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Halogenlampen - Leuchtende Akzente

Halogenlicht lässt viel Freiraum für individuelle Gestaltung. Es muss aber in geeigneter Weise eingesetzt und richtig gehandhabt werden.

Mit Halogenlampen mehr Gestaltungsmöglichkeiten

Im Kfz-Bereich war die Einführung der Halogenlampen ein wichtiger Beitrag zur Hebung der Verkehrssicherheit, denn schließlich liefern sie bei gleicher Leistung um 15 bis 20 Prozent mehr Licht als herkömmliche Glühlampen. Im Wohnbereich steht etwas anderes im Vordergrund, nämlich die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten. Mit (Einbau-)Spots, Seil- und Schienensystemen kann man der Kreativität freien Lauf lassen und in Küchen, Wohn- und Nassräumen Lichtakzente setzen, die mit herkömmlichen Glühlampen nicht in gleicher Form erzielbar sind.

Lichtakzente

Das Stichwort Lichtakzente ist aber gleichzeitig ein Hinweis darauf, dass auch bei Halogenlicht die Einsatzmöglichkeiten begrenzt sind. Halogenlampen sind punktuelle Lichtquellen mit geringem Abstrahlwinkel und daher optimal zur gezielten Beleuchtung von Gegenständen oder bestimmten Raumbereichen geeignet. Um einen Raum vollständig auszuleuchten, braucht man allerdings ungleich mehr Leuchtmittel als bei Verwendung herkömmlicher Glühlampen. Das macht einerseits den möglichen Energiespareffekt zunichte, andererseits geben Halogenlampen eine enorme Hitze ab, die sich bei ohnehin hohen Außentemperaturen ziemlich schweißtreibend auswirken kann. Am sinnvollsten für die Raumbeleuchtung ist daher die Kombination von herkömmlichen und Halogenlampen. Letztere haben im Übrigen eine rund doppelt so lange Lebensdauer wie Glühlampen, was den höheren Preis etwas wettmacht.

Niedervolt und Hochvolt

Das klassische Halogenleuchtmittel ist die Niedervoltlampe. Hier gibt es auch die größte Auswahl an Leuchten. Immer mit dabei ist allerdings ein mehr oder weniger klobiger Trafo, der die Netzspannung von 230 auf 12 Volt reduziert und dabei Brummgeräusche von sich gibt. Schlanker als die herkömmlichen, drahtgewickelten Trafos sind die elektronischen Modelle. Sie sind aber für Seilsysteme weniger zu empfehlen, weil diese in Kombination mit dem Trafo wie eine Antenne wirken und beispielsweise den Rundfunkempfang stören können. Auf keinen Fall sollte der Abstand zwischen dem Trafo und der ersten auf dem Seil montierten Lampe mehr als zwei Meter betragen.

Stromsauger

Befindet sich der Ein-/Aus-Schalter erst nach dem Trafo, saugt dieser ständig Strom vom Netz. Dies ist beispielsweise bei Schreibtischlampen oft der Fall. Hier kann man mit einer schaltbaren Steckerleiste Abhilfe schaffen. Auch die Hitzeentwicklung der Trafos ist ein Thema, auf das wir gleich eingehen werden.

Hochvoltlampen ohne Trafo

Zuvor werfen wir einen Blick auf die ohne Trafo auskommenden Hochvoltlampen (230 Volt). Sie werden auch mit herkömmlichen Schraubsockeln (E 14 und E 27) angeboten, sodass sie als lichtstärkerer Ersatz für herkömmliche Glühlampen in Birnen- oder Kerzenform dienen können. Hochvoltlampen sind erst seit einem guten Jahrzehnt auf dem Markt. Der Grund liegt darin, dass am Ende der Lebensdauer einer Lampe – also wenn die Glühwendel durchbrennt – ein Lichtblitz auftritt. Der kann im Fall der Hochvoltlampen den Glaskolben sprengen. Die Hochvoltlampen der ersten Generation sind deshalb mit einem zweiten Glaskolben zum Schutz vor Verletzungen ausgestattet. Erst seit kurzem haben die Hersteller das Phänomen so weit im Griff, dass auch die von den Niedervoltsystemen bekannten Reflektorlampen gebaut werden können.

Größeres Angebot im Niedervoltbereich

Bedingt durch die unterschiedliche Entwicklungsgeschichte ist das Angebot im Niedervoltbereich derzeit ungleich größer. Außerdem ist dieses System hinsichtlich der Energieausbeute effizienter. Hochvoltlampen sind auf jeden Fall interessant als Ersatz für herkömmliche Glühlampen sowie für Einbauspots, weil man sich den Trafo erspart.

Halogenlampen möglichts nicht berühren

Dimmbar sind beide Lampenarten. Der Unterschied besteht darin, dass Hochvoltlampen mit herkömmlichen Dimmern regelbar sind, Niedervoltlampen brauchen spezielle, auf den Trafo abgestimmte Dimmer. Allgemein gilt, dass man Halogenlampen nur mit den sprichwörtlichen Samthandschuhen anfassen sollte. Hautfett brennt sich nämlich ins Glas ein, und es entstehen mechanische Spannungen. Die Lampe kann bersten.

Vorsicht, Brandgefahr!

Ein Punkt, den man unbedingt berücksichtigen muss, ist die Hitzeentwicklung. Halogenlampen werden im wahrsten Sinne des Wortes brennheiß. Deshalb geben Lampen- beziehungsweise Leuchtenhersteller einen Mindest-Sicherheitsabstand zu brennbaren Materialien an. Das können nicht nur Textilien sein. Vorsichtig muss man zum Beispiel auch bei Schrankmöbeln mit Einbauspots im Kranzgesims sein. Schon öfter wurden halb offen stehende Schranktüren angesengt, zumindest ein Fall ist in Österreich bekannt, wo diese sogar Feuer gefangen haben.

