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Waschmaschinen - Sauber gespart

  • Mit unserem Test können Sie einige hundert Euro sparen
  • Ausgerechnet zwei preisgünstigere Geräte waschen am besten
  • Kurzprogramme sind bei leichter Verschmutzung nicht schlechter

Bedienungsschwächen in der Billigklasse

Waschmaschinen der Billigklasse haben weniger Programme und Bedienungsschwächen. In der Waschwirkung muss man Kompromisse eingehen (siehe dazu: Weitere Artikel - "Billigwaschmaschinen 10/2003"). Diesmal geht es um eine andere Kategorie: Im Rahmen eines internationalen Gemeinschaftstests wurden Geräte mit einer Schleuderdrehzahl von 1600 Umdrehungen untersucht, die zwischen 600 und 1370 Euro kosten. Hier ist Klasse A Standard, das ist für Energieeffizienz sowie für Wasch- und Schleuderwirkung die höchste. Auch ein Vollwasserschutzsystem besitzen die meisten Modelle. Lediglich bei  Gorenje, LG und Candy ist nur der Zulaufschlauch mit einem Wasserschutz versehen.

Weniger Energiesparprogramme

Die Programmvielfalt ist groß. Energiesparprogramme mit längerer Waschdauer (als Alternative zu Waschgängen bei höherer Temperatur) sind allerdings auch in dieser Preiskategorie selten.

Pflegeleicht schwach

Bislang haben wir Waschmaschinen im 60-Grad-Buntwäsche-Programm getestet. Jetzt prüften wir bei 40 Grad in den Programmen Buntwäsche, Buntwäsche-kurz und Pflegeleicht. Geräte dieser Preiskategorie sollten in ihren Grundfunktionen, dem Waschen, Schleudern und Spülen, in sämtlichen Programmen hohen Ansprüchen gerecht werden. Doch nur Privileg und Matura entfernten Flecken mit allen drei Programmen gleich gut. Bei sämtlichen anderen Maschinen, auch den wesentlich teureren, war die Waschwirkung des Pflegeleicht-Programms eher schwach. Da ist schon mancher Fleck im Gewebe geblieben.

Kurzprogramme akzeptabel

Ebenfalls überraschend: Mit den 40-Grad-Kurzprogrammen wurden bei leicht verschmutzter Wäsche ganz ähnliche Waschresultate erzielt (außer von Candy) wie mit den Normalprogrammen. Die Zeitersparnis fällt bei den Kurzprogrammen wohl mehr ins Gewicht – je nach Gerät eine halbe bis eine Stunde. Vergleichsweise gering ist der Unterschied im Energie- und Wasserverbrauch zwischen einem Normal- und einem Kurzprogramm gleicher Temperatur, da Waschmaschinen den meisten Strom beim Aufheizen verbrauchen.

Zusätzlich spülen

Die mit einem Kurzprogramm gewonnene Zeit kann genutzt werden, zum Beispiel für einen zusätzlichen Spülgang. Das ist Allergikern oder Leuten mit empfindlicher Haut, die in ihrer Wäsche möglichst wenig Waschmittelrückstände haben wollen, ohnehin zu empfehlen – umso mehr, als viele Geräte in diesem Punkt nicht überzeugen konnten. Vor allem nicht bei 40-Grad-Buntwäsche: Die beste Bewertung lautete „durchschnittlich“. Im Pflegeleicht-Programm brauchen sie pro Kilogramm Wäsche prinzipiell doppelt so viel Wasser wie in Buntwäsche-Programmen. Dafür ist aber das Spülergebnis fast durchwegs besser als bei 40-Grad-Buntwäsche.

Waschmittel sparsam dosieren

Manche Geräte, wie zum Beispiel die Modelle von Miele und Bauknecht, können auf erhöhten Wasserstand zur Verdünnung der Lauge programmiert werden. Doch es gibt noch eine weitere – einfache – Möglichkeit, Waschmittelrückstände zu minimieren: sparsames Dosieren. Ein Blick ins Bullauge während des Waschens gibt Aufschluss und Orientierungshilfe für das nächste Mal. Hat sich ungefähr eine Hand voll Schaum gebildet, wurde das Waschmittel optimal dosiert. Manche Geräte wie Matura Sigma 9360 oder Bosch WFX 3240/Siemens WFLP 1640 zeigen eine Überdosierung sogar am Display an.

