Zum Inhalt

Kochfelder - Kalter Komfort

Induktionsgeräte haben die Nase vorn. Mit ihnen lässt sich schneller und sicherer kochen als mit herkömmlichen Kochstellen.

Folgende Produkte finden Sie in den Testtabellen:

Kochfelder mit Wärmestrahlung:

  • AEG
  • Bosch
  • Constructa
  • Ikea
  • Miele
  • Siemens
  • Zanussi

Kochfelder mit Induktion:

  • AEG
  • Bosch
  • Gaggenau
  • Ikea
  • Miele
  • Neff
  • Siemens

Die Testtabellen enthalten folgende Beurteilungspunkte:

Gemessen wurde die Kochzeit für einen Kochvorgang, das gleichzeitige Kochen auf allen Kochstellen und das Erhitzen von Wasser mit und ohne Turbofunktion (Booster). Weiters wurde das Schmelzen von Kuvertüre geprüft. Die Wärmeverteilung ermittelten die Tester mit einer runden Pfanne, bei flexiblen Induktionsfeldern auch mit einer rechteckigen Grillplatte. Außerdem prüften sie Handhabung, Stromverbrauch, Sicherheit und Geräusch beim Ankochen.

Lesen Sie auch folgende Tests:


Hier der Testbericht:

Wer Freude am Kochen hat, wählt aus unterschiedlichen Varianten an Kochstellen: Die Palette reicht vom klassischen Gasherd, den viele aus der Kindheit in Erinnerung haben, über Elektrokochfelder aus Gusseisen, die im Lauf der Zeit durch Glaskeramikfelder mit Wärmestrahlung abgelöst wurden, bis hin zum Induktionskochfeld mit flexiblen Kochzonen. Der Praxistest, den unsere deutsche Schwesterorganisation Stiftung Warentest durchgeführt hat, zeigt, welche Stärken die einzelnen Systeme haben und wo sie schwächeln.

17 Kochfelder auf dem Prüfstand

Konkret kamen 17 Einbaukochfelder mit Glaskeramikoberfläche auf den Prüfstand, darunter 7 strahlungsbeheizte und 10 Induktionskochfelder Exemplarisch wurde eine Gaskochstelle mitgetestet (siehe Inhaltsverzeichnis: „Geduld beim Kochen mit Gas“). Die Kochfelder hatten gleichzeitiges Kochen auf allen Kochstellen zu bewältigen, das Schmelzen von Kuvertüre und das Erhitzen von Wasser. Die Wärmeverteilung wurde mit einer runden Pfanne gemessen, bei flexiblen Induktionsfeldern auch mit einer rechteckigen Grillplatte. Die Tester prüften auch Handhabung, Stromverbrauch und Sicherheit.

Schnell kochen mit Induktion

Induktionskochfelder haben die Nase vorn. Sie punkten vor allem bei Kochzeit, Energieverbrauch und Sicherheit. An der Spitze liegen punktegleich Bosch PIB645B17E und Siemens EH645BB17 zu je 1.260 Euro. Auch Siemens EH675FN27E und Neff liefern ein gutes Gesamtergebnis. Die anderen Modelle schwächeln bei der Wärmeverteilung. Das betrifft auch das mit 3.800 Euro teuerste Induktions-Modell von Gaggenau.

Bei den strahlungsbeheizten Geräten führen Miele (899 Euro) und Siemens (669 Euro) das Feld an. Die übrigen sind nur durchschnittlich. Kaum schlechtere Ergebnisse als die Testsieger liefern andere Geräte dieser Kategorie zu günstigeren Preisen. Constructa beispielsweise kostet nicht einmal halb so viel wie das Miele-Kochfeld, bei fast gleicher Leistung.

Strahlungsbeheizte Kochstellen günstiger

Heiße Platten

Beim System mit Wärmestrahlung erzeugen glühende Heizwendeln unter einer Glaskeramikplatte die Hitze. Die Wärmeregelung reagiert etwas träge. Eineinhalb Liter Wasser kochen in 7 bis 10 Minuten. Am schnellsten beim Aufheizen sind Constructa, Bosch und Siemens. In puncto Ausstattung bieten AEG und Ikea je ein Dreikreiskochfeld für drei Topfgrößen, die übrigen verfügen über je ein Zweikreisfeld. Eine zur ovalen Bräterzone vergrößerbare Kochstelle haben alle. Das günstigste klassische Kochfeld kommt auf 279 Euro (Ikea), das teuerste, AEG, auf 1.159 Euro.

