet werden. Polyvidon weist im Vergleich zu anderen Wirkstoffen eine mittlere Haftdauer auf. Das ebenfalls erhältliche Präparat Oculotect Fluid Augentropfen enthält das Konservierungsmittel Benzalkoniumchlorid und wird daher nur mit „auch geeignet“ bewertet.

Präparat: Oculotect fluid Einmalaugentropfen, 20 Ampullen

Wirkstoff: Polyvidon

Preis: € 9,90

Anwendung: So oft wie nötig anwenden. Präparat nicht im Kühlschrank aufbewahren, da es zähflüssig werden kann und sich nicht mehr tropfen lässt.

Gegenanzeigen, Wechsel- und Nebenwirkungen: Werden noch andere Augenmittel verwendet, sollten diese immer zuerst appliziert werden, die künstliche Tränenflüssigkeit im Abstand von etwa 15 Minuten. Augenmittel können Überempfindlichkeitsreaktionen hervorrufen, die sich durch Brennen, Jucken, Rötung und ein Fremdkörpergefühl bemerkbar machen. Üblicherweise sind diese Erscheinungen milde. Bei nicht konservierten Mitteln treten sie nur etwa halb so oft auf wie bei solchen mit Konservierungsstoffen.

Nach dem Eintropfen kann es sein, dass man verschwommen sieht. Dann sollten keine Fahrzeuge gelenkt,  Maschinen bedient und Arbeiten ohne sicheren Halt verrichtet werden.

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