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Neues aus der Medizin - Konsument 5/2000

Johanniskraut

Immer mehr Menschen wählen Mittel aus Johanniskraut gegen Angst und Depressionen oder als Stimmungsaufheller. Mehrere Forscher warnen jedoch inzwischen vor der Heilpflanze und stellen zunehmend ihre Verträglichkeit in Frage. Johanniskrautmittel senken die Konzentration vieler anderer Medikamente im Blut und machen sie damit nahezu unwirksam. Das gilt unter anderem für Gerinnungshemmer, aber auch für die Wirkung von Antidepressiva. Es ist ratsam, zwei Wochen Abstand zwischen der Einnahme von Johanniskraut und Mittel gegen Depressionen einzuhalten – wenn man es überhaupt nimmt: Das Kraut wird verdächtigt, in acht Fällen einen manischen Schub ausgelöst zu haben.

Hormonmittel

Jede zehnte Frau erkrankt an Brustkrebs. Nun steht fest, dass für Frauen, die über die Wechseljahre hinaus Sexualhormone nehmen, dieses Risiko noch höher ist: Nach fünf Jahren Östrogeneinnahme steigt das relative Risiko um 35 Prozent. Doppelt gefährdet sind schlanke Frauen, die ein Kombinationsmittel mit Gestagen nehmen. Diese Mittel werden Frauen mit Gebärmutter empfohlen, weil sie das Risiko von Gebärmutterschleimhautkrebs senken. Fazit einer amerikanischen Studie: Die Nutzen-Risiko-Bilanz ist negativ.

Tipps im Web

Unter der Internet-Adresse www.fit-for-travel.de finden sich viele spezielle Tipps für Reisewillige, von der Reiseapotheke über Reisen mit Kindern, Schwangeren, Älteren oder Kranken, bis zum Notfall – etwa bei Tropenkrankheiten oder bei Bissen giftiger Tiere.

Wegwerflinsen

Eine landesweite holländische Studie über die Entstehung von Hornhautentzündung durch das Tragen von Kontaktlinsen hat Unerwartetes ans Licht gebracht: Wegwerflinsen, die ein bis zwei Wochen getragen werden sollen, bergen gegenüber weichen Linsen, die täglich gereinigt werden, ein fünffach höheres Risiko, dass eine Hornhautentzündung entsteht. 2 von 1000 Trägern von Wegwerflinsen laborieren an einer bakteriellen Hornhautentzündung, die zum Teil bleibende Schäden an der Sehleistung hinterlässt.

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