Wie im letzten Test von Kochfeldern (Kochfelder - Der Herd bleibt kalt) kommen auch diesmal strahlungsbeheizte Kochstellen in der Anschaffung zumeist günstiger. Allerdings verursachen die getesteten Geräte durchschnittlich um 24 Prozent höhere Stromkosten als Kochfelder mit Induktion. Mit einem Induktionsherd ergibt sich eine Ersparnis von etwa 1 Euro pro Monat.

Kalte Spulen

Bei der Induktion erzeugen Spulen unter der Glaskeramikplatte Magnetfelder, die im Topf Wirbelströme verursachen und ihn aufheizen. Die Platte bleibt relativ kühl. Die Regelung reagiert direkt wie bei Gas. Wer mit Induktion kocht, braucht Töpfe mit magnetisierbarem Boden aus Gusseisen oder Stahl. Aluminium eignet sich nicht.

Bis auf Ikea bieten alle getesteten Modelle entweder eine flexible Kochzone, die Topfgrößen selbstständig erkennt, oder eine Bräterzone. Gaggenau heizt in einer einzigen großen Kochzone ganzflächig, allerdings nur vier Töpfe gleichzeitig. Dieses Kochfeld verteilt die Hitze jedoch in runden Töpfen schlecht. Bei einigen Geräten (vor allem bei AEG und Ikea) nervten beim Ankochen Geräusche. Sie traten auf, wenn die Geräte mit voller Leistung heizten.

Kürzere Kochzeit

Der größte Unterschied zu den anderen Systemen liegt in der Kochzeit. Induktionsherde arbeiten schneller als die Kollegen mit Wärmestrahlung: 1,5 Liter Wasser kochten bereits nach 5 bis 8 Minuten; mit Booster-Funktion (zeitlich begrenzte Leistungssteigerung) geht es noch etwas schneller. Die Herde mit Wärmestrahlung oder Gas haben keine Turboeinstellung. Am günstigsten kommt Ikea mit 299 Euro, am teuersten das Modell von Gaggenau, das mit 3.800 Euro ein Vielfaches kostet. Auch etliche andere Kochfelder sind so teuer, dass sich eine Stromersparnis gegenüber Glaskeramikkochstellen mit Wärmestrahlung selbst nach 10 Jahren intensiven Nutzens nicht im Geldbörsel auswirkt. Es kommt jedoch der Umwelt zugute.

Induktion: Abstand zum Herd halten

Abstand halten

Beim Kochen mit Induktion entstehen rund um die Töpfe magnetische Streufelder. Das deutsche Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) empfiehlt, einen Abstand von 5 bis 10 Zentimetern zur Vorderkante des Herdes einzuhalten, um die Strahlenbelastung möglichst gering zu halten. Denn je weiter die Entfernung von der Kochstelle, desto geringer sind die magnetischen Felder. Außerdem Kochgeschirr möglichst zentriert und in der passenden Größe auf der Kochstelle platzieren. Träger elektronischer Implantate wie Herzschrittmacher sollten vor der Kauf mit ihrem Arzt sprechen.

Schwächen beim Aufheizen

Bei allen Systemen sind Schwächen bei der Wärmeverteilung aufgetreten. Von den Induktionsherden heizten nur Bosch und die beiden Siemens-Geräte die Testpfanne gleichmäßig auf. Bei den strahlungsbeheizten Modellen verteilt Miele die Wärme am besten. Bei den anderen ist die Pfanne in der Mitte oft heiß, am Rand kühler. Das kann bei schlechtem Kochgeschirr zum Anbrennen führen. Bei Gas kommt die Hitze ebenfalls ungleichmäßig am Topfboden an. Am Flammenkranz wird der Topfboden schneller heiß.

Testtabelle: Kochfelder - Wärmestrahlung

Testtabelle: Kochfelder - Induktion

Kochfelder im Vergleich

Gas: Es dauert, bis das Essen heiß ist. Bild: Stiftung Warentest

Gas:

Siemens ER626PB70D
Der Vergleich mit Wärmestrahlung und Induktion zeigt: Es dauert, bis das Essen heiß ist.
Praktisch: Auch alte, unebene Töpfe sind einsetzbar. Nachteil: Große Bräter passen nicht auf den Herd. Aufgrund der offenen Flamme auf gute Raumbelüftung achten!

Wärmestrahlung: AEG und Ikea verfügen über Dreikreiskochfelder für drei Topfgrößen. Bild: Stiftung Warentest

Wärmestrahlung:

AEG HK654070XB
Nur AEG und Ikea verfügen über Dreikreiskochfelder für drei Topfgrößen.

Induktion: flexible Kochzonen; Bild: Stiftung Warentest

Induktion:

Siemens EH675FN27E
Eines von fünf Modellen, das flexible Kochzonen für Töpfe in Übergrößen bietet.

