Medikamente: Pyralvex und Kamillosan - Wundpflege, Mundschleimhaut- und Zahnfleischentzündungen

18.4.2008

Gesundheit + Kosmetik rezeptfreie Medikamente Zahnpflege

Unsere Testrubrik "Nebenwirkungen" nimmt rezeptfreie Medikamente unter die Lupe, Medikamente, die häufig nachgefragt oder stark beworben werden. – Diesmal: Pyralvex Lösung und Kamillosan Salbe.

Hier in "Konsument" 5/2008

Pyralvex Lösung bei Entzündungen der Mundhöhle
Kamillosan Salbe bei Wunden

Stichworte: Mundschleimhautentzündung, Zahnfleischentzündung, Wundheilung, Heilsalbe, Bakterien, Pilze, Haut, Kamille, entzündungshemmend, schmerzlindernd

Die Bewertung nahm ein Expertengremium von anerkannten Medizinern und Wissenschaftlern vor. Als Grundlage dienten klinische Studien. Die Eignung der jeweiligen Präparate wurde für die Indikation bewertet, die der Hersteller angibt. Die Infos stammen aus unserem Ratgeber " Medikamente ". Die Bewertung erfolgt in Zusammenarbeit mit der Stiftung Warentest und basiert auf vier Stufen:

Geeignet
Auch geeignet
Mit Einschränkungen geeignet
Wenig geeignet

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Pyralvex Lösung

Wenig geeignet bei Mundschleimhaut- und Zahnfleischentzündungen, weil die therapeutische Wirksamkeit nicht ausreichend nachgewiesen ist. Salizylsäure wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd. In der Mundhöhle sollen Salizylate aber nicht angewendet werden, weil sie die oberste Schicht der Mundschleimhaut ablösen. Bei Entzündungen ist diese Wirkung nicht nötig und auch nicht sinnvoll. Rhabarberwurzelextrakt soll gewebestraffend (adstringierend) wirken und das Wachstum von

Pyralvex Lösung gegen Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut sowie des Zahnfleisches

Bakterien hemmen. Die Wirksamkeit bei Entzündungen der Mundhöhle ist jedoch nicht ausreichend belegt.

Präparat: Pyralvex Lösung 10 ml

Wirkstoff: Salizylsäure und Auszug aus Rhabarberwurzel

Preis: € 7,90

Anwendung: Laut Beipackzettel betroffene Stellen mehrmals täglich mit dem Pinsel betupfen.

Gegenanzeigen, Wechsel- und Nebenwirkungen: Das Mittel enthält Alkohol. Personen mit Alkoholproblemen dürfen es nicht anwenden. Auch Leberkranke und Menschen mit Anfall- Leiden sollten den Alkoholgehalt berücksichtigen. Alkohol kann zudem die Wirkung vieler Arzneimittel (z.B. Schlaf- und Beruhigungsmittel, Psychopharmaka, starke Schmerzmittel, einige Mittel bei hohem Blutdruck) verstärken. Bei reduzierter Nierenfunktion sollte das Mittel nur nach Rücksprache mit einem Arzt und nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden. Die oberste Schicht der Mundschleimhaut kann sich ablösen. Das ist zwar unbedenklich, aber unnötig.

Schwangerschaft und Kinder: Das Mittel enthält Alkohol. Präparate ohne Alkohol sind vorzuziehen.

Kamillosan Salbe

Geeignet zur Wundpflege. Das Mittel soll die Wundheilung fördern. Die ätherischen Öle der Kamille enthalten verschiedene Wirkstoffe mit entzündungs- hemmenden Eigenschaften, z.B. Levomenol und Chamazulen. Der Bestandteil Levomenol bremst zudem das Wachstum von Bakterien und Pilzen. Chamazulen wirkt schmerzlindernd und kann auf diese Weise die Wundheilung beschleunigen.

Präparat: Kamillosan Salbe 40g

Wirkstoff: Auszug aus Kamillenblüte

Preis: € 5,80

Anwendung: Einmal oder mehrmals täglich auf die wunden Hautstellen oder Schürfwunden auftragen.

Gegenanzeigen, Wechsel- und Nebenwirkungen: In Einzelfällen kann die Haut nach dem Auftragen anschwellen, brennen und stark jucken. Dann sollte das Mittel abgesetzt werden. Haben sich die Hauterscheinungen auch nach einigen Tagen nicht merklich gebessert, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Echte Kamille verursacht selten Allergien. Treten Allergien im Zusammenhang mit der Anwendung von Kamille auf, ist dies meist darauf zurückzuführen, dass das Präparat mit Hundskamille verunreinigt ist.