Voll beladen

Pro Kilo Wäsche berechnet ist der Energie- und Wasserverbrauch der 40-Grad-Buntwäsche-Programme durchwegs sehr gering. Vorausgesetzt, die Maschinen wurden voll beladen. Doch das kommt in der Praxis selten vor. Man kann eben nicht immer warten, bis sich genug Schmutzwäsche angesammelt hat. Und wenn doch, dann ist es mitunter unmöglich, die maximale Füllmenge tatsächlich in die Trommel hineinzubekommen. Da muss schon fest gestopft werden. Wir haben den Energie- und Wasserverbrauch daher zusätzlich bei 60-prozentiger Beladung gemessen. Nun ist die Mengenautomatik heute zwar Stand der Technik, doch die Rechnung „halbe Beladung ist gleich halber Wasser- und Energieverbrauch“ geht trotzdem nicht auf. Daher möglichst nur mit voller Beladung waschen!

Gut geschleudert

Geschleudert wird die Wäsche durchwegs recht gut. Doch trotz einheitlicher maximaler Schleuderdrehzahlen gibt es leichte Unterschiede bei 40 Grad Buntwäsche. Entscheidend ist, wie lange auf höchsten Touren geschleudert wird.

Candy ist relativ laut

An sich sind Maschinen dieser Preisklasse technisch schon sehr ausgereift. Dennoch waschen nicht alle Geräte leise. Elektra Bregenz, LG und vor allem Candy sind relativ laut. Und laut geht es meistens auch beim Schleudern zu. Eigentlich unnötig, wie das Bosch/Siemens-Gerät beweist, das leise schleudert.

Vorführen lassen

Fast alle Waschmaschinen im Test sind mit elektronischen, relativ einfach zu bedienenden Displays ausgestattet. Trotzdem: Eine Vorführung im Geschäft erspart unter Umständen längeres Brüten über der Bedienungsanleitung, auch wenn die Anleitungen in der Regel bereits gut und verständlich aufbereitet sind.

Es gibt noch weitere Gründe, die für eine Gerätevorführung sprechen. Je kleiner der Durchmesser des Bullauges, desto mühsamer das Einfüllen und Herausnehmen der Wäsche. Bei Elektra Bregenz und Gorenje ist der Durchmesser relativ klein. Die Bullaugentür ist nicht bei allen Modellen leicht zu öffnen und zu schließen. Schwergängig ist sie bei Elektra Bregenz, Gorenje, Candy und AEG. Das Bullauge sollte sich zudem möglichst weit öffnen lassen. Verbesserungsbedarf gibt es für die Bedienungselemente von Candy und Gorenje.

Kleines Bullauge bei Elektra Bregenz und Gorenje

Ob das Bullauge besser nach rechts oder links zu öffnen sein sollte, hängt davon ab, wo die Waschmaschine aufgestellt wird. Und wenn eine Mauer im Weg ist, nützt ein großer Öffnungswinkel der Bullaugentür gar nichts. Nur das Modell von Elektra Bregenz ist mit einem wechselbaren Türanschlag ausgestattet. Vorführen lassen sollten Sie sich außerdem, wie das Flusensieb zu reinigen ist und wie eine Notentleerung funktioniert. Auch das kann je nach Gerät mehr oder weniger kompliziert sein.

Sparen ohne Abstriche

In unserem Test erzielten die beiden teuersten Waschmaschinen (AEG: 1299 Euro und Miele: 1367 Euro) die besten Gesamtnoten. Doch Privileg (819,99 Euro) und Matura (899,99 Euro) sind nur knapp unterlegen: Energie- und Wasserverbrauch sind etwas höher, Spül- und Schleuderwirkung etwa gleich, die Waschergebnisse sogar besser. Beim Kauf lassen sich also ohne große Abstriche einige hundert Euro sparen.