 

Geduld beim Kochen mit Gas

Siemens ER626PB70D zum Preis von 953 Euro absolvierte den Test zum Vergleich. Wer das Kochen
mit Gas gewöhnt ist, schwört darauf. Die Hitze ist fein regulierbar. Das Zubereiten von Speisen mit Gas erfordert allerdings Zeit: 1,5 Liter Wasser kochen erst nach 13 bis 14 Minuten. Mit Induktion können Köche niedrige Temperaturen von 40 bis 50 Grad einstellen. Die kleinste Gasflamme erreicht schnell 100 Grad. Das ist beispielsweise für das Schmelzen von Kuvertüre zu heiß.

Am Gasherd lässt sich Kuvertüre daher nur im Wasserbad erwärmen. Verglichen mit den anderen Systemen kochen Gasgeräte preisgünstig. Nachteile: Die Hitze kommt ungleichmäßig am Topfboden an. Große Bräter passen nicht auf das Kochfeld. Und Topfgriffe können wegen der seitlichen Hitze heiß werden. Die offenen Flammen erfordern eine gute Raumbelüftung.
 

Zusammenfassung

Induktion. Die besten Kochfelder arbeiten mit Induktion. Bosch PIB645B17E und Siemens EH645BB17 zu je 1.260 Euro liegen punktgleich an der Spitze. Dahinter zwei weitere Gute: Siemens EH675FN27E und Neff T54T86N2.
Vorteile des „kalten“ Kochens. Die Kochfelder bleiben relativ kühl. Erhitzt wird der Topf. Speisen, die übergehen, brennen nicht an. Das erleichtert das Reinigen.

Magnetisierbarer Geschirrboden. Ihr Geschirr funktioniert mit Induktion, wenn ein an den Topfboden gehaltener Magnet haften bleibt.

Glaskeramik mit Wärmestrahlung. Miele KM5812 und Siemens ET645HN17 schneiden gut ab. Andere günstigere Kochfelder dieser Kategorie sind kaum schlechter.

Bedienen der Kochfelder. Bei Gas ist die Bedienung mit Drehregler einfach. Die Elektrogeräte lassen sich über ein berührungsempfindliches Bedienfeld steuern. Ausnahme: Neff – hier erfolgt die Steuerung mit einem zentralen Drehknopf. Manche Regler lassen sich mit einer Skala betätigen, andere mit Plus-Minus-Tasten. Am besten vor dem Kauf ausprobieren.

Ceran: landläufiger Begriff ist eingetragene Marke

Wer vom Kochfeld, das in der eigenen Küche zum Einsatz kommt, erzählt, benutzt häufig den Begriff Ceranfeld. Gemeint ist das Verwenden eines Glaskeramikkkochfeldes. Ceran ist aber kein Kochfeldtyp, sondern ein eingetragener Markenname für hochwertige Glaskeramik der Schott AG in Mainz. Die umgangssprachliche Verwendung dieses Begriffs ist ähnlich wie die Bezeichnung Tixo für ein transparentes Klebeband.

Glaskeramik wurde ursprünglich nur für Wärmestrahlungsherde verwendet, findet sich aber heute auch bei Induktions- und Gaskochfeldern.

Testkriterien

Getestet wurden von der Stiftung Warentest 17 Einbaukochfelder mit Glaskeramikoberfläche, darunter 7 strahlungsbeheizte Kochfelder, 10 Induktionskochfelder sowie exemplarisch 1 Gaskochfeld. Fünf der Induktionskochfelder haben in der Fläche flexible Induktionszonen.

Abwertungen

War die Wärmeverteilung für die runde Pfanne weniger zufriedenstellend, wurde beim Kochen um eine halbe Note abgewertet. Das Testurteil konnte nur maximal eine halbe Stufe besser sein als das Kochen. War die Sicherheit weniger zufriedenstellend, konnte das Testurteil maximal eine Stufe besser sein. War das Geräusch beim Ankochen weniger zufriedenstellend, wurde das Testurteil um eine halbe Note abgewertet.

Kochen: 45 %

Die elektrischen Kochfelder wurden in Anlehnung, die Gaskochfelder in grober Anlehnung an DIN EN 60350–2,2014 mit den gleichen Töpfen von Schulte-Ufer geprüft (Durchmesser 24, 20 und 16 cm). Gemessen wurde die Kochzeit für einen Kochvorgang, das gleichzeitige Kochen auf allen Kochstellen (in 3 Töpfen Wasser kochend halten, auf der vierten Kochstelle Öl auf 180 Grad Celsius erhitzen) und das Erhitzen von Wasser mit und ohne Turbofunktion (Booster).

