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Wäschetrockner - Geduld spart Strom

Trockner mit Wärmepumpe sind genügsam beim Energieverbrauch. Doch fürs Trocknen benötigen sie viel Zeit. Tadellose Geräte gibt es für 700 bis etwas über 1.000 Euro.

Wäschetrockner mit Wärmepumpe sparen viel Strom, sind aber teuer – so das Fazit unseres letzten Wäschetrockner-Tests 2/2010. Damals kostete die stromsparende Technik etwa 800 bis über 1.300 Euro. Inzwischen sind die Preise in Österreich zurückgegangen. Ein tadelloses Gerät gibt es nun für 700 bis etwas über 1.000 Euro.

Herkömmliche Kondensationstrockner sind preiswerter, wenn auch weniger billig als vermutet. Sicher ist, dass sie längst nicht so effektiv arbeiten wie die teurere Konkurrenz. Bei ihnen "verpufft" nämlich viel Energie ungenutzt im Raum ­(siehe Seite: Trockner mit und ohne Wärmepumpe).

Geduldspiel

Alle Geräte im Test funktionieren gut. Handtücher, Leintücher und Kissen werden schön flauschig, Pflegeleichtes wird schonend ­getrocknet. Modelle mit Wärmepumpe ­brauchen aber tendenziell länger als die klassischen Trockner. Eine volle Trommel ist oft erst nach mehr als zwei Stunden schrankfertig. Bei immer längeren Waschzeiten (­siehe Test Waschmaschinen 10/2011) lässt zunehmend Omas Waschtag grüßen. Zusammen mit der deutschen Stiftung ­Warentest haben wir daher erstmals auch die Trockendauer bewertet, und zwar bezogen auf ein Kilogramm Wäsche. In der Tabelle finden Sie die konkreten Laufzeiten der geprüften Programme. Die sind auch für die eigene Zeitplanung wichtig.

Aus Maschine ­nehmen und glatt streichen

Um Knitter zu vermeiden, sollte man die ­Wäsche nämlich noch warm, also gleich nach Programmende, aus der Maschine ­nehmen und glatt streichen. Zwar haben fast alle Modelle eine sogenannte Knitterschutzphase, die bringt aber nur dann wirklich ­etwas, wenn das Gerät nicht prall gefüllt ist. Bei voller Beladung ballt sich die Wäsche beim Drehen in der Trommel nämlich stark zusammen, was Falten fördert und das ­Bügeln unnötig erschwert.

Zusatzsiebe: wirksamer Schutz

Erfreulich dagegen das Ergebnis unseres ­Verflusungstests: Sofern man sich an die Reinigungsintervalle hält, schützen die ­Zusatzsiebe die Wärmepumpe wirksam vor Schmutz und Flusen.

Trockner mit und ohne Wärmepumpe

Trockner mit Wärmepumpe

Ein Kondensationstrockner mit Wärme­pumpe hat einen einzigen Luftkreislauf: ­Prozessluft strömt durch die Wäsche und nimmt deren Feuchtigkeit auf. Diese feuchte Luft wird in der Wärmepumpe abgekühlt (durch Kältemittel), dabei entfeuchtet und mithilfe der zuvor entzogenen Energie ­wieder erwärmt. Ein Großteil der Energie der heißen Luft kommt also nach dem Kondensieren wieder dem Trocknungs­prozess zugute.

Das spart gegenüber herkömmlichen Kondensationsgeräten rund die Hälfte an Strom. Das ent­zogene Wasser ­sammelt sich im Konden­satbehälter. Das Prinzip funktioniert ähnlich wie beim Kühlschrank, nur dass nicht dem Kühlraum, sondern der Trocknerluft Wärme entzogen wird.

 Trockner mit Wärmepumpe, Illustration: Stiftung Warentest/Hammling

 

Trockner ohne Wärmepumpe

Ein klassischer Kondensationstrockner arbeitet mit zwei Luftströmen: Prozessluft und Kühlluft. Die Prozessluft wird elektrisch aufgeheizt. Die warme Luft strömt über die feuchte Wäsche und nimmt deren Feuchtigkeit auf. Danach wird sie in einem Wärmetauscher abgekühlt. Die Feuchtigkeit kondensiert zu Wasser und wird in den eingebauten Kondensatbehälter gepumpt.