Wärme nach hinten

Vermindern kann man die Wärmeabstrahlung nach vorne durch Verwendung von so genannten Kaltlichtreflektorlampen (auch: Kaltlichtspiegellampen). Diese gängige Lampenform gibt zwei Drittel der Wärme nach hinten ab. Andererseits eignet sie sich dadurch weniger für den Einbau in wärmegedämmten Decken. Hier muss man darauf achten, einen möglichst großen, eventuell ungedämmten Hohlraum oberhalb der Lampen freizulassen und Lampen mit geringer Leistung (20 oder 35 Watt) zu verwenden.

Als Ausgleich kann man die hochpreisigen, infrarotbeschichteten IRC-Lampen einsetzen. Sie zeichnen sich durch besonders helles Licht bei niedriger Leistung und besonders langer Lebensdauer aus. Eine Alternative sind Speziallampen für den Deckeneinbau, die den gegenteiligen Effekt von Kaltlichtreflektoren haben. Sie strahlen nämlich den größten Teil der Wärme nach vorne ab.

Nichts auf Borde stellen!

Vorsicht geboten ist übrigens auch bei Kaltlichtreflektorlampen, die in Borde eingelassen sind und beispielsweise in Küchen oder Badezimmern gerne eingesetzt werden. Die Borde dürfen wegen der Hitzeabstrahlung nach oben keinesfalls als Abstellflächen verwendet werden!

Ebenfalls umsichtig sein muss man beim Einbau von Trafos. Auch wenn sie nicht so heiß wie die Lampen werden, ist die Hitzeentwicklung enorm. Sie brauchen deshalb beim Einbau genügend Freiraum. Und sie müssen immer richtig nach der Gesamtleistung der angeschlossenen Lampen dimensioniert werden. Ist der Trafo zu schwach ausgelegt, wird er bald den Geist aufgeben.

Viel ultraviolette Strahlung

Ein anderes Thema ist die von Halogenlampen ausgehende relativ hohe ultraviolette Strahlung. Für die Verwendung in Schreibtisch- und Leseleuchten, denen man ja doch sehr nahe kommt, sollte man Leuchtmittel mit UV-undurchlässigem Spezialglas wählen.

Lampen - vier Typen

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Stiftsockellampe Halogenlampen Beleuchtung
Stiftsockellampe Halogenlampen Beleuchtung Stiftsockellampe: Nieder- und Hochvolt. Für zierliche Leuchten und stimmungsvolle Lichtakzente. (Fotos: Osram) | Bild: Archiv; Heft 1/2005
Stablampe Halogenlampen Beleuchtung
Stablampe Halogenlampen Beleuchtung Stablampe: Hochvolt. Leistungsstark mit mehreren hundert Watt, für Deckenfluter und Scheinwerfer.    | Bild: Archiv; Heft 1/2005
Glühbirne Halogenlampen Beleuchtung
Glühbirne Halogenlampen Beleuchtung Glühbirne: Hochvolt. Der lichtstarke Ersatz für die herkömmliche Glühbirne. Mit Schraubsockel. | Bild: Archiv; Heft 1/2005
Kaltlichtreflektorlampe Halogenlampen Beleuchtung
Kaltlichtreflektorlampe Halogenlampen Beleuchtung Kaltlichtreflektorlampe: Nieder- und Hochvolt. Vielseitiger Spot. Mit Stift- oder Schraubsockel. (Foto: Archiv) | Bild: Archiv; Heft 1/2005
Stiftsockellampe Halogenlampen Beleuchtung
Stiftsockellampe Halogenlampen Beleuchtung Stiftsockellampe: Nieder- und Hochvolt. Für zierliche Leuchten und stimmungsvolle Lichtakzente. (Fotos: Osram) | Bild: Archiv; Heft 1/2005
Stablampe Halogenlampen Beleuchtung
Stablampe Halogenlampen Beleuchtung Stablampe: Hochvolt. Leistungsstark mit mehreren hundert Watt, für Deckenfluter und Scheinwerfer.    | Bild: Archiv; Heft 1/2005
Glühbirne Halogenlampen Beleuchtung
Glühbirne Halogenlampen Beleuchtung Glühbirne: Hochvolt. Der lichtstarke Ersatz für die herkömmliche Glühbirne. Mit Schraubsockel. | Bild: Archiv; Heft 1/2005
Kaltlichtreflektorlampe Halogenlampen Beleuchtung
Kaltlichtreflektorlampe Halogenlampen Beleuchtung Kaltlichtreflektorlampe: Nieder- und Hochvolt. Vielseitiger Spot. Mit Stift- oder Schraubsockel. (Foto: Archiv) | Bild: Archiv; Heft 1/2005

Der Trick mit dem Edelgas

Wie bei jeder Glühlampe wird bei Halogenlampen eine Glühwendel aus Wolfram – das ist ein chemisch sehr widerstandsfähiges Metall – durch elektrischen Strom zum Glühen gebracht. Eine Schutzatmosphäre im Glaskolben verlangsamt das unvermeidliche Verdampfen des Wolframs. Das Verdampfen letztlich dazu führt, dass die Glühwendel an verschiedenen Stellen dünner wird und durchbrennt.

Kleinheit verlängert Lebensdauer

Bei Halogenlampen kommen die Halogene Brom und Jod zum Einsatz. Diese Edelgase bewirken, dass sich ein Großteil des verdampften Wolframs wieder an der Glühwendel anlagert. Auch die Kleinheit des Glaskolbens hat ihren Grund in der Verlängerung der Lampen-Lebensdauer: Bei einem großen Kolben würde sich das verdampfte Wolfram am vergleichsweise kühlen Glas niederschlagen.

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