Um das Schmelzen von Kuvertüre zu prüfen, wurden 150 g Kuvertüre geschmolzen und 15 Minuten lang flüssig gehalten. Beurteilt wurden die Konsistenz der geschmolzenen Kuvertüre, die Maximaltemperatur und die Zeit.

Zur Prüfung der Wärmeverteilung auf einer runden Pfanne wurde eine befettete, mit Mehl bestreute runde Stahlplatte erhitzt; bei flexiblen Induktionsfeldern wurde der Mehltest auch auf einer rechteckigen Grillplatte (Marke Demeyere 35 cm x 33 cm) gemacht.

Stromverbrauch: 15 %

Stromverbrauch pro Monat für eine intensive Nutzung: 40 Mal 1,5 Liter Wasser erhitzen, 10 Mal Schmelzen  und Warmhalten, 20 Mal Kochen auf einer Kochstelle, 8 Mal Kochen auf vier Platten, Prüfung der Stand-by-Leistung.

Handhabung: 30 %

Installieren: Zwei Experten bauten das Kochfeld in eine Küchenarbeitsplatte ein und beurteilten den Arbeitsaufwand für die Erstinstallation. Ein Experte prüfte die Gebrauchsanleitung einschließlich Installationsanleitung. Zwei Experten und drei interessierte Laien bewerteten unter Anleitung eines Testleiters die Anzeigen und das Bedienen der Kochfelder sowie das Reinigen nach gezielter Anschmutzung mit übergekochtem Reis- und Zuckerwasser.

Sicherheit: 5 %

Elektrische Sicherheit: Sie wurde in Anlehnung an DIN EN 60335–1 und 60335–2–6 geprüft. Oberflächentemperaturen: Gemessen und beurteilt wurden die Temperaturen nahe den Kochstellen, an den Bedienelementen (in 2 cm Entfernung) und am Rand des Kochfelds.

Geräusch beim Ankochen: 5 %

Drei Experten bewerteten anonymisiert und randomisiert die Geräuschentwicklung beim Erhitzen von Wasser mit maximaler Leistung (verwendet wurden Schulte-Ufer-Töpfe).

Anbieter

AEG: Electrolux Hausgeräte GmbH
Herziggasse 9
A-1230 Wien
01 866 40-0
AEG Electrolux

Bosch: BSH Hausgeräte GmbH
Quellenstraße 2
A-1100 Wien
0810 550 511
AEG Electrolux

Constructa: BSH Hausgeräte GmbH
Quellenstraße 2
A-1100 Wien
01 605 75-0
Constructa

Gaggenau: BSH Hausgeräte GmbH
Quellenstraße 2
A-1101 Wien
0810 550 555
Gaggenau

IKEA Austria GmbH
SCS Südring
A-2334 Vösendorf
0800 081 100
IKEA

Miele GmbH
Mielestraße 1
A-5071 Wals
050 800 800
Miele

Neff: BSH Hausgeräte GmbH
Quellenstraße 2
A-1100 Wien
0810 700 400
Neff

Siemens: BSH Hausgeräte GmbH
Quellenstraße 2
A-1100 Wien
0810 550 522
Siemens

Zanussi: Electrolux Hausgeräte GmbH
Herziggasse 9
A-1230 Wien
01 866 40-0
Zanussi
 

Diesen Beitrag teilen

Facebook Twitter Drucken E-Mail

Das könnte auch interessant sein:

Suppenbrühe im Test: Welche ist die beste? premium

Suppenbrühe im Test: Welche ist die beste?

Wir haben 58 Produkte, darunter Gemüse-, Hühner- und Rinderbrühen hinsichtlich Zusammensetzung, Nährwerte und verbraucherfreundlicher Aufmachung getestet.

Test: Welche Kochbox ist die beste? premium

Test: Welche Kochbox ist die beste?

Fehlt es an Zeit oder Inspiration, kann man sich online eine Kochbox mit Rezept und Zutaten auswählen und liefern lassen. Für unseren Vergleich bestellten drei Testpersonen jeweils 18 Gerichte.

Test: Reiskocher im Vergleich

Test: Reiskocher im Vergleich

Welcher Reiskocher gart gut und schnell? Das haben die Schweizer Kollegen von „Saldo“ getestet. Nur ein Gerät überzeugte restlos.

premium

Basilikum-Pesto - Bitterer Beigeschmack

Wir haben 13 Produkte getestet. Einige enthalten Mineralöl- und Pestizidrückstände. Wer halbwegs sichergehen möchte, sollte zu Bio-Produkten greifen.

premium

Elektrogriller - Ohne Rauchzeichen

Kompakt, raucharm und relativ preisgünstig – die strombetriebenen Konkurrenten der Holzkohlegriller machen in der Praxis eine gute Figur.

Gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums 

Sozialministerium

Zum Seitenanfang