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Nudelmaschinen - Gruß aus bella Italia

  • Die italienischen Klassiker behaupten sich souverän
  • Zur Teigbereitung empfehlen wir eine Küchenmaschine
Wo die Nudeln wirklich erfunden wurden, ist nach wie vor eine Streitfrage. Doch wo sonst als im Land der Spaghetti, Tagliatelle und Ravioli kann es zur Erfindung von Maschinen für den Hausgebrauch kommen, die einem zumindest einen Teil der Mühen der Zubereitung abnehmen? Zwar ist das Teigkneten die härteste Arbeit, und gerade das können die kleinen Helferchen nicht, wohl aber den Teig dünn auswalzen und in die gewünschte Form bringen. Neben drei solchen Produkten wurden zwei Außenseiter getestet, auf die wir besonders gespannt waren: Vollmundig wird behauptet, dass sie alle Arbeitsschritte inklusive Teigzubereitung ausführen können.

Zaubern kann kein Modell

Die drei Klassiker aus Italien funktionierten tadellos. Mit der einfachsten Ausführung (zum Beispiel von Imperia um 549 Schilling) können Lasagneblätter und Bandnudeln in verschiedener Breite erzeugt werden. Angetrieben wird sie mit der Handkurbel. Bei anderen Modellen ist der Schneideaufsatz auswechselbar. Das Zubehör für Nudelformen wie Ravioli oder Suppennudeln ist entweder inbegriffen oder extra erhältlich. Gleiches gilt für den Motor. Wer die Hände freihaben möchte, und das ist ein großer Nachteil der Handkurbel, sollte entweder gleich zu einem Gerät greifen, wo dieser enthalten ist, oder zumindest zu einem nachrüstbaren. Das Auswalzen der Teigblätter erfordert den Einsatz beider Hände, weil der Teig mit einer Hand oben hineingegeben und mit der anderen unten aufgefangen werden muss.

Nun zu den beiden Zauberkünstlern, in die man nur oben die Zutaten hineinschütten muss, und unten kommen fertige Nudeln heraus. Herrlich, dachten wir, da darf man sich zurücklehnen und braucht sich wegen einer beschmutzten Küche ebenfalls nicht zu sorgen. Der Unold-Nudelmeister wird sogar vom deutschen Fernsehkoch Johann Lafar empfohlen. Doch wer kreativ kocht und gerne Rezepte abändert, wäre mit diesem Gerät schlecht beraten: Der Teig gelingt nur, wenn die Zusammensetzung der Zutaten exakt stimmt. Nachträgliches Einarbeiten von Zutaten ist fast nicht möglich.

Anschaffung reiflich überlegen

Auch sonst konnte der Nudelmeister nicht richtig glänzen: Bei manchen Teigarten ließ das Auswalzen sehr dünner Blätter zu wünschen übrig. Das wirkte sich auch auf das Endergebnis aus. Dass das Teigblatt automatisch von der Walze ins Messer läuft, ohne dass man händisch eingreifen muss, funktionierte nicht wirklich. Die Reinigung des Teigbehälters und des zugehörigen Deckels ist aufwendig und kostet unter Umständen mehr Zeit, als man mit so einem Gerät gewinnt. Könnte man den Teigbehälter herausnehmen – in den Rillen des Deckels bleibt der Teig unerbittlich kleben – und unters Wasser halten, wäre es einfacher. Das Auswechseln von Aufsätzen wurde zum Geduldspiel. Und um 3500 Schilling ist dieses Gerät ja nicht wirklich geschenkt.

298 Schilling für die Nudelfee von Börner klingt vergleichsweise wenig, doch es handelt sich auch um eine bescheidene Sache. Das beiliegende Rezept ergab einen recht flüssigen Nudelteig, der durch eine Handpresse gedrückt wird. Das Ergebnis sind ziemlich dicke und ungleich lange Streifen, die eher dünnen Spätzle als Bandnudeln gleichen. Dem achtjährigen Sohn unserer Testerin haben die „Feennudeln“ zugesagt, doch mit richtigen italienischen Nudeln haben sie nichts gemein.

Zu beachtende Dinge

Wenn Ihnen Nudeln frisch am besten schmecken, Sie sie gerne auf diese Weise Ihren Gästen servieren und zudem Spaß am Kochen haben, können wir Ihnen die drei italienischen Modelle ans Herz legen. Sie erleichtern das Nudelmachen um vieles, denn es ist schwierig, den festen Teig so dünn und gleichmäßig auszuwalzen. Hervorragend herstellen lassen sich beispielsweise Ravioli. Man kann sie auf Vorrat kochen und einfrieren – wie alle anderen Nudelformen auch. Auf dem weiten Feld von Füllungen und Saucen lässt sich vortrefflich experimentieren. Achten Sie aber darauf, dass Sie, wenn Sie Ihre Leidenschaft für die Teigwaren entdecken und mehr ausprobieren wollen, ein Modell wählen, das erweiterungsfähig ist. Beim Teigbereiten müssen Sie selbst Hand anlegen. Ist Ihnen die Zubereitung auf dem Nudelbrett zu aufwendig oder zu anstrengend, bietet die Küchenmaschine eine brauchbare Alternative. Der einzige Wermutstropfen: Auf den gängigen Arbeitsplatten in den Küchen können die Maschinen italienischen Typs nicht festgemacht werden, Sie brauchen unter Umständen einen Tisch dazu.

Sie haben Lust zum Ausprobieren bekommen?
Hier einige Anregungen:

  • 500 Gramm glattes Weizenmehl, 4 Eier und 1 Esslöffel Olivenöl ergeben einen brauchbaren Nudelteig.
  • Eher bissfeste, für die italienische Küche typische Nudeln: 150 Gramm Hartweizengrieß, 200 Gramm Mehl, 3 Eier, etwas Salz.
  • Für Ravioli und andere gefüllte Nudeln: 300 Gramm doppelgriffiges Weizenmehl, 2 Eier, 4 Eidotter, 1/3 Teelöffel Salz.

Die Rezepte stammen aus "Das große Buch der Teigwaren – Pasta, Knödel, Gnocchi; Warenkunde, Küchenpraxis und Rezepte" (Gräfe und Unzer Teubner Edition).

Börner: Wenko Handels AG, Moosbachweg 11, CH-6301 Zug, (0041 41) 710 30 44

Imperia: Societa del Gruppo I.P.S., Industria Prodotti Stampati S.p.A., C.so Susa, 242, I-10098 Rivoli, (0039 011) 956 13 77

Marcato: Röslers Ignaz Nfg., Haus- und Küchengeräte, Triester Straße 223, A-1232 Wien, (01) 667 16 24-0

Unold: Biber Umweltprodukte Versand GmbH, Wuhrkopfweg 1, A-6921 Kennelbach, (05574) 68 66-0

Im Test: drei manuell zu bedienende und zwei motorbetriebene Nudelmaschinen.

Technische Prüfung
Die Geräuschentwicklung wurde durch Schallintensitätsmessungen und den daraus errechneten Schallleistungspegel (A-bewertet) ermittelt.

Praktische Prüfung
Beurteilt wurde die Herstellung von Lasagneblättern, Spaghetti, Bandnudeln und Ravioli anhand dreier verschiedener Teige.

Handhabung
Bewertet wurden Bedienungsanleitung, Rezeptteil, der Zusammenbau des Gerätes und des Zubehörs, die benutzerfreundliche Bedienbarkeit des Gerätes sowie die Reinigung von Gerät und Zubehör.

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