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Vitaminpillen: Doping für die Superfrau (Kommentar) - Werbung forciert Pillen und Mittelchen

Mit der richtigen Vitaminpille sind Mehrfachbelastung und Stress kein Problem - sagt die Werbung. - Ein "Aufgespießt" von Konsument-Redakteurin Veronika Kaiser.

Veronika Kaiser (Bild: Wilke) 

Dr. Veronika Kaiser

Die wahren Superfrauen gibt es im Werbefernsehen. Eine Mutter fühlt sich matt und ausgelaugt, weil die Kinder ständig beschäftigt sein wollen, dazu kommt Stress im Job und der Haushalt … Aber mit der richtigen Vitaminpille ist das kein Problem mehr: Die Dame auf dem Bildschirm tollt mit den Kindern herum, stellt im Beruf ihre Frau und fühlt sich rundum wohl.

Überall funktionieren

Wenn ich diesen Werbespot am Abend sehe, könnte ich gleich noch müder werden bei so viel Aktivität. Aber eigentlich ärgere ich mich. Warum wird uns Frauen suggeriert, dass wir immer und überall funktionieren sollen – selbstverständlich gut gelaunt und blendend aussehend? Diesen Anspruch kann kein Medikament der Welt einlösen. Aber so entsteht der Druck, den wir uns selbst machen: immer perfekt sein, koste es, was es wolle. Und dass diese Werbung für Vitaminpräparate wirkt, zeigt der aktuelle österreichische Ernährungsbericht.

Muntermacher weglassen

Weit mehr Frauen als Männer nehmen Nahrungsergänzungsmittel ein, speziell jüngere Frauen. Und zwar vor allem solche, die sich ohnehin bewusst ernähren und damit keine zusätzlichen Vitamine brauchen. Also könnten viele Frauen diese vermeintlichen Muntermacher weglassen. Die Geldbörse würde aufatmen, denn billig sind diese Präparate ja nicht. Auch ich habe übrigens so ein Multivitaminpräparat einige Wochen genommen. Allerdings nach einer schweren Operation und auf ärztliches Anraten.

Lesen Sie auch unseren Bericht  Multivitaminpräparate 12/2009

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