Anbieteradressen

AEG: Electrolux Hausgeräte GmbH, Herziggasse 9, A-1230 Wien, (01) 866 40-0

Bauknecht: Whirlpool Austria GmbH, IZ NÖ-Süd, Straße 3, Objekt 41, A-2355 Wiener Neudorf, (02236) 67 00-0

Bosch: BSH Hausgeräte GmbH, Quellenstraße 2, A-1100 Wien, (0810) 24 02 60

Candy Hoover Austria GesmbH, Mariahilfer Straße 176, A-1150 Wien, (01) 897 33 00

Elektra Bregenz AG, Pfarrgasse 77, A-1230 Wien, (01) 610 16-0

Gorenje Austria HandelsgesmbH, Südbahnhofgelände, A-1100 Wien, (01) 601 31-0

LG Electronics, Wienerbergstraße 11/6A, A-1100 Wien, (01) 99460-6761

Matura, Privileg: Quelle AG, Industriezeile 47, A-4020 Linz, (0732) 78 09-0

Miele GesmbH, Mielestraße 1, A-5071 Wals-Salzburg, (0662) 85 84-0

Kompetent mit Konsument

  • Preiswert und gut. Privileg und Matura kosten rund ein Drittel weniger als der Testsieger AEG. Zusätzliches Plus: Sie liefern im Pflegeleicht-Programm die besten Waschergebnisse.
  • Halb voll kommt teuer. Der Energie- und Wasserverbrauch pro Kilogramm Wäsche steigt erheblich, wenn die Maschinen nicht voll beladen sind.
  • Auch auf die Schnelle sauber. Mit 40-Grad-Buntwäsche-kurz wird leicht verschmutzte Wäsche ähnlich rein wie mit dem 40-Grad-Normalprogramm (ausgenommen Candy). Zeitersparnis je nach Gerät: bis zu einer Stunde.
  • Bedienungselemente durchgehen. Im Geschäft Programmierung erklären lassen, auf Bullaugengröße, Öffnungswinkel und Anschlag achten. Auch Flusensiebreinigung und Notentleerung sollten gezeigt werden.
  • Tipps für Allergiker. Grundsätzlich waren die Spülergebnisse nicht optimal. Daher zusätzlichen Spülgang einlegen oder mit mehr Wasser waschen, wenn dies möglich ist.

So haben wir getestet

Im Test: 11 Frontlader-Waschmaschinen (davon 2 baugleiche Modelle) mit einer maximalen Schleuderdrehzahl von 1600 U/min. Der Test wurde im Rahmen eines internationalen Gemeinschaftstests durchgeführt.

Funktionsprüfung:  Angelehnt an IEC 60456 bewerteten wir mit der maximalen Füllmenge das Waschen und Spülen im 40-Grad-Buntwäscheprogramm, 40-Grad-Bunt-Kurzprogramm und 40-Grad-Pflegeleichtprogramm.

Technische Prüfung:  Angelehnt an IEC 60456 wurden der Strom- und Wasserverbrauch im 40-Grad-Buntwäscheprogramm, im 40-Grad-Buntwäscheprogramm mit 60 Prozent Beladungsmenge und im 40-Grad-Pflegeleichtprogramm gemessen. Die Schleuderwirkung wurde im 40-Grad-Buntwäscheprogramm und im Pflegeleichtprogramm ermittelt. Das Geräusch wurde nach IEC 704-2-4 gemessen.

Handhabung:  Fünf Testpersonen beurteilten das Be-und Entladen, die Waschmittellade, die Bedienungselemente, die Möglichkeit der Programmkontrolle und die Wartung des Gerätes.

Bedienungsanleitung:  Fünf Testpersonen beurteilten die Bedienungsanleitung unter anderem nach Vollständigkeit und Verständlichkeit.

Abwertung:  Ist die Bewertung Waschwirkung schlechter als „gut“, kann das „Konsument“-Testurteil nicht besser lauten.

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