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Tennisarm - Unerträgliche Schmerzen

Nicht nur am Ellbogengelenk sitzt der Schmerz, er strahlt in den Unterarm aus und quält bei jeder Bewegung – von Tennisspielen keine Rede!

Überanstrengungen bei einer wiederholten Bewegung sind die Ursache des so genannten Tennisarms – der in der Fachsprache Tennisellenbogen beziehungsweise Werferellenbogen heißt: Ersterer entsteht zum Beispiel, wenn Tennissportler eine „unsaubere“ Rückhand spielen.

Öfter aber ist Überforderung durch bestimmte, sehr häufig wiederholte Bewegungen die Ursache, etwa beim Schreibmaschineschreiben oder Schraubenanziehen, oder eine plötzliche, starke Überbeanspruchung, zum Beispiel beim Öffnen einer verklemmten Türe. Dadurch entstehen Mikroeinrisse an den Sehnen jener Muskeln, die die Hand anheben. Sie verursachen Schmerzen an der Außenseite von Ellbogen und Unterarm.

Tennis, Speerwurf, Golf

Der Werferellenbogen entsteht, wenn die Hand mit großer Kraft nach innen gebeugt wird. Er tritt bei besonders kraftvollem Aufschlag beim Tennisspiel auf und ist auch bei Speerwerfern und Golfern bekannt. Im Alltag wird er etwa durch das Tragen schwerer Koffer hervorgerufen. Dann treten die Schmerzen an der Innenseite vom Ellbogen und am Unterarm daumenseitig auf.

Schmerz kann sich ausdehnen

Betroffene sollten nichts tun, was ihnen beim Bewegen des Handgelenks oder Drehen des Unterarms Schmerzen im Ellbogen bereitet, sonst kann sich der Schmerz bis zum Handgelenk ausdehnen und auch im Ruhezustand auftreten. Die verletzten Sehnen am Ellbogengelenk können sich entzünden; das kommt im mittleren und höheren Alter häufig vor, wenn die Sehnen für Verletzungen anfälliger sind. Auch die Sehnenscheiden können mitentzündet und geschwollen sein. Der Knochenfortsatz am Ellbogengelenk kann sich entzündlich und auch degenerativ verändern. Dann meldet sich ein heftiger Schmerz schon bei Berührung und wenn man das Gelenk auch nur leicht bewegt.

Schäden an Bandscheiben und Halswirbeln

Gelegentlich zeigt der Tennisarm (Tenditis) eine Degeneration der Bandscheiben an der Halswirbelsäule an. Eine Röntgenaufnahme kann klären, ob die Knochenkontur bereits aufgeraut ist. Danach ist meist Krankengymnastik erforderlich.

Selbsthilfe: Kältepackungen

Das Wichtigste ist absolute Schonung. Bei einer Sportverletzung gilt das für mindestens zwei Tage. Die Entzündungssymptome lassen sich am besten mit Kältepackungen lindern. Ob eine Gelpackung aus der Apotheke oder zerkleinertes Eis, in Plastiksäckchen eingeschlagen – nie ohne schützendes Tuch auf die Haut legen und nur so lange belassen, wie es als angenehm empfunden wird! Bei chronisch schmerzendem Ellbogen wird oft Wärme als angenehmer empfunden. Tennisspieler oder Golfer sollten erst nach dem Ausheilen der Verletzung Handgelenk und Schultermuskeln wieder trainieren und die verletzte Muskulatur kräftigen.

Behandlung: manchmal Schiene oder Gips

Am Beginn der Behandlung steht die Schonung, manchmal ist eine Ruhigstellung mit Schiene oder Gips erforderlich. Medikamente mit den Wirkstoffen Ibuprofen oder Diclofenac und andere Schmerzmittel können die Schmerzen lindern und die Entzündung zurückdrängen, wenn sie sieben bis zehn Tage lang eingenommen werden. Manchmal werden auch Kortison und ein Mittel zur örtlichen Betäubung in die Sehnenscheide gespritzt. Unter Umständen ist es nötig, diese Behandlung zwei Monate lang im Abstand von zwei bis drei Wochen durchzuführen, bis die Entzündung endgültig abklingt. Bei einer hartnäckigen, chronischen Sehnenentzündung und bei Kalkablagerungen muss unter Umständen operiert werden.

Wann zum Arzt?

Wenn die Schmerzen in Ellbogen und Unterarm trotz Schonung nicht von selbst vergehen.

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