Dieser muss regelmäßig entleert werden, falls das Kondensat nicht direkt in den Abfluss rinnt. Zum Kühlen saugt der ­Wärmetauscher Luft aus dem Aufstellraum an. Diese erwärmt sich und entweicht ungenutzt in den Raum. Gleichzeitig wird die ent­feuchtete Prozessluft erneut elektrisch aufgeheizt.

 Trockner mit Wärmeaustauscher, Illustration: Stiftung Warentest/Hammling

Testtabelle: Wäschetrockner mit Wärmepumpe

Testtabelle: Wäschetrockner ohne Wärmepumpe

Zusammenfassung

  • Schleudern. Je besser die Wäsche ge­schleudert ist, umso schneller und sparsamer arbeitet der Trockner. 1.400 Schleudertouren pro Minute reichen! Mehr Umdrehungen bringen nur mehr Knitter.
  • Lüften. Feuchtigkeit, die beim Trocknen nicht kondensiert, entweicht in den Aufstellraum. Trockner daher nicht in einen fensterlosen ­Kellerverschlag oder eine Nische stellen – Schimmelgefahr!
  • Entleeren. Flusensiebe nach jedem ­Trockendurchgang reinigen. Kondensat entleeren, wenn es nicht über einen Schlauch (meist ­Sonderzubehör) direkt in den Abfluss rinnt.
  • Reinigen. Lamellen der Wärmepumpe von Zeit zu Zeit gemäß Bedienungs­anleitung reinigen.

Testkriterien

Geprüft wurden 12 Wäschetrockner (Kondensationstrockner), davon 2 Baugleichheiten. 3 Trockner arbeiten mit Wärmepumpentechnik. Den Test führten wir gemeinsam mit der deutschen Stiftung Warentest durch. Die Erhebung der Preise erfolgte im November 2011.

Trocknen

Die Prüfungen erfolgten in Anlehnung an EN 61121:2005 mit Füllmengen nach Angaben der Hersteller.
Baumwolle schranktrocken, volle Beladung: Anfangsrestfeuchte der Wäsche 50 und 70 Prozent.
Baumwolle schranktrocken, halbe Beladung: Anfangsrestfeuchte der Wäsche 50 Prozent. Baumwolle bügelfeucht: Volle Beladung, Anfangsrestfeuchte 50 Prozent.
Pflegeleicht schranktrocken: Maximalbeladung, Anfangsrestfeuchte 40 Prozent.

Bei allen Prüfungen beurteilten wir, ob die geforderte Endrestfeuchte eingehalten wird, wie sich die Ergebnisse über fünf Trockenvorgänge wiederholen lassen sowie die Programmdauer pro Kilogramm Wäsche. In den Programmen Pflegeleicht und Bügelfeucht beurteilten wir außerdem die Gleichmäßigkeit der Trocknung in einer Wäschebeladung.

Umwelteigenschaften

Wir ermittelten den Stromverbrauch bei allen praktischen Trockenversuchen. Wegen der unterschiedlichen Füllmengen erfolgte die Bewertung pro Kilogramm Trockenwäsche (spezifischer Stromverbrauch). Außerdem wurde der Stand-by-Verbrauch gemessen, und zwar in ausgeschaltetem Zustand, mit Zeitvorwahl, nach Programmende und im Left-On-Zustand. Die Kondensationswirkung bewerteten wir im Programm „Baumwolle schranktrocken“ anhand der Wassermengen im Kondensatbehälter.
Geräusch: Schallleistung in dB(A), angelehnt an DIN EN 60704–2–6: 2004.

Handhabung

Fünf Personen, darunter drei Fachleute, beurteilten die Gebrauchsanleitung, die Bedienelemente, das Be- und Entladen, die Zugänglichkeit sowie das Reinigen der Flusensiebe und des Wärmetauschers, das Entleeren und Einsetzen des Kondensatbehälters sowie die Reinigung der Zusatzsiebe für die Wärmepumpe.

Gewichtung der Einzelurteile

Die einzelnen Prüfpunkte wurden folgendermaßen bewertet:
Trocknen   45 %
Umwelteigenschaften  30 %
Handhabung   25 %

 

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