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Schmutzwäsche und Mörderwaschkraft - Waschmittel-Versprechen

So manches ist nur ein billiger Gag.

In der Welt der Waschmittel hat es in jüngerer Zeit nur zwei wirklich aufregende Ereignisse gegeben.

Erstens: Zu den uralten Versprechungen „Wäscht weißer als weiß“ und „Macht Buntes noch bunter“ hat sich, was längst überfällig war, der Slogan „Damit bleibt Schwarzes schwarz“ gesellt.

Zweitens: Ein Waschmittel hat Einzug in die Politik gehalten, indem die Frage aufgeworfen wurde, ob Ariel auch für den Dreck am Stecken zuständig sei.

Man muss kein Genie sein, um zu bemerken, dass es in der Welt der Waschmittel seltsam zugeht. Dazu werfen wir kurz einen Blick zurück: Stellen wir uns ein x-beliebiges Waschmittel vor, das schon vor 30 Jahren reiner als rein und weißer als weiß gewaschen hat, das also alles in allem über eine Mörderwaschkraft verfügt hat.

Stellen wir uns weiter vor, dass dieses Waschmittel alle ein, zwei Jahre mit dem Jubelschrei „Neu! Wäscht jetzt noch gründlicher!“ über uns hereingebrochen ist.

Die zahlreichen Verbesserungen der Mörderwaschkraft müssten längst dazu geführt haben, dass ein Teelöfferl Pulver genügen sollte, um die Wäsche einer Kleinstadt so keimfrei zu säubern, dass man damit in einen Operationssaal gehen könnte.

Tatsächlich hinterlassen Dreckflecken noch immer frech ihre Ränder und Bakterien, tatsächlich neigen Waschmaschinen bei ihrer eintönigen Tätigkeit noch immer zum Verkalken.

Seltsam ist auch das Bemühen, Markenbewusstsein zu schaffen. Bei Autos oder Kleidern versteht man’s ja, aber gibt es auch Haushalte, die den Nachbarn in der Waschküche zu imponieren hoffen, indem sie die neuen, sauteuren „Fleckenterminator-Pearls“ zum Einsatz bringen?

So manches Waschmittel-Versprechen hat sich schon als billiger Gag entpuppt. Man kann sich revanchieren, indem man im Gegenzug nur billige Waschmittel kauft.

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