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Bopla-Geschirr - Schwermetalle enthalten

, aktualisiert am

Bopla-Teller der Serie Magic (blau, Bildmitte) sollten nicht als Essgeschirr genutzt werden.

Nicht auf den Tisch

Das fröhlich-bunte Bopla-Geschirr des Porzellanherstellers Suisse Langenthal erfreut sich großer Beliebtheit und ist in Sammlerkreisen geschätzt. Als Essgeschirr sind die Produkte allerdings nicht über jeden Zweifel erhaben. In drei von vier untersuchten Tellern stießen wir auf teilweise hohe Blei- und Cadmiumbelastungen.

Blei- und Cadmiumwerte der Lösungen wurden bestimmt

Da insbesondere saure Lösungen wie Säfte oder Salatdressing Schwermetalle lösen, haben wir geringe Mengen vierprozentige Essigsäure in die Objekte gefüllt und die Lösung 24 Stunden lang bei Raumtemperatur stehen gelassen. Danach wurden die Blei- und Cadmiumwerte der Lösungen bestimmt. Als bedenklich erwiesen sich die Untertasse Bundi (BM 16915, Durchmesser 16 cm) und der Teller Tamara (BM 14018, Durchmesser 21 cm) aus der Serie Magic. In den Proben wurden Bleikonzentrationen von 3,57 Milligramm/35 Milliliter beziehungsweise 2,57 Milligramm/34,5 Milliliter gemessen. Zum Vergleich: Der Grenzwert für Mineralwasser liegt bei 0,01 Milligramm pro Liter. Auch beim Cadmium wurden wir fündig. Im Objekt Bundi wurden 0,18 Milligramm/35 Milliliter, im Objekt Tamara 0,1 Milligramm/34,5 Milliliter gemessen. Der Grenzwert im Mineralwasser liegt bei 0,005 Mikrogramm pro Liter.

Unnötige Belastungen sollten vermieden werden

Die Objekte Bundi und Tamara stammen aus einer Sammlung und sind bereits seit einigen Jahren in Gebrauch. Zum Vergleich testeten wir zwei neu eingekaufte Bopla-Produkte, den Teller Nautilus aus der Serie Ocean (Durchmesser 27 cm, gelb) sowie den Teller Cornac (BO 120214, Durchmesser 27 cm) aus der Serie Original. Die erste Messung erfolgte nach einer Handwäsche. Während Cornac unbelastet war, wurden wir im Produkt Nautilus fündig. Die Testlösung wies eine Bleikonzentration von 0,11 Milligramm/44,4 Milliliter auf. Nach 20 Waschgängen im Geschirrspüler konnten allerdings keine Bleirückstände mehr festgestellt werden. Konfrontiert mit den Befunden teilte die Herstellerfirma Suisse Langenthal mit, dass die betroffenen Produkte Bundi und Tamara von einem zertifizierten Labor getestet worden seien. Dabei sei eine Schwermetallbelastung nachgewiesen worden, die jedoch die zulässigen Grenzwerte nicht überschreite. Fazit: Da wir im täglichen Leben einer Schwermetallbelastung ausgesetzt sind, sollten zusätzliche und unnötige Belastungen vermieden werden. Deshalb empfehlen wir, Bopla-Produkte der Serie Magic nicht als Essgeschirr zu benutzen. Tipp: Neuwertiges Geschirr, das mit Lebensmitteln in Kontakt kommt, sollte vor dem ersten Gebrauch mehrmals im Geschirrspüler gereinigt werden.

Nachuntersuchung

Nachdem unsere Untersuchung von Bopla-Geschirr für großes Aufsehen sorgte, haben wir erneut einige Teller der Serie Magic unter die Lupe genommen. Auch diese Produkte erwiesen sich als mit Schwermetallen belastet, wobei die Grenzwerte der Keramikverordnung nicht überschritten wurden. Die in Verkaufsangeboten (siehe http://stores.ebay.at/BOPLA-SCHWEIZER-QUALITATSPORZELLAN/BOPLA-Philosophie.html ) getroffene Aussage, Bopla-Teller seien frei von Schwermetallen ist allerdings nicht haltbar. Zitat: "BOPLA! ist ein Schweizer Qualitätsprodukt (Hartporzellan bei 1230 Grad gebrannt, gastronomiebewährt und frei von Blei und Cadmium (erfüllt die strengen FDA-Normen der USA vollumfänglich)." (Stand: 2.2.